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2255 - Die Distanzspur

Titel: 2255 - Die Distanzspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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runzelte überrascht die Stirn. „Wenn Lyressea einverstanden ist, werde ich sie begleiten. Du wirst ... hier an Bord gebraucht, Perry. Deine ... Erfahrung, deine Besonnenheit ..."
    Mein alter Freund lächelte schwach. Ich musste nicht mehr sagen, er wusste genau, worum es mir ging. Um Zephyda. Sie war meine Geliebte. Ich wollte nicht untätig hier an Bord sitzen, während Perry versuchte, sie und damit uns alle zu retten. „Lyressea?", fragte er.
    Sie zögerte kurz, dann nickte sie erneut. „Ich bin einverstanden."
    Ich atmete auf. „Gut. Echophage, stelle sämtliche Ortungsergebnisse zusammen. Wir müssen uns einen Überblick verschaffen. Wir haben nur diese eine Chance und müssen so gut vorbereitet wie möglich sein."
    „Bereits ausgeführt", bestätigte die Biotronik. Sie schien den Ernst der Lage erkannt zu haben und ihre Antipathie gegen uns Nicht-Motana zu unterdrücken. Oder sie hatte eingesehen, dass es auch für sie Selbstmord gewesen wäre, Perry und mir weiterhin Knüppel zwischen die Beine zu werfen. „Übrigens würde ich mich beeilen", fuhr sie fort. „Ich habe soeben ein Raumbeben geortet, kurz darauf gefolgt von einem zweiten."
    Ich warf Perry einen Blick zu. „Einzelheiten?", fragte ich dann, wieder an Echophage gewandt. „Ihre Stärke ist nicht lebensbedrohlich, weder für Wesen noch für Raumschiffe oder Himmelskörper. Ein einzelnes Epizentrum ist nicht auszumachen. Vielmehr scheinen die Beben von überall zugleich gekommen zu sein."
    „Könnte das ...", fragte Perry und verstummte direkt wieder.
    Er musste den Satz nicht zu Ende bringen. Mir war klar, was er meinte: Konnte das der Beginn des endgültigen Rücksturzes des Hyperkokons in den Normalraum sein? Die Rückkehr des Sternenozeans von Jamondi an seinen angestammten Platz im Universum?
    Ich zögerte kurz. Hieß das jetzt, wir brauchten nur abzuwarten, bis sich ein „Startfenster" ergab? Zumindest würden wir, wenn wir hier ausharrten und aus dem Hyperkokon fielen, den Weg nach Terra finden oder zumindest nach Hayok. Wir würden Verstärkung holen und zum Arphonie-Haufen weiterfliegen können ...
    Leider nicht, meldete sich der Extrasinn, bevor ich mir allzu große Hoffnung machen konnte. Über den Zustand des Sternhaufens Arphonie ist nicht das Geringste bekannt.
    Vielleicht bleibt der dortige Hyperkokon noch über Jahre stabil! Vielleicht kommt es gar zu Phänomenen wie bei einer Strangeness, und wir werden über lange Zeit außer Gefecht gesetzt, bevor wir wieder eingreifen können!
    Ich seufzte. Und vielleicht ... vielleicht bedeutete der Rücksturz unser aller Tod. Diese düstere Möglichkeit konnten wir nicht vollständig ausschließen.
    Nicht die Rückkehr in den Normalraum, sondern der Arphonie-Haufen war unser Ziel!
    Aber das waren sowieso nur hypothetische Gedankenspiele. Um überhaupt etwas unternehmen zu können, mussten wir zuerst einmal dafür sorgen, dass die Motana die SCHWERT wieder fliegen konnten.
    Ich sah Lyressea an. „Gehen wir."
    Der Wald wirkte jungfräulich und unberührt. Nichts wies darauf hin, dass sich irgendwo darunter eine verborgene Anlage der Kybb befinden könnte. Und doch hatte Echophage uns diese Koordinaten genannt.
    Obwohl die Zeit drängte, hatten wir die kurze Strecke zu Fuß zurückgelegt, Lyressea in ihrem prächtigen Kleid, ich in einem Kampfanzug aus den Magazinen der SCHWERT. Wir mussten jede Aufmerksamkeit vermeiden, und eventuell konnten die Kybb ja sogar die schwachen energetischen Emissionen der Geräte des Kampfanzugs orten.
    Immer wieder hatte ich mich verstohlen umgeschaut in der Hoffnung, vielleicht Orrien Alar zu entdecken. Der Hüter des toten Baumes Uralt Trummstam blieb jedoch wie vom Erdboden verschluckt. Allerdings bezweifelte ich, dass er uns weitere Hinweise geben konnte: Hätte er etwas von der verborgenen Station gewusst, hätte er uns bestimmt davon erzählt. Andererseits ... wer konnte Orrien Alar schon richtig einschätzen? Ich jedenfalls nicht.
    Müßige Gedanken, rief mich der Extrasinn zur Ordnung. Konzentriere dich lieber auf deine Umgebung und deine Aufgabe!
    Lyressea blieb plötzlich stehen und deutete auf einige Sträucher vor uns. „Siehst du es auch?"
    Ich kniff die Augen zusammen, konnte jedoch nichts Auffälliges ausmachen. „Ein leichter Farbunterschied zu den gleichartigen Pflanzen in der Umgebung."
    Ich seufzte und schüttelte den Kopf. Der Unterschied blieb mir verborgen. Ich fragte mich, wie gut die Augen eines künstlich von ES erzeugten

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