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2265 - Die Krone von Roewis

Titel: 2265 - Die Krone von Roewis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Fünfeck mit einer Seitenlänge von ca. 4,2 Kilometern und einer Gesamtgrundfläche von etwa 30 Quadratkilometern war.
    Die Administration des Konsortiums der Zweiundzwanzig besaß hier ihr klaustrophobisch und zugleich übergroß wirkendes Zuhause. Das Gebäude war schwarz, wirkte düster und hatte nur wenige - und zudem kleine - Fenster. „Alles in Ordnung, Bull?", fragte ihn Mal Detair. „Ja", antwortete der Unsterbliche. „Die Form des Administrationsgebäudes weckte nur eine Erinnerung an die Erde in mir."
    „Die Pentagon-Form? Ich wusste nicht, dass auf Terra etwas Ähnliches existiert."
    „Ich spreche von der Vergangenheit." Bull lächelte. „Wie so oft."
    „Weiter jetzt, kommt!", drängte Lisch Entber. „Der Tag hat nur 25 Stunden, und ich habe noch andere Dinge zu erledigen."
    Ja, es gab spür- und sichtbare Unterschiede zwischen Roewis und der Heimat der Menschen. Neben der Länge des Tages war es die etwas geringere Schwerkraft und die beiden kleinen Mondbrocken, die aufgrund der meist geschlossenen Regendecke nur selten zu sehen waren.
    Bull, der schweigsame Kantiran und Mal Detair marschierten hinter Lisch her. Die drei geretteten Gurrads bildeten eine eigene Gruppe. In einigem Abstand folgte Gucky mit den beiden Kindern, die ihn aufgeregt mit Fragen bestürmten.
    Das Haupttor war nur leicht bewacht. Ein mürrischer Gurrad winkte sie ungeduldig weiter. Sein Interesse an den vier so unterschiedlichen Wesen aus der Milchstraße war gering. Es ging treppauf und treppab, durch gähnend leere Innenhöfe, über endlos lange Transportbänder. Lisch wurde immer unduldsamer, beantwortete keine ihrer Fragen mehr.
    Gucky hatte mittlerweile aufgeholt. Er winkte Bully zu sich herab. „Unser Mann hier ist so eine Art Hausverwalter. Lischs Laune ist deshalb so mies, weil er mächtig Ärger mit seinem Vorgesetzten hatte. Willst du wissen, wie dieser heißt?"
    „Doch nicht etwa Al Arroin?"
    Gucky zeigte seinen Nagezahn. „Genau. Und soll ich dir etwas sagen? Auch wenn er sich noch so miesmuschelig verhält - er weiß ganz genau, was er tut. Er kennt mich und meine Fähigkeiten. Sein Kopf steht sperrangelweit offen, und die Informationen fließen nur so dahin. Er öffnet sich bewusst."
    „Du meinst also, dass er seine Rolle für die Öffentlichkeit spielt, aber in Wirklichkeit Al Arroin mächtig eins auswischen will?"
    „So könnte man es sehen. Das Zusammentreffen mit den Kindern war keineswegs Zufall. Sie sind sein ganzer Stolz. Hochintelligent, aufgeweckt und sensibel. Sie können sich völlig frei in der Krone bewegen und sind in den Augen der Erwachsenen nahezu unsichtbar. Sie schnappen Sachen auf, wie sie kein Spion ■ herausfinden könnte, und geben sie in all ihrer Unschuld an den Großvater weiter."
    „Er missbraucht sie also für seine eigenen sinistren Pläne. Hm. Was will er eigentlich?"
    „Es sind bescheidene Wünsche. Ich würde sie unter dem Begriff Rache zusammenfassen. Er will Al Arroin demütigen."
    „Behalten wir das im Hinterkopf, Kleiner. Vorerst sehe ich keinen Grund, Lischs geheime Sehnsüchte zu erfüllen. Al Arroin ist allem Anschein nach auf seinen Vorteil und den des Roewis-Imperiums bedacht, aber das ist aus seiner Sicht legitim. Er wird ohnehin mit den Barthaaren schlackern, wenn er unsere Geheimwaffe zu Gesicht bekommt."
    „Gut." Der Mausbiber zögerte. „Mich wundert allerdings, warum ich gänzlich freie Hand habe. Ich hätte Anti-Psi-Felder oder PIEPER oder so was erwartet, um mich von den Gedanken der Gurrads fern zu halten."
    „Ich bin überzeugt davon, dass Al Arroin ausreichend gegen deine Fähigkeiten geschützt sein wird.
    Zudem kommt hier die typisch gurradsche Überheblichkeit zum Tragen. Sie mögen zwar in ständigem diplomatischen Kontakt mit der LFT stehen und uns Terraner gut kennen - aber sie können kaum aus ihrer Haut heraus. Gurrads sind manchmal sehr von sich eingenommen."
    Lisch Entber war heran, deutete auf eine schmutzig gläserne Tür und sagte: „Wir haben die Administration passiert." Mit geschwollener Brust ergänzte er: „Geht durch dieses Tor, und ihr seht die Krone von Roewis."
    Bull und Gucky blickten sich bedeutungsvoll an. Die Bilder, die sie an Bord der UNICORN vermittelt bekommen hatten, waren abschreckend gewesen. Es konnte sie nichts mehr erschüttern. Also holte Bull tief Luft, nahm Gucky bei der kleinen Pfote und ging mit ihm durch das Glastor.
    Um festzustellen, dass die Wirklichkeit schlimmer als jedes Bild sein konnte.
    Es war

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