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2264 - Die verlorene Schöpfung

Titel: 2264 - Die verlorene Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unseren Methoden können wir andere Aktionen der Einheiten nicht erkennen."
    Eine bittere Wahrheit, aber so war es. Gon-Orbhons Handlanger agierten vor unseren Augen, und wir konnten sie nicht sehen. Soweit wir es auf die Entfernung, durch den Schirm und auf Grund der angewandten Ortungsmethoden sagen konnten, passierte im Inneren des Systems bis auf die geheimnisvolle Montage gar nichts.
    Wir mussten abwarten und überlegen, welche Optionen wir hatten. „In dem Schirm ist eine Strukturlücke entstanden!", sagte Malcolm S. Daellian.
    Reginald pfiff leise auf.
    Die Lücke war genau dort auszumachen, wo die Riesenzellen das unbekannte Objekt montierten.
    Qertan spürte in Ascari da Vivos Blick Zweifel. „Du bist überzeugt, dass wir dem Terraner vertrauen können? Vielleicht ist es eine Falle?"
    Er verneigte sich vor seiner Herrin. „Erhabene, glaubt mir, der Mann ist zu solchen Gedanken nicht fähig. Wir haben in ihm einen willigen Handlanger. Er atmet nicht mal ohne meine Erlaubnis."
    „Ich vertraue deinem Urteil. Dann werden wir die Ware ausprobieren. Ich hoffe, sie ist von Nutzen!"
    „Davon können wir ausgehen. Eure Erhabenheit hat schließlich an alles gedacht."
    Und wenn der Narr mir unnützes Zeug gegeben hat, wird er es schnell bereuen, dachte der Dron.
    Das Objekt war ein Würfel von knapp einem halben Kilometer Kantenlänge und nur als Masse erkennbar, da es keinerlei energetische Emissionen abstrahlte.
    Die ersten Daten kamen herein. Der Würfel verfügte offensichtlich über keinen Antrieb. Die riesigen, krebszellenartigen Raumschiffe schleppten ihn mit Traktorstrahlen durch die Strukturlücke in den freien Raum. „Das ist kein Raumschiff", sagte Reginald nachdenklich. „Jetzt fehlt nur noch ein kleiner Helix-Torpedo", sagte Gucky neben ihm mit schriller Stimme. „Bei den Strahlungen da draußen würde es mich nicht wundern, wenn direkt ein Dutzend von denen hier auftauchte!"
    Mir bereitete noch etwas anderes Sorgen. Wir konnten die Kampfkraft der Riesenzellen nicht einschätzen, aber sie würde wahrscheinlich gewaltig sein. Wir kamen den Gebilden besser nicht zu nahe. Wir mussten des Weiteren davon ausgehen, dass diese Riesenraumer auch von ihrer Beschleunigung her der RICHARD BURTON hoch überlegen waren.
    Wie also sollten wir uns im Fall einer Entdeckung verhalten? Wäre es nicht sinnvoll, mit voller Beschleunigung auf Fluchtkurs zu gehen?
    Doch Reginald schien nicht die geringsten Anstalten zu machen, solch einen Befehl zu erteilen.
    Gebannt verfolgte er, wie die zellenartigen Raumschiffe weiterhin beschleunigten und dann abrupt die Traktorstrahlen desaktivierten. Das Artefakt entfernte sich nun, vom eigenen Schwung getragen, ohne Antrieb vom Schutzschirm des Parr-Systems, während die Riesenzellen auf dem schnellsten Weg kehrtmachten und durch die Strukturlücke zurückflogen. Die Lücke erlosch, kaum dass die Schiffe sie passiert hatten. „Die Riesenzellen haben genau dreißig Sekunden gebraucht, um den Würfel auf eine Geschwindigkeit von dreitausend Kilometern pro Sekunde zu bringen", stellte Daellian fest. „Das entspricht einer Beschleunigung von einhundert Kilometern pro Sekundenquadrat."
    Bull schluckte laut und vernehmlich. Solche gigantischen Gebilde und solche Beschleunigungswerte?
    Mein Unbehagen wuchs. „Der Vorgang lässt sich nicht allzu schwer interpretieren", fuhr der Wissenschaftler fort. „Die riesigen Zellenschiffe wollen ganz offensichtlich jede Begegnung mit Helix-Torpedos vermeiden!"
    „Das lässt darauf schließen, dass auch sie tatsächlich ausschließlich im Inneren des Schirms sicher sind", grübelte Bull. „Also haben sie das energetisch völlig inaktive Artefakt mit einer minimalen Verweildauer in der Gefahr außerhalb des Schirms ins Freie geschleppt und sich so schnell wie möglich wieder in Sicherheit gebracht."
    „Fragt sich nur: Was' soll das Artefakt im freien Raum? Schließlich hat man es eigens montiert, um es nach draußen zu schießen!"
    Mit einem Räuspern meldete sich Trerok zu Wort, der zalitische Wissenschaftler, der im Gefolge meiner Mutter an Bord gekommen war. Wie lange er sich schon in der Zentrale befand, vermochte ich nicht zu sagen. Ich hatte nicht darauf geachtet. „Wir haben nicht genug gesicherte Informationen, um eine Aussage darüber zu treffen. Es könnte alles Mögliche sein. Eine Sonde, um nach Helix-Torpedos zu suchen ..."
    „Ohne eigenen Antrieb?", fiel Daellian ihm ins Wort. „... oder sogar ein religiöses Objekt.

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