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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verunsichert hatten. Je schneller sie die Umprogrammierung des Motoklons hinter sich brachten, desto besser war es für Graugischt.
    Remo verdoppelte die Anzahl der an der Operation beteiligten Roboter. Scirn besaßen bessere Sinne als Toron Erih. Sie operierten präziser und schneller. Aber noch immer schützte der Submarin-Architekt sie durch Prallfelder, damit kein klebriger Tropfen aus dem Körper des Motoklons mit ihnen in Berührung kam.
    Noch während der Operation schafften sie die Redundanzgehirne und das Original sowie den Echsenkörper in einen eilig umgerüsteten Gischter. Als das Fahrzeug den Ozean verließ, standen sie kurz vor dem Abschluss. „Wir unterbrechen, bis wir das Labor in der Korona erreicht haben", entschied der Submarin-Architekt. Wieder handelte es sich um eine dieser Entscheidungen, die er aus dem Bauch heraus traf. Aber nachdem die Mediale Schildwache seinem Stellvertreter nicht traute, traute Remo sich selbst und dem Motoklon erst recht nicht mehr. Wen sie einen Fehler begingen, durfte er sich nicht auf Graugischt auswirken, sondern erst dort, wo sie die Metallechse schnell und gefahrlos entsorgen konnten.
    Zwei Stunden später setzten sie das Originalgehirn mit seinen 24 Teilen ein. Die Roboter verschweißten die letzten Verbindungen, stellten den Zustand wieder her, in dem sich der Motoklon bei der Öffnung des Körpers befunden hatte.
    Remo stand als einziges Lebewesen unmittelbar vor der Echse, als die Scirn ihre Speicher mit Energie füllten. „Ich bin Hundertneun", sagte eine klare, metallische Stimme. „Ich bin eine technische Offensiveinheit der Allianz der Moral und unterstehe dem Kommando der Stellaren Majestät Zephyda."
    „Mein Name lautet Remo Quotost. Ich bin der führende Submarin-Architekt des Planeten Graugischt und dein Betreuer. Erinnerst du dich, was ich dir vor neun Stunden sagte?"
    „Nein. Aber ich weiß, dass ich nicht von dieser Welt stamme. Der Name meines Schöpfers und Meisters lautet Tanschniet 44.
    Ich bekomme allerdings sowohl extern wie intern keinen Kontakt mehr zu ihm."
    Remo beschloss, ihn bei Gelegenheit danach zu fragen, was er damit genau meinte. „Wir verschließen jetzt deinen Körper und bringen deine Arme an."
    „Ich warte, Remo Quotost."
    Der Submarin-Architekt zweifelte noch immer. Gleichzeitig schalt er sich einen Narren. Aus unmittelbarer Nähe sah er zu, wie die Scirn die Arme integrierten und mit dem Motoklon einen Test durchführten. Er funktionierte wie zuvor, aber er besaß eine neue Programmierung, die zusätzlich gegen ein Überschreiben aus dem Nanokosmos geschützt war. „Es ist gut", entschied Remo. „Öffnet den Blütenkelch und transportiert die Schwingen umgehend zurück in den Ozean."
    „Zeit für dich, in die DERENGATO zurückzukehren." Das war Rhodan, der zusammen mit Lyressea den Transport herauf begleitet hatte. Die beiden hielten sich bei Zephyda in der SCHWERT auf. „Nein, ich bleibe."
    Bewusst wollte er das Risiko allein tragen. Wenn er zum Opfer des Motoklons wurde, trat Schandor Aquist sofort seine Nachfolge an. Es entstand kein Vakuum in der wissenschaftshierarchischen Struktur ihres Volkes.
    Hundertneun erhielt die Gelegenheit, seine Speicher mit psionischer Energie zu füllen. „Meine Speicher sind voll", meldete die Metallechse nach einer Weile. „Was tun wir jetzt?"
    „Verspürst du die Notwendigkeit oder den Wunsch, den Motoschock auszulösen?"
    „Nein. Meine Existenz dient dem Erhalt des Lebens aller, die zur Allianz der Moral gehören. Das ist mein oberstes Gebot."
    Alarm schrillte im Ohrempfänger Quotosts. Auf dem Graugischt gegenüberliegenden Bahnabschnitt des Planeten materialisierten innerhalb weniger Augenblicke Dutzende von Zylinderdisken. In jeder Sekunde wurden es mehr. Es folgten Schlacht-Traponder der Kybb-Traken. Sie kamen zu Hunderten. Es wurden immer mehr. „Dieser Verräter!", hörte Remo die Stimme der Medialen Schildwache. Sie meinte nicht den Motoklon. Der war, wie sie alle wussten, nicht in der Lage gewesen, einen Funkspruch abzuschicken.
    Meinte sie etwa ... Schandor Aquist? Ausgerechnet Aquist sollte ein Verräter sein?
    Remo rätselte, wie er das bewerkstelligt haben sollte. Bestimmt handelte es sich um einen Irrtum. Aber er nahm sich vor, alles zu überprüfen, was der Stellvertreter in letzter Zeit unternommen hatte.
    Wir haben einen Fehler gemacht oder etwas übersehen. Aber was?
    Die Traktorstrahlen rissen sie davon, während das Labor unter ihnen in die Sonne stürzte

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