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2255 - Die Distanzspur

Titel: 2255 - Die Distanzspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nein, davon gehe ich mittlerweile aus. Früher oder später wird es dazu kommen. Es ist bezeichnend, dass die SOL noch nicht aus Hangay zurückgekehrt ist..."
    „Dafür kann es Dutzende anderer Gründe geben..."
    „Keine Frage. Die Erhöhung der Hyperimpedanz ist also ein Fakt. Aber ist das, was Hismoom dazu gesagt hat, wirklich für bare Münze zu nehmen? Hat er uns die reine Wahrheit eingeschenkt? Wenn ich schon seine Begründung skeptisch sehe..."
    „Dann solltest du nachhaken."
    „Zumindest nicht blauäugig alles akzeptieren. Ich mache mir meine Gedanken. Ob ich heute Antworten finde oder in zehn oder hundert Jahren ... zumindest werde ich ihnen dann nicht mehr unvorbereitet gegenüberstehen."
    „Das ehrt dich", sagte ich. „Aus Fehlern wird man klug. Aber das Leben an sich ...
    Vielleicht haben wir unseren Platz schon gefunden. Wir gehören weder zu den Kosmokraten noch zu den Chaotarchen. Wir sind ... nun ja ..."
    „Einfach Leben!", sagte Perry. „Vielleicht sind wir schon längst der Dritte Weg, ohne es bemerkt zu haben."
    Bevor ich mir kluge Gedanken darüber machen und darauf etwas erwidern konnte, meldete Echophage, dass jemand vor der Kabinentür stand und uns dringend zu sprechen wünsche. Die Biotronik betrieb unverdrossen ihr gewohntes Spielchen. Sie machte uns immer wieder deutlich, dass sie uns an Bord nur duldete und uns am liebsten von hinten sehen würde. Sie teilte uns nur das Nötigste mit, antwortete praktisch nur auf direkte Fragen und versuchte, uns dumm zu halten.
    Als sich auf Perrys Anweisung die Kabinentür öffnete, drang ein aufgeregter Wortschwall auf uns ein. Ich sah Naida, die junge Motana, die sich so seltsam benommen hatte, als ich beim Betreten der Zentrale fast mit ihr zusammengeprallt wäre, und zwei, drei andere. Alle redeten wild durcheinander. „Was ist passiert?", fragte Perry so laut und energisch, dass die Motana abrupt verstummten.
    Und dann gleichzeitig wieder durcheinander zu reden begannen.
    Ich verstand nur einige Wortfetzen. „Zephyda ... Zentrale ... zusammengebrochen ..."
    Ich spurtete schon los, während Perry noch versuchte, Ordnung in das Durcheinander zu bekommen.
    Zephyda lag auf dem Rücken, die Beine angewinkelt, die Arme gespreizt. Ihr Gesicht war bleich und von einem Schweißfilm überzogen, die grünen Katzenaugen waren weit aufgerissen.
    Ich kniete neben ihr nieder, legte eine Hand auf ihre Stirn, überprüfte die Temperatur, fühlte den Puls. Er ging rasend schnell. Ihr Atem war flach und beschleunigt. Aber sie war bei Bewusstsein. „Was ist passiert?"
    Zephyda rang weiterhin nach Luft, starrte an mir vorbei ins Leere. „Sie hat aufgeschrien und ist zusammengebrochen", stellte Lyressea hinter mir nüchtern und sachlich fest.
    Ich sah wieder zu Zephyda hinab. „Das Messer in deinem Kopf? Wie in der Hygienezelle?"
    „Es... schneidet meine Gedanken heraus ... Ich... ich... kann nie wieder einen Psi-Gesang..."
    „Was, Zephyda?"
    „Wie bei der zweiten Schlacht ... um Baikhal Cain... als die Kybb-Traken kamen ... mit ihrer neuen Waffe ... den Ky- .ber-Neutros... als wir... nicht mehr denken konnten ... nicht mehr singen ..."
    Ich sah wieder zu der Medialen Schildwache hoch. „Haben auch die anderen Motana ähnliche Reaktionen gezeigt?"
    „Ja", erwiderte Lyressea, „aber bei weitem nicht so starke."
    Zephyda ist die Epha-Motana. Ihre Parabegabung ist am stärksten, erklärte der Extrasinn. Daher hat sie unter dem fremden Einfluss auch am stärksten zu leiden. „Wie können wir Zephyda helfen?", fragte ich. „Und was ist das für ein Einfluss?"
    Niemand antwortete, die Motana nicht, Lyressea nicht, auch Perry nicht, der mittlerweile neben der Schildwache stand.
    Ich schluckte schwer. Uns allen war klar, was das bedeutete: Ohne die geistigen Kräfte der Motana konnte die SCHWERT nicht fliegen, konnten wir Tan-Jamondi nicht verlassen. Und früher oder später würden die Kybb uns hier entdecken.
    Falls sie dies nicht schon längst getan und ihre Waffe zielgerichtet gegen uns eingesetzt hatten. I.Julian Tifflor: Der kurze Hyperschock Als Zeichen seines guten Willens und seiner Friedfertigkeit begab Tifflor sich allein an Bord des Rochenschiffes. Sie versammelten sich in dem großen, eigentlich aus vier Kabinen bestehenden Raum, den die Motana Höhle nannten. Tifflor erfuhr von Baikhal Cain, Baikhalis, der Mine im Heiligen Berg, dem Schaumopal, von Rorkhete, Zephyda und den Ozeanischen Orakeln, von den Bionischen Kreuzern, die die Motana vor der

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