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2257 - Der Mikrodieb

Titel: 2257 - Der Mikrodieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jahrzehnten hatte er in der Oldtimer-Station auf Hayok gearbeitet.
    Der Zaliter ließ uns bis zum Ende der nächsten Linearetappe warten. Endlich schien er zufrieden. Ein durchdringender Blick in meine Richtung war alles, was er an Kommunikation aufbot. Auch Daellian schwieg wie meist. In einer solchen Situation hätte ich es für unhöflich gehalten, in Schwatzhaftigkeit auszubrechen.
    Also fuhr ich das System hoch. Die Steuerpositronik flutete die Ultra-Giraffe mit Energie. Übergangslos verwandelte sich die Umgebung der RICHARD BURTON in ein hyperdimensionales Abbild. Sonnen zeigten sich als sprühende Kaskaden mit hyperenergetischen Eruptionen, so groß wie die zu ihnen gehörenden Planetensysteme. Lediglich die „Stange" ragte als fest installiertes Gebilde quer durch die abgebildete Zone.
    Der Jetstrahl veränderte sich nicht. Glatt und makellos erinnerte er an ein Bauwerk von vollendeter Geometrie.
    Wenn an dieser Stange ein Fahrstuhl entlangfährt..., kam es mir in den Sinn.
    Möglicherweise lag ich mit meinem Gedanken nicht einmal falsch. Vielleicht konnten wir zusehen, wenn Gon-Orbhon in seinem energetischen Schiff in die Milchstraße bis zum Zielpunkt Sol raste.
    Und wir hatten noch keine Möglichkeit, diesen Transfer zu unterbrechen. „Ich blende jetzt den Jetstrahl aus", sagte Trerok. „Da er kein vierdimensionales Abbild in unserem Universum besitzt, stört er nur."
    Ich schluckte eine Frage hinunter, denn ich wollte mich nicht blamieren. Malcolm S.
    Daellian übernahm das für mich. „Du setzt weiter oben an, nicht wahr? Du rechnest mit Abbildungsspuren höherer Dimensionen."
    Die Testroutine - sieh an! „Aus der sechsten Dimension, ja. Wo sie auftauchen, am Jetstrahl oder in der Umgebung, wissen wir nicht. Es ist auch nicht bekannt, ob sie unterwegs messbar sind oder nur am Ausgangsort des Strahls. Da wir noch kein Ende erkennen können, fangen wir mit der stellaren Umgebung an."
    „Da gibt es ein grundsätzliches Problem", meinte Daellian. „Bisher war in den Zehntausenden von aufgefangenen Funksprüchen kein einziges Mal von Gon-Orbhon die Rede. Das entspricht nicht unseren Erwartungen."
    In der Milchstraße konnten wir uns sicher sein, dass Gon-Orbhon außerhalb des Solsystems nicht agierte und völlig unbekannt war. In der Großen Magellanschen Wolke rechneten wir mit anderen Verhältnissen. „Wir unterliegen einer Selbsttäuschung", wandte ich mich an den riesigen Medotank und an den Zaliter im Hintergrund. „Gon-Orbhon herrscht in Magellan ebenfalls nur über ein einziges Sonnensystem. Mehr schafft er nicht. Noch nicht."
    Die andere, viel schlimmere Möglichkeit sprach ich nicht an. Sie zählte zu den Themen, die seit Tagen überall im ENTDECKER heiß und innig diskutiert wurden.
    Wenn sie den Tatsachen entsprach, hatten wir die Expedition umsonst unternommen.
    Oder wir mussten alle verfügbaren Schiffe Magellans dazu benutzen, den Sprung über den Abgrund bis zu jener Sterneninsel zu wagen, in der Gon-Orbhon residierte.
    Laerros hieß der Patriarch in Not, der seinen Hilferuf in der Wolke verbreiten ließ. Er gehörte zum Imperium Mantoll, das rund 3900 Lichtjahre vom Zentrum der Großen Magellanschen Wolke entfernt lag. Im Vergleich mit den Notsignalen, die aus dem Imperium Roewis eintrafen, hatte Mantoll den Tiefschlag durch die erhöhte Hyperimpedanz jedoch noch gut überstanden. Vor dem Schock war Mantolls wirtschaftlicher und politischer Marktwert ständig gesunken.
    In der Milchstraße hatte man schon mit einer Übernahme durch eines der anderen Reiche gerechnet. Inzwischen machte Mantoll aus seiner technischen Armut eine Tugend, während Roewis am Rand des Ruins stand. Im Imperium Roewis, das nach den Hamamesch-Wirren aus dem Händlerkonsortium der Zweiundzwanzig hervorgegangen war, hatte man den meisten Reichtum durch Handel mit High Tech erworben, und all das türmte sich inzwischen zu lichtstundengroßen Bergen, ausgemusterte Schiffe und Raumstationen, High-Tech-Werften ohne Kundschaft, in denen die Eigentümer in ihrer Verzweiflung ganze Reparaturzentren verschenkten, nur um sie nicht selbst instand halten zu müssen.
    Dafür besaß Roewis die Reserven an Hyperkristallen, die Mantoll dringend benötigte.
    Vor allem besaß Laerros' Reich die Voraussetzungen, um sie auch zu nutzen.
    Anzeichen in vielen aufgefangenen Funksprüchen deuteten darauf hin, dass es zu einem Kristallkrieg kommen konnte.
    Vom recht weit entfernten Imperium Gingaresch bestand auf Grund der großen

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