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2265 - Die Krone von Roewis

Titel: 2265 - Die Krone von Roewis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ignorieren zu können. „Dinded ist eingetroffen", flüsterte die schmeichlerische Stimme' des Robos in seinem Vorzimmer. „Er soll gleich reinkommen!", befahl Al Arroin ungeduldig. Selbst die sonst so beruhigenden Gräser unter seinen Füßen verfehlten diesmal ihre Wirkung.
    Die Tür öffnete sich leise zischend. Dinded betrat den Raum.
    Er sah erschöpft aus. Eingetrockneter Schlamm hing hüfthoch an seinem Overall. Die Selbstreinigungsfunktion des Stoffes war sichtlich überfordert.
    Dinded wirkte ... zufrieden. Die Angst, mit der er von hier gegangen war, schien aus seinen Blicken verschwunden zu sein. Hölzerne Steifheit und Beherrschung, die ihn ansonsten auszeichneten, waren von ihm abgefallen wie das Baumlaub im Herbst. „Jetzt red endlich!", fauchte der Patriarch seinen Stellvertreter an.
    Der lächelte zufrieden. „Es ist alles in Ordnung", sagte er. „Der Fund war ... nichts." Dinded stapfte in die Mitte des Baumes, an seinen alabasterfarbenen und sturmgrasgetäfelten Konsolentisch, setzte sich und begann, mit der Linken gedankenverloren über eine Schreibfolie zu kritzeln. „Geht's bitte schön ein wenig präziser?" Al Arroin unterdrückte mühsam den Wunsch, seinen ... seinen Widersacher zum Ringkampf zu fordern. „Was soll das?", schrie er. „Du verweigerst während dieser heiklen Sicherheitsmission jegliche Auskunft, kommst hier hereingetrapst und behauptest, dass ohnehin alles in Ordnung sei? Hast du an Morphum-Gras geschnüffelt, Kerl?"
    Dinded verzog die Mundwinkel, lächelte erneut. Und gab keine Antwort. „Ich warne dich: Was ist passiert? Was habt ihr gefunden?"
    „Nichts", entgegnete der Kolonial-Gurrad sanft. „Es ist alles in Ordnung. Frag die Offiziere und die Soldaten."
    „Wo sind die Aufzeichnungskristalle?"
    „Hier." Dinded schob ihm ein blutrotes, rundes Speichermedium über den Tisch, kritzelte dabei unbeholfen weiter über die Folie. „Du wirst nichts finden." So war es. Al Arroin fand nichts. Die Aufzeichnung war gelöscht. Ebenso wie die Sicherheitskopien in den Positroniken der beteiligten Flug- und Bodeneinheiten, wie er binnen kurzem feststellte.. Der Patriarch zählte still bis zehn und behielt die Wut, die ihn soeben zu übermannen drohte, in sich. Hier lief etwas falsch. Etwas, das er nicht einordnen konnte. Al Arroin blickte seinen Stellvertreter nachdenklich an und rief dann den Sicherheitsdienst.
    Zwei dumpf vor sich hin starrende Gurrads, muskulös und breitschultrig, betraten daß Arbeitszimmer, grüßten ehrfurchtsvoll und nähmen auf seinen Wink hin Dinded Teifer zwischen sich. „Sicherheitsverwahrung!", befahl Al Arroin knapp. „Zudem werden alle Männer und Frauen, die an der Mission in den Marschlanden beteiligt waren, isoliert."
    Einer der beiden Wachmänner wagte nun doch, ihm in die Augen zu sehen. „Das waren ... das sind Hunderte!"
    „Und? Schnappt euch die Soldaten! Lasst sie verhören. Findet heraus, was in den Sümpfen vor sich gegangen ist. Unterzieht sie meinetwegen einer hochnotpeinlichen Befragung, einen nach dem anderen. Beginnt mit diesem Mann. Ich will Antworten - und das rasch!"
    Beide Gurrads nickten synchron, nun wieder ganz jene Befehlsempfänger, die der Patriarch gerne um sich hatte. „Gut. Und jetzt ab mit diesem Übergeschnappten."
    Dinded Teifer ließ sich wehrlos wegführen. „Bis morgen!", sagte er zum Abschied. Das dümmliche Grinsen verschwand für keinen Augenblick aus seinem Gesicht. „Das, mein Bester, kann ich mir nicht vorstellen", murmelte Al Arroin - und vergaß augenblicklich den Gurrad, der einmal sein Stellvertreter gewesen war.
    Müde setzte er sich an seinen Tisch und ließ eine wohltuende Massage durch die Kratzlehne über sich gehen. „Ich will die Unterlagen sehen, die Bull mir zur Verfügung gestellt hat", sagte er nach einem aktivierenden Zungenschnalzen zur zentralen Positronik. „Stichwort: Gon-Orbhon. Verfeinerte Suche nach: Beeinflussung^ Schrift-, Bild- und Tondokumente. Alles, was verfügbar ist."
    Die Positronik knurrte zustimmend. Rasch füllte sich ein Bildschirm mit Verweisstellen.
    Ehe sich der Patriarch ihnen zuwandte, stand er nochmals auf. Es ging um eine Gewissensfrage. Um die Gewissensfrage.
    Soll ich Bull und diesen Mausbiber hinzuziehen?, lautete sie. Soll ich sagen, dass ich auf ihre Unterstützung angewiesen bin? Soll ich zugeben, dass ich ein Problem unterschätzt habe?
    Er ballte die Hände. „Nein!", sagte er schließlich entschieden. Das ist ein innergurradsches

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