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2257 - Der Mikrodieb

Titel: 2257 - Der Mikrodieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sollte ich mich täuschen?"
    „Nein, du täuschst dich nicht. Bully ist einverstanden. Und Daellian meint, unter Umständen könnte eine Veränderung eintreten."
    „Daellian spricht gern in Hieroglyphen, also in Kürzeln, wo eine ausführliche Behandlung eines Sachverhalts erforderlich wäre."
    „In diesem Fall ist es nicht verwunderlich. Die Mascantin war anwesend."
    Gucky streckte eine Hand nach einem Laufarm des Haluters aus und bekam den kleinen Finger zu fassen. Sie teleportierten in den Lagerraum, wo der wachhabende TLD-Agent erschrocken seine Waffe hochriss. Tolot sah, wie eine unsichtbare Hand ihm die Mündung beiseite drückte. „Das ist gerade noch mal gut gegangen", beschwerte sich der Mann. „Gebt mir beim nächsten Mal vorher Bescheid." IGucky versprach, daran zu denken.
    Icho Tolot wandte sich dem Container zu. Bre Tsinga klopfte wieder wie zu Beginn der Reise und auf halbem Weg nach Magellan. Sie versuchte es mit allem möglichen Abfolgen kurzer und langer Zeichen. Mehrfach unterschied der Haluter das bekannte SOS-Zeichen. Er aktivierte sein Funkgerät und schaltete eine Verbindung mit dem Lautsprechersystem in ihrer Kabine. „Du bist nach wie vor die einzige Gefangene in diesem Trakt. Es ist niemand da, der dir antworten kann."
    Gucky gab ihm ein Handzeichen, dass er einsatzbereit war. Das Steuergerät für die Narkosestrahler im Innern des Containers hing vor seiner Brust. In dem Augenblick, in dem Gon-Orbhon sich in Bre Tsingas Bewusstsein manifestierte, würde er sie „schlafen legen".
    Tolot betrat den Container. Wie immer achtete er darauf, dass sich die Tür vollständig schloss. Ein flüchtiger Blick hinaus hätte der Jüngerin Gon-Orbhons sofort verraten, dass etwas nicht stimmte.
    Augenblicke später öffnete sich die Zellentür. Bre Tsinga ließ sich Zeit. Icho wartete mehrere Minuten, bis sie sich sehen ließ. „Wozu?", fragte sie. „Es ist sinnlos, mich hier gefangen zu halten."
    „Weil du nicht wieder versuchen wirst, einen Aktivatorträger zu ermorden, oder weil du glaubst, diese Aufgabe würden dir andere abnehmen?"
    „Es ist sinnlos, weil ich kein Verbrechen begangen habe. Homer lebt schließlich noch."
    „Das ist aber auch nicht dein Verdienst. Schämst du dich deiner Tat nicht wenigstens ein bisschen? Du konntest noch niemals Leben nehmen, wieso ausgerechnet jetzt?"
    „Ihr seid Repräsentanten der technologischen Perversion. Alles, was so lebt, ist wert, dass es zugrunde geht, begreift das doch. Ihr könnt umkehren und die Weisheit Gon-Orbhons annehmen, oder ihr müsst sterben."
    „Das ist deine Meinung."
    „Nein!", Bre griff nach dem Haluter, schreckte aber letztlich doch vor der Berührung zurück. „Nein, das ist sie nicht. Ich ... ich liebe euch, doch im Buch Gon steht geschrieben, wie es enden muss, wenn ihr nicht einhaltet. Es ist nichts ..."
    „... Persönliches?", beendete der Haluter den Satz für sie. „O doch, Bre Tsinga, das ist es sehr wohl. Alles ist persönlich, das gesamte Universum beruht im Grunde auf persönlichen Strukturen."
    Bre wandte den Kopf ab. „Ich kenne diese Worte." Ihre Stimme klang belegt. „Natürlich kennst du sie", gab der Haluter zu. „Es sind deine eigenen. Erinnerst du dich noch daran?"
    Bre reagierte nicht. Sie sah an ihm vorbei zur Wand. „Ich habe Appetit auf Hühnchen in Aspik."
    „Ich rede mit dem Koch. Vielleicht ist er bereit, für dich ab und zu eine Ausnahme zu machen. Als Zeichen für eure persönliche Beziehung."
    „Er ist ein Roboter."
    Icho Tolot lachte. „Bestimmt nicht. Alle Gefängnisse Terranias werden von einer Großküche beliefert. Dort gibt es zwar Roboter und Kochautomaten, aber an den frischen Lebensmitteln arbeitet ausschließlich menschliches Personal, Küchenhilfen und ausgebildete Köche. Ein Elfreed Baiolekk ist natürlich nicht darunter."
    „Baiolekk - ich liebe sein Essen." Ein verträumter Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht. Sie erinnerte sich an die Köstlichkeiten, die der Chefkoch der MARCO POLO in der Solaren Residenz servierte. „Auch er bedient sich der Technik. Willst du auch ihn umbringen? Oder möchtest du nicht viel lieber wieder an einem seiner Tische Platz nehmen können?"
    „Du quälst mich. Geh, geh endlich und finde deinen Frieden mit Gott."
    „Hilf mir dabei!", forderte er sie auf.
    Ihre Miene erstarrte. Sie wirkte übergangslos abweisend. „Du sagst nicht, was du wirklich willst. Sag es. Sag es offen heraus. Keine Spielchen, Tolot."
    „Kooperation mit dem Gericht. Leg

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