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2256 - Bahnhof im Weltraum

Titel: 2256 - Bahnhof im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Besorgnis verwandelte sich in Angst. Kortez musste irgendetwas zugestoßen sein. Vielleicht hatte er einen Unfall erlitten. Vielleicht lag er schwer verletzt in irgendeiner abgelegenen Sektion des riesigen Weltraumbahnhofs, zu schwach, um über sein Kom-Armband Hilfe anzufordern.
    Oder er war bereits tot...
    Sie verdrängte den Gedanken, bevor er ihre Tatkraft lähmen konnte, und sprang von ihrem Bett auf. Sie musste etwas unternehmen, und zwar schnell. Aber als sie die Kabine verließ und sich mit großen Schritten auf den Weg zur Internen Sicherheitsabteilung machte, hatte sie das schreckliche Gefühl, dass es bereits zu spät war
     
    3.
     
    Der Wind rauschte in den Wipfeln des Dschungels und ließ die Kronen wie betrunken schwanken, aber der Wind war sengend heiß und kühlte nicht Kantirans verschwitztes Gesicht.
    Er hetzte weiter, brach durch das dichte, verfilzte Unterholz und ritzte sich die Hände an Stacheln und messerscharfen Blattkanten auf. Blut rann warm über seine Haut; Es war, als würde ihm die Vegetation bewusst Widerstand entgegensetzen, als versuchte sie mit allen Mitteln, ihn an der Flucht zu hindern.
    Oben am Himmel, halb von jagenden Wolken verhüllt, stand eine bleiche Mondsichel und warf Silberlicht auf den Dschungel, doch es versickerte in den Baumkronen, bevor es den Boden erreichte. Schatten tanzten zwischen den mächtigen Urwaldriesen, Finsternis gähnte im Gebüsch.
    Blind stolperte er weiter, seinen Weg mehr erahnend und ertastend, glitt immer wieder auf dem rutschigen Boden aus und fiel keuchend in den weichen Schlamm. Aber jedes Mal rappelte er sich auf und rannte weiter.
    Und die Furcht saß ihm im Nacken.
    Hinter ihm wälzte sich etwas Großes und Mächtiges durch den nächtlichen Wald, knickte Bäume um, trampelte über Büsche hinweg, stampfte mit dröhnenden Schritten durch das Dickicht.
    Und es kam näher.
    Er wusste es, er spürte es.
    Manchmal glaubte er sogar, seinen heißen, fauligen Atem zu riechen.
    Es war das Ungeheuer aus seinen finstersten, tiefsten Träumen, ein Schreckgespenst, aus seinen Ängsten geboren, das Fleisch gewordene Grauen, und es würde nicht ruhen und rasten, bis es ihn eingeholt und getötet hatte.
    Denn es hasste ihn.
    Es hasste ihn mit jeder Faser seines Körpers, mit jedem weiteren Gedanken, den sein verschrobener, verderbter Geist gebar.
    Kantiran wusste nicht, was er gesagt und getan hatte, um einen solchen Hass zu verdienen, eine solch mörderische Feindseligkeit, die keine Gnade zuließ. Er wusste nur, dass ihn dieses Ungeheuer verfolgte, seit er zurückdenken konnte, dass es ihn ewig belauerte und unablässig auf eine Gelegenheit zum Zuschlagen wartete.
    Und diese Gelegenheit war jetzt gekommen.
    Er war allein.
    Niemand war da, um ihm zu helfen, niemand war da, um seine Schreie zu hören.
    Und so lief er weiter und weiter, keuchend und schwitzend, schon jetzt am Ende seiner Kräfte, aber nicht bereit aufzugeben, denn Aufgabe war gleichbedeutend mit Tod.
    Er stürzte wieder und blieb einen Moment schnaufend im Morast liegen, drückte sein erhitztes Gesicht in eine brackige Pfütze und trank gierig die bittere Flüssigkeit.
    Hinter ihm schrie das Ungeheuer.
    Sein Schrei ging durch Mark und Bein, schnitt wie eine Sense durch den Dschungel und stieg auf dunklen Schwingen zum Himmel empor. Der Schrei drückte namenlose Wut und rücksichtslosen Vernichtungswillen aus, und Kantiran zitterte bei seinem Klang.
    Aber er gab nicht auf.
    Er kam wieder auf die Beine und stolperte weiter, obwohl die Schwäche in ihm hochkroch und seine Muskeln zu lähmen drohte. Der Schrei hatte ihm verraten, dass das Ungeheuer ihm näher gekommen war, dass sein Vorsprung schrumpfte, und seine Hoffnung schwand.
    Früher oder später würde es ihn einholen.
    Und ihn töten.
    Plötzlich lichtete sich der Dschungel, und er blieb keuchend an seinem Rand stehen. Ein paar Meter weiter lag eine Klippe, steil abfallend in eine klaffende Schlucht, finster wie die Nacht und bodenlos.
    Der Weg war versperrt.
    Er stöhnte auf, und Grimm stieg in ihm hoch. Mit einem Fluch fuhr er herum. Wenn er vor dem Grauen nicht fliehen konnte, musste er sich ihm eben stellen. Er würde sterben, aber er würde nicht kampflos untergehen.
    Automatisch griff er nach dem Holster an seiner Hüfte, doch in ihm steckte keine Waffe.
    Er hatte nur seine Fäuste, um sich zu verteidigen, und seinen Mut, aus Verzweiflung geboren.
    Das Bersten und Krachen, das den Vormarsch des Ungeheuers begleitete, wurde lauter

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