Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2254 - Der ewige Gärtner

Titel: 2254 - Der ewige Gärtner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
teilte einen aus Gräsern geflochtenen Vorhang und schritt gebückt hindurch. Dann stieß sie einen überraschten Laut aus. „Komm her, Atlan! Das musst du dir ansehen!"
    Er konnte sich nicht vorstellen, was sie so Wichtiges gefunden haben sollte, aber natürlich folgte er ihr. Er erwartete immer noch nichts Besonderes, das den langen Weg bis hierher gelohnt hätte.
    Umso verblüffter war er, als er in dem grünlichen Licht die beiden Geräte sah, die sich darüber hinaus auch noch ganz offensichtlich in aktiviertem Zustand befanden. Mit einem Mal war die ganze Lethargie der letzten Stunden von ihm abgefallen. Er brauchte nicht zweimal hinzusehen, um zu erkennen, was er da vor sich hatte. Plötzlich war er hellwach.
    Glaubst du jetzt, dass es sich gelohnt hat?, wisperte es in ihm. „Das ist ein Funkgerät", hörte er sich sagen. „Und das andere, wenn mich nicht alles täuscht, ein Aufzeichner."
    „Du täuschst dich nicht", sagte Zephyda. „Ich verstehe zwar nicht so viel von Technik wie du, aber das ist ganz offensichtlich ein Gerät zum Speichern' und zur Wiedergabe von Informationen, so ähnlich wie die in der SCHWERT. Und genauso offensicht- .lieh wird es benutzt."
    „Ja", meinte der Arkonide, den jetzt doch die Erregung ergriff. „Die Frage ist nur - seit wann?"
    Theoretisch seit der Zeit des Ordens der Schutzherren, flüsterte der Extrasinn. Denn woher sonst als aus dem Dom Rogan sollte es stammen?
    Atlan war diese Spekulation noch etwas zu gewagt. Denn es würde bedeuten ... „Seit wann, meinst du?", fragte Zephyda. Die Stellare Majestät lächelte spöttisch. „Das kann uns am besten der Bewohner dieser Wurzelhütte sagen. Frag ihn einfach. Er steht hinter dir."
    Atlan glaubte im ersten Moment, dass sie sich über ihn lustig machte. Doch ihr Blick sagte etwas anderes. Langsam drehte er sich um - und sah direkt in das Gesicht eines Wesens, das aussah wie aus Lehm geformt. Ein gut zwei Meter großer Golem mit wie Kristalle glitzernden Augen. Auf den ersten Blick wirkte er furchterregend, doch seine Augen und seine Haltung sprachen eine andere Sprache. „Er war die ganze Zeit da", sagte Zephyda. „Der Waldbewohner. Der Gärtner. Der Herr des Hauses ..."
    Als die Sonne unterging und Lyressea immer noch nicht zurück war, beschloss Perry Rhodan, seine Zurückhaltung aufzugeben. Von der SCHWERT waren keine beunruhigenden Nachrichten gekommen, und mit Atlan und Zephyda war in dieser Nacht nicht mehr zu rechnen. Sie würden im Wald bleiben.
    Atlan hatte in seinem letzten Funkspruch etwas von einer „mächtigen Überraschung" gesagt, aber nichts Konkretes. Der Arkonide hatte offenbar Gefallen daran, den Freund auf die Folter zu spannen. Sollte er. Rhodan hatte jetzt andere Dinge im Kopf, als über Rätsel nachdenken zu wollen.
    Er fand Lyressea in Gimgons Wohnstatt. Er betrat sie zum ersten Mal, der Weg war nicht schwer zu finden gewesen. Es war die einzige Tür, die offen stand. Und Lyressea - stand am Fenster, mit dem Rücken zu ihm. Sie schien hinaus in die Dunkelheit zu starren und bemerkte ihn nicht. Neben ihr, auf der Fensterbank, erkannte Rhodan einen kleinen Roboter, der in diesem Raum irgendwie deplatziert wirkte.
    Rhodan trat bis dicht an Lyressea heran. Er zögerte einen Moment. Dann legte er sanft die Hand auf ihre rechte Schulter. Die Mediale Schildwache zuckte zusammen. Er drehte sie zu sich herum.
    Lyressea sah ihn an wie einen Fremden. Sie war sichtlich irritiert. Ihre Augen waren leicht gerötet. Nur langsam kehrte ihr Blick in die Wirklichkeit zurück. „Perry ...", flüsterte sie. „Ich habe ..."
    Sie stockte und legte die Stirn an seine Schulter. Der Terraner fühlte sich für einen Augenblick hilflos, überrumpelt. Seine Hand strich über ihren Kopf. Er spürte, wie sie tief atmete. Dann warf sie das Haupt zurück und sah ihm in die Augen. Sie kämpfte noch um ihre Fassung. Er hielt sie fest, und sie erwiderte die Umarmung.
    Für einen Augenblick waren sie sich ganz nahe. Die Gefühle, die Rhodan dabei empfand, waren schwer zu beschreiben. Es war, als hielte sie für diesen kostbaren Moment ein so enges Band zusammen, dass auch er Mühe hatte zu atmen.
    Dann löste sie sich mit einem Ruck von ihm. Ihr Blick war plötzlich wieder klar, offen, ja geradezu herausfordernd. „Ich weiß jetzt, wohin das Paragonkreuz verschwunden ist", sagte sie. Als sie Rhodans hochgezogene Braue sah, deutete sie hinter sich. „Dieser Roboter hier - was ich für ein törichtes Spielzeug hielt - war

Weitere Kostenlose Bücher