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2255 - Die Distanzspur

Titel: 2255 - Die Distanzspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kugel von zweieinhalb Meter hohen Statuen flankiert, von denen Tifflor einen Moment lang unwillkürlich annahm, es handele sich um Wächter. Sie bestanden aus einem grauen, steinartigen, verwittert wirkenden Material. Die Köpfe waren von Kapuzen bedeckt. Als Ellernast näher herantrat, sah Tifflor, dass sie weder Gesichter noch Hände hatten; sie waren anscheinend hohl.
    Tifflor schaute kurz zu den Holos, die die Bilder zeigten, die der zweite Trupp zur FRIDTJOF NANSEN sendete. Der Raumsoldat hatte einen Raum betreten, der einen Kreis aus zwölf Sesseln beherbergte. In dessen Zentrum befand sich ein Hologlobus von 2,8 Metern Durchmesser. Von der gewölbten Decke ragte ein transparenter Kristallkonus in die Projektion, ein reich facettiertes Gebilde mit einer Höhe von zweieinhalb und einem Basisdurchmesser von fünf Metern, dessen Spitze sich rund anderthalb Meter über dem Boden befand. Dahinter war eine zweite Reihe von Sesseln angebracht. Und in die Wand war eine aufgeklappte transparente Kugel mit einem Durchmesser von drei Metern integriert; davor stand ein weiteres Hufeisenpult.
    Alle diese Sessel waren besetzt. Genau wie die hinter den Schaltpulten im tiefer gelegenen Zentraleraum.
    Besetzt von Wesen, die auf den ersten Blick nicht von Menschen zu unterscheiden waren. Motana.
    Tifflor bemerkte sofort, dass es sich nicht -. wie bei dem Bewusstlosen, den sie zuvor gefunden hatten - um männliche Angehörige der Spezies handelte. Ganz im Gegenteil, die Besatzung schien zum überwiegenden Teil aus Frauen zu bestehen.
    Und noch in einer weiteren Hinsicht hatte er sich getäuscht. Er konnte kein einziges Fremdwesen ausmachen, dessen Körperbau darauf schließen ließ, dass es an eine Schwerkraft von 1,5 Gravos gewöhnt war. Überhaupt bestand die Besatzung, sofern die Kommandotrupps sie vollständig gefunden hatten, ausschließlich aus Angehörigen ein und derselben völlig menschenähnlichen Spezies.
    Alle schienen entweder bewusstlos oder tot in ihren jeweiligen Sesseln zu liegen.
    Bevor Captain Ellernast auch nur einen Schritt tun konnte, erklang wie aus dem Nichts eine Stimme. Sie war angenehm moduliert, doch ihr Tonfall wirkte keineswegs freundlich.
    Eher drohend, dachte Tifflor bei sich.
    Restil Ellernast reagierte, wie der Residenz-Minister es erwartet hatte. Er legte die Hand auf den Griff seines Kombistrahlers, zog die Waffe aber nicht.
    Und dann schlug eine der Frauen die Augen auf und sagte, wenn Tifflor sich nicht völlig irrte, etwas in derselben Sprache.
     
    4.
     
    Atlan: Das ernste Wort Ich ignorierte alle technischen Möglichkeiten eines Bionischen Kreuzers und klopfte an. Es dauerte ziemlich lang, bis die Tür sich öffnete, aber vielleicht gab es ja eine einfache Erklärung dafür.
    Perry stand vor mir, die Stirn gerunzelt, das Gesicht genauso mürrisch wie noch, vor wenigen Minuten. „Ich weiß, du kannst mir keinen arkonidischen Spitzenwein anbieten, alter Freund", sagte ich nach einem unverhältnismäßig langen Schweigen, „aber du könntest mich trotzdem hereinbitten."
    Perrys Gesicht wurde unfreundlicher, doch immerhin trat er zur Seite. Ich folgte ihm in die Kabine und setzte mich ihm gegenüber in einen Sessel, der noch bequemer war, als er aussah. „Was ist los?", fragte ich nach einem weiteren unverhältnismäßig langen Schweigen. „Lyressea?"
    Die Überraschung in seinem Blick war echt. „Bitte?"
    „Schon gut. Etwas bedrückt dich. Du bist mürrisch, schlecht gelaunt. Man merkt es dir auf drei Meilen an. Willst du darüber sprechen?"
    Er seufzte. Und schwieg. Unverhältnismäßig lange. „Das Warten geht mir auf die Nerven", sagte er schließlich.
    Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass das nur die Einleitung war. Er hatte im Lauf der Zeit ein ausreichendes Maß an Geduld entwickeln müssen. „Nicht nur dir.
    Zephyda und mir ebenfalls." Ich erwähnte meine Geliebte mit voller Absicht in einem Atemzug mit mir. „Aber mit dreitausend Jahren Lebenserfahrung müsste man solch ein unangenehmes Warten gewohnt sein", sagte ich, als er erneut unverhältnismäßig lange schwieg. „Also?
    Lyressea?"
    Er lachte. Nicht ganz ehrlich, wie ich fand, aber auch nicht ganz falsch. Dann schüttelte er den Kopf. „Darüber möchte ich nicht sprechen."
    Ich nickte. „Würde ich wahrscheinlich auch nicht wollen. Also?"
    Er zögerte. Diesmal aber nur ganz kurz. „Ich habe mir während dieses unerträglichen Wartens Gedanken gemacht."
    „Das kommt zwar viel zu selten vor, ist aber nicht

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