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2255 - Die Distanzspur

Titel: 2255 - Die Distanzspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Braun, Beige und Grau, das für die Außenhülle Verwendung gefunden zu haben schien. Jede Fläche wirkte in sich variabel und biegsam. Tifflor hatte den Eindruck, dass die Wände von einer Substanz überzogen waren, die ihn an die Haut einer Schlange erinnerte. Das Material wirkte ansatzweise ölig und sehr glatt. „Ganghöhe zweieinhalb Meter", meldete Ellernast nach einem Moment. „Die Luft an Bord ist atembar. Sauerstoff atmosphäre, in der Zusammensetzung kaum Unterschiede zur irdischen." Die Bild- und Funkverbindung zur FRIDTJOF NANSEN war weiterhin einwandfrei. I„Helme weiterhin geschlossen halten", entschied Tifflor. „Schutzschirme bleiben aktiviert. Ortungsergebnisse und Analysen weiterhin an die FRIDTJOF NANSEN senden." |„Verstanden." Der Captain ging weiter. Das Licht der Scheinwerfer der Raumsoldaten erzeugte eine unheimliche Illumination: Begrenzte Teile des Decks waren taghell erleuchtet, doch unmittelbar daneben setzte sich wieder die Dunkelheit durch. Tifflor sah eine krasse Darstellung mit scharfen Konturen, ohne fließende Übergänge.
    Nach wenigen Schritten hatte Ellernast den Schleusenhangar des ersten Decks verlassen und betrat nun eine Art Maschinenraum, in dem sich zahlreiche technisch anmutende Geräte befanden. Über ihren Sinn und Zweck konnte Tifflor nur Vermutungen anstellen - vielleicht die Einrichtungen zur Lebenserhaltung oder für die allgemeine Ver- und Entsorgung? Womöglich handelte es sich auch um Schutzschirm- oder andere Generatoren. Weitere Scheinwerferstrahlen glitten vom mittigen Zugangsbereich nach rechts und links und enthüllten je vier raumhohe, halb transparente Zylinder.
    Der Residenz-Minister beugte sich gespannt vor; eine Geste, mit der er lediglich Nervosität abbauen wollte, die Holos konnte er deshalb nicht besser sehen.
    Ellernasts Außenmikrofone übertrugen unvermittelt ein leises Summen, das kurz anschwoll. Als es dann wieder abbrach, schien Licht aus der Decke und den Wänden zu sickern.
    Eine Notbeleuchtung! Tifflor atmete auf. Seine Befürchtung, das Innere des Rochenschiffs könnte völlig zerstört sein, schien nicht zuzutreffen. Irgendwo mussten Energieaggregate angesprungen sein.
    Tifflor erkannte nun, dass in den Zylindern graue Schwaden zu wogen schienen. „Was ist das?", fragte er. „Unbekannt", entgegnete Ellernast. „Eine völlig unbekannte Technik. Erste Analysen weisen allerdings auf eine biologische Komponente hin."
    Ellernast bedeutete einem Raumsoldaten und einem Wissenschaftler, vor Ort zu bleiben und die Geräte zu untersuchen, und verließ den Maschinenraum wieder. Neben der Männschleuse, durch die sie sich Zutritt verschafft hatten, befanden sich zwei Öffnungen und dahinter jeweils etwa zwei Meter durchmessende Schächte.
    Antigravschächte? Ellernast schob vorsichtig eine Hand in die linke Öffnung. Falls ja, funktionierte er zumindest nicht. Aber das war kein Problem; das Gravo-Pak verlieh ihm vollständige Beweglichkeit.
    Langsam schwebte der Captain in die Höhe. „Die Schiffsdecks verfügen über jeweils mehrere Ebenen", meldete er. „Wir verlassen den Schacht auf Deck zwei."
    Tifflor enthielt sich eines Kommentars; Restil Ellernast war vor Ort und trug die Verantwortung für seine Leute. Ihm oblag es, die Lage einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Aber er hätte dieselbe Entscheidung getroffen; es war nur vernünftig, dass der Kommandotrupp sich von oben nach unten vorarbeitete und erst einmal zusammenblieb. Sobald sie sich einen Überblick verschafft und die Umgebung gesichert hatten, konnten die Raumsoldaten und Wissenschaftler ausschwärmen und mit Detailuntersuchungen und -analysen beginnen. Alles andere wäre leichtsinnig gewesen.
    Captain Ellernast schwebte aus dem Schacht in den Gang. Nach wenigen Schritten blieb er stehen. Auch hier hatte die Notbeleuchtung eingesetzt, doch erst als er die Helmscheinwerfer auf die Wand des Ganges richtete, erkannte Tifflor, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte.
    Einen Augenblick lang bedauerte der Residenz-Minister, das Kommando nicht selbst angeführt zu haben, doch die Dienstvorschriften waren in dieser Hinsicht eindeutig. Was Perry natürlich niemals davon abgehalten hatte, gegen sie zu verstoßen und Kommandotrupps persönlich anzuführen.
    Doch er war nicht Rhodan. Anfangs war er ein Draufgänger gewesen, der Kosmische Lockvogel in den frühen Tagen der Raumfahrt, doch schon kurz darauf hatte sich bei ihm die Besonnenheit durchgesetzt... nach etwa 300

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