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2266 - Bastion von Parrakh

Titel: 2266 - Bastion von Parrakh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und der zalitische Wissenschaftler Trerok.
    Hinzu kam die Kosmopsychologin Bre Tsinga, die eine erwiesene Mörderin und Jüngerin des „Gottes" Gon-Orbhon war.
    Wer hätte diese illustren Gestalten in Schach halten können, die sich auf der RICHARD BURTON tummelten? Niemand wäre besser geeignet als Malcolm S. Daellian, das geniale Gehirn im Medotank, der unbestechliche Vertreter der Wahrhaftigkeit. Bis auf einen natürlich, aber der... „Warum musstest du diese Mission eigentlich mitmachen?", fragte ich Bully.
    Er reagierte nicht sofort. Anscheinend stellte er sich diese Frage selber immer wieder. „Es ist .schwierig", murmelte der Dicke. „Wir müssen uns orientieren, so etwas geht immer nur vor Ort. Und es ist wichtig, dass ich genau weiß, welche Fortschritte wir machen. Da geht nichts über den Einsatz an der Front. Auch wenn darunter die Sicherheit leidet..."
    „Jeder an Bord der RICHARD BURTON weiß, dass unser Flug in die Parrakhon-Wolke eine militärische Mission ist", schaltete sich Icho ein. „Die Besatzung ist sich bewusst, dass sie tagtäglich in gefährliche Situationen kommen kann."
    Ein Schauer lief mir über den Rücken. Natürlich nahmen wir ständig unseren Untergang in Kauf, die Vernichtung unseres Raumschiffs. Aber das war doch keine Antwort.
    Es kam mir fast ein wenig mutwillig vor, als brächten sich die beiden absichtlich in Gefahr, um dem ewigen Einerlei an Bord zu entgehen. War Bully seine Position allmählich leid? Er hielt sich nicht gern zurück, wenn andere kämpften. Sie waren beide Kämpfer, die lieber handelten als planten.
    Etwas sagte mir, dass ich besser das Thema wechseln sollte, als der Notsender ansprach.
    Im selben Augenblick rief Tolot: „Kontakt!"
    Grabesstille senkte sich über den engen Raum im Heck des havarierten Raumschiffs. Alles war so präpariert, dass jeder potenzielle Helfer wie von selbst an Bord geführt wurde. Keine Fallen, keine Schusswechsel. Sie würden ein Wrack vorfinden, in dem es keine Spur von den Havarierten mehr gab - leer, verlassen, ohne Hoffnung auf Überlebende. Es dauerte nicht lange, bis eine Vibration den Rumpf durchlief. „Sie haben angedockt", flüsterte Bully.
    Die Sekunden dehnten sich zu Minuten. Ich esperte, bekam aber keinen klaren Eindruck. Wer immer an dem Wrack festgemacht hatte, sendete keine deutlichen Gedanken oder war abgeschirmt. Nicht die geringste Information. Für eine gute Viertelstunde.
    Bis ich gleich eine ganze Woge mentaler Eindrücke erfasste. „Sie sind zu fünft!", platzte es aus mir heraus.
    Ich sah zu Bully, der sofort wusste, was ich meinte, und mir mit einer knappen Geste seiner Linken einen Freibrief gab. Ohne lange zu hadern, konzentrierte ich mich auf eine Stelle direkt hinter mehreren sich bewegenden Gedankenimpulsen.
    Dann sprang ich und materialisierte am Ende einer Gruppe eigenartiger Wesen.
    Ich nahm mir die Zeit, sie genauer in Augenschein zu nehmen, während ich hinter ihnen herschritt.
    Der Deflektor meines Kampfanzugs sorgte dafür, dass ich nicht gesehen werden konnte. Die Energieabstrahlung war minimal.
    Sie orteten mich auch nicht, diese löwenmähnigen Humanoiden, zwischen zwei und zwei Meter dreißig groß. Mir fielen ihre langen Beine auf. Laut Funkverkehr nannte sich die vorherrschende Population im Parr-System Arvezen. Hatte ich es mit Angehörigen dieses Volkes zu tun?
    Auf jeden Fall wirkten sie auf mich wie Vorläufer der heutigen Gurrads -und damit von Faghan El Bar, Tary Gerrige und Gahd Konter, mit denen ich vor knapp zwei Wochen das unbekannte Wrack erkundete, in dem ich mein Fell verloren hatte.
    Meine innere Ruhe, meine Selbstsicherheit schwanden dahin ...
    Welch ein Glück, dass ich vorgesorgt hatte. Eine kleine Duirg-Laus würde mein Trauma in Schach halten; Jan hatte sie auf Roewis für mich besorgt. Mein Fell würde künftig gehegt und gepflegt, damit es immer so schön schillerte wie jetzt - von allen Kämpfen unberührt.
    Wie ist der Stand der Dinge?, hörte ich eine Stimme.
    Es war Bully. Sein Gedankenmuster war mir schon so vertraut, dass ich es bereits wahrnahm, wenn er nur intensiv an mich dachte. Bei unseren gemeinsamen Einsätzen hatte mein mentaler Scanner ihn immer ein wenig im Visier.
    Ich konnte ihm nicht antworten, aber das war ihm auch klar. Sicher hatte er nur verhindern wollen, dass ich trödelte, denn er kannte mich und wusste, dass ich noch lange nicht wieder obenauf war.
    Icho, Bully...
    Es hätte mir eigentlich ein Trost sein sollen, mit solchen Freunden

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