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2257 - Der Mikrodieb

Titel: 2257 - Der Mikrodieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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völlig egal, ob sie überlebt hatten oder nicht. Er war nach eigenen Aussagen schon tot.
    Der LPV-Verbund meldete, dass alles ruhig blieb. Niemand verfolgte den ENT-DECKER.
    Bully wollte es lieber nicht darauf ankommen lassen. Mit fliegenden Fingern programmierte er die nächste Etappe, dann übergab er wieder an die Emotionautin.
    Endlich fiel die Anspannung der letzten Minuten von ihm ab. Er lehnte sich zurück und dachte an Gon-Orbhon und die Chancen, der Entität den Hals umzudrehen, wie auch immer der aussah. „Eines der Rettungsboote öffnet sich soeben", sagte Gucky. „Wir sollten uns um die Gurrads kümmern."
    In einer ausweglosen Situation zu überleben gehörte zu den Wundern, die ich in meinem ganzen Leben nie begreifen würde. Aber jetzt glaubte ich wenigstens daran.
    Die Fesselfelder erloschen. Der Zugang zur Sektion öffnete sich. Hinter einem Schirmfeld wogte dicker Rauch. „Das Ding hat Feuer gelegt", hörte ich einen der Wachmänner sagen. „Bergt es unversehrt!", sagte ich. „Es hängt viel davon ab."
    Henner schimpfte leise vor sich hin, weil nicht er es war, der den Roboter zur Strecke brachte.
    Nach einer Weile verzog sich der Rauch, die Abzugshauben hatten ganze Arbeit geleistet. Das Schirmfeld erlosch. Wir stürmten in den Raum. „Na bitte, wer sagt es denn?" Henner schlug begeistert die Hände zusammen. „Die Idee war wirklich Gold wert."
    Der eiförmige Roboter zappelte in einem Netz unter der Decke. Der Handstrahler, den er benutzt hatte, lag am Boden. Die Tentakel hatten sich in den Maschen des Netzes verwickelt. Das Ding hatte sich selbst aus dem Verkehr gezogen.
    Wir hüllten es in ein Fesselfeld und transportierten es in eines der Labors. Dort steckten wir es in einen Energiekäfig und nahmen ihm ferngesteuert das Netz ab. „Wer bist du?", fragte ich. Der Roboter besaß keine Akustikeinheit, aber den Funkspruch verstand er durchaus. Die Antwort blieb er uns schuldig. „Gut, er will es nicht anders. Wir legen ihn still!"
    Gucky tauchte überraschend auf. „Ich habe nicht viel Zeit, Leute. Aber lasst mal sehen."
    Telekinetisch tastete er nach dem Öffnungsmechanismus. Keine fünf Minuten vergingen, bis der Roboter in der Mitte auseinander klappte.
    Die Energiezufuhr wurde dabei unterbrochen. Es machte „plopp". Der Ilt war teleportiert.
    Wir untersuchten den Roboter. Die Konstruktion erinnerte in gar nichts an das, was wir kannten. Unsere Vermutung wurde zur Gewissheit: Das Phantom hatten weder Arkoniden noch Terraner gebaut.
    Henner machte sich über die Speicherkristalle her. Während er sie untersuchte und den Kode zu knacken versuchte, kümmerte sich die Schiffsführung um die beiden Rettungsboote.
    Henner Fernand war ausgesprochen bleich, als er sich endlich wieder rührte. „In der Nugas-Abteilung arbeitet doch Vant dor Fan", sagte er mit belegter Stimme. „Ein Akone. Könnte der mal kommen?"
    Ich gab den Wunsch weiter. Vant dor Fan erklärte sich bereit und tauchte wenig später bei uns auf. Er besah sich das Innere des Roboters, sichtete zusammen mit Henner die Datenkristalle, verzog sein Gesicht zu einem hochnäsigen Grinsen. „Kein Zweifel", meinte er. „Es handelt sich um einen hoch spezialisierten Roboter."
    „Ach?", machte ich. „Genauer geht's nicht? Gib zu, dass ..."
    „Na schön", unterbrach mich der Akone. „Wenn du mich fragst, er stammt aus dem Forum Raglund, wahrscheinlich sogar von meinem Volk."
    „Ganz genau", bestätigte Henner Fernand.
    Damit schien für ihn alles gesagt. Für mich nicht. „Los, Henner! Spann uns nicht länger auf die Folter!"
    „Es klingt unglaublich, aber es ist die einzige sinnvolle Erklärung: Dieser Roboter wurde über den Kopernikus-Krater ins Schiff eingeschleust und hatte den Auftrag, die Besatzung auszuschalten, das Schiff in seine Hand zu bekommen und es zu entführen."
    „Nach fünf Monaten? Das ist doch verrückt!"
    „Das kann man nicht sagen. Wir kennen noch nicht alle Subprogramme, vielleicht war er als letztes Mittel gedacht?"
    „Akon würde es so gemacht haben", stimmte dor Fan bei. „Ihr Terraner denkt zu ... geradlinig."
    „Danke", meinte Henner. „Wir müssen davon ausgehen, dass sich das Forum Raglund oder eine Untergruppierung davon auf diese Weise in den Besitz eines ENT-DECKERS setzen wollte. Die Programmierer haben fest darauf vertraut, dass die RICHARD BURTON in die Eastside fliegt."
    „Und deshalb veranstalten die im Kopernikus-Krater so ein Feuerwerk?" Tarn wollte es nicht glauben. „Es war

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