2256 - Bahnhof im Weltraum
irgendetwas für dich tun, Cilia?"
Sie ließ sich auf ihr Bett fallen und lehnte sich an die Wand. Ihre Augen brannten noch immer nach den vielen konzentrierten Stunden am Holodisplay der Wartungskapsel, und deprimiert fragte sie sich, wie sie die Doppelschicht überstehen sollte.
Der Computer wartete geduldig auf ihre Antwort.
Sie seufzte und sagte laut: „Stell eine Verbindung zu Kortez Melanders Kabine her."
Einen Moment herrschte Schweigen, und sie hatte das unbehagliche Gefühl, dass der Computer mit ihrer Entscheidung nicht einverstanden war. Ihr Gefühl erwies sich als richtig. „Ich darf dich daran erinnern", sagte der Computer, „dass deine letzten fünf Nachrichten noch nicht entgegengenommen oder beantwortet wurden."
Sie schlug ungeduldig mit der Hand auf das Bett. „Hör auf, mit mir zu diskutieren, und stell die Verbindung her!", verlangte sie gereizt. „Wie du willst", sagte der Computer indigniert. Einige Sekunden vergingen. Dann erklärte er: „Es tut mir Leid, Cilia. Kortez meldet sich nicht. Möchtest du eine Nachricht auf seiner Voicebox hinterlassen?"
Cilia überlegte und entschied sich dagegen. Seine Voicebox hatte schon genug Nachrichten von ihr gespeichert. „Verbinde mich mit der Wissenschaftlichen Abteilung in Tender 3."
„Sehr gern, Cilia."
Ein paar Momente später leuchtete vor ihr ein Hologramm auf. Es zeigte einen kahlköpfigen, schwarzhäutigen Mann mit buschigen Augenbrauen und wulstigen Lippen. „Wissenschaftliche Sektion, Techno-Offizier Ngobe", meldete er sich knapp. „Ich bin Cilia Perish", sagte sie. „Kann ich bitte mit Wissenschaftsassistent Kortez Melander sprechen?"
Ngobe blickte zur Seite und schien an einem Terminal Daten abzurufen. Dann drehte er sich ihr wieder zu. „Ich bedaure. Wissenschaftsassistent Melander ist seit zwei Tagen krankgemeldet."
„Oh." Sie starrte den Techno-Offizier betroffen an. Kortez war tatsächlich krank; deshalb hatte er sich nicht bei ihr gemeldet und nicht auf ihre Nachrichten reagiert. Sie hatte ihn vorschnell verurteilt, und sie bereute es. „Danke für die Auskunft." Sie nickte, erleichtert und besorgt zugleich. „Kein Problem", sagte Ngobe und beendete die Verbindung.
Cilia überlegte. Wenn Kortez krank und nicht in seiner Kabine war, gab es nur einen Ort, an dem er sich befinden konnte. Ihre Besorgnis wuchs. „Computer", sagte sie laut, „verbinde mich mit der Krankenstation. Schnell!"
„Ich arbeite stets, so schnell ich kann, Cilia", antwortete der Computer mit seiner wannen, volltönenden Stimme, die sie selbst programmiert hatte. Er klang beleidigt, aber sie hatte jetzt keine Zeit für die zuweilen mimosenhafte Empfindlichkeit des Kabinenservos und ging nicht auf die Bemerkung ein.
Sie wartete ungeduldig.
Endlich baute sich wieder das Hologramm auf. Eine rothaarige, streng dreinblickende Frau wurde sichtbar. Sie lächelte gezwungen. „Krankenstation, Medikerin Zoltan", sagte sie. „Was kann ich für dich tun?"
„Ich suche den Wissenschaftsassistenten Kortez Melander", erklärte Cilia. „Er müsste in der Krankenstation sein."
„Einen Moment, ich sehe nach." Die Medikerin verschwand kurz aus dem Erfassungsbereich der Holokamera. Als sie wieder sichtbar wurde, zuckte sie bedauernd die Schultern. „Tut mir Leid, aber wir haben hier keinen Kortez Melander."
Cilia biss sich auf die Unterlippe. „Bist du sicher?"
„Natürlich." Sie zog eine Braue hoch, und ihre Stimme klang so beleidigt wie die des Kabinencomputers. „Seine Patientendaten sind nicht gespeichert, und das bedeutet, dass er nicht eingeliefert wurde." Die Medikerin legte eine kurze Pause ein. „Gibt es sonst noch etwas?", fügte sie ungeduldig hinzu. „Wir sind derzeit sehr beschäftigt..."
Cilia schüttelte den Kopf, und das Hologramm erlosch. Sie überlegte, was sie tun sollte.
Wenn Kortez krank, aber nicht in der Krankenstation war, musste er sich in seiner Kabine befinden. Vielleicht ging es ihm so schlecht, dass er nicht in der Lage war, auf Interkomanrufe zu reagieren.
Nervös fragte sie: „Computer, kannst du feststellen, ob Kortez in seiner Kabine ist?"
„Sein Kabinencomputer sagt Nein, aber ich kann es noch einmal überprüfen."
„Dann mach es! Und beeil dich!"
„Wie ich schon sagte - ich arbeite stets so schnell, wie ich kann." Ein Moment des Schweigens folgte. „Es tut mir Leid, Cilia, doch Kortez' Kabine ist leer. Und der Computer hat ihn seit zwei Tagen nicht mehr gesehen."
Cilias Herz schlug schneller, und ihre
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