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2272 - Sturm auf Graugischt

Titel: 2272 - Sturm auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist. Echophage hat berechnet, dass eine mittlere Flutwelle ausgelöst wurde. Allerdings steht keine Sphäre innerhalb des kritischen Bereichs."
    „Die Leistungssteigerung ist auf jeden Fall enorm", stellte Zephyda nach einer Weile fest. „Wo bislang alle Kraft der Quellen nötig war, genügt offenbar ein schwacher Anschub. Wir müssen lernen, unsere Fähigkeiten zurückzuhalten. Ansonsten ..." Sie schaute mich nachdenklich an, aber in ihren Augen blitzte es schon wieder auf. „176 millionenfache Lichtgeschwindigkeit", sagte sie sinnend. „Was Echophage gesagt hat, erscheint mir keineswegs mehr unmöglich. Die SCHWERT wird jedem Kybb-Raumer weit überlegen sein."
    Fünf Minuten später hatten die Quellen ihr Entsetzen so weit überwunden, dass sie den zweiten Versuch riskierten.
    Der Kreuzer beschleunigte zwar wieder mit weit höheren Werten als beabsichtigt, aber die Nebenerscheinungen hielten sich in Grenzen. Wie ein vielfach gefleckter riesenhafter Fisch stieg das Schiff aus dem Meer. Vor Nässe triefend, schwang es sich in die Wolken empor und höher, der Sonne entgegen.
    Ein Beobachter auf der Oberfläche des Planeten hätte die SCHWERT in dem Moment wohl wie einen funkelnden Brillant gesehen.
    Eigentlich hatte ich es nicht anders erwartet - doch die hereinkommenden Ortungsdaten entsetzten mich. Ich stellte mir die Frage, wie lange Graugischt wirklich noch existieren konnte
     
    5.
     
    Die Zahl der Angreifer hatte sich während der vergangenen Stunden praktisch verdoppelt.
    Angesichts der Bedingungen unter der veränderten Hyperimpedanz war das eine gewaltige Flotte, die zudem die Leistungsfähigkeit der gegnerischen Industrie auf erschreckende Weise dokumentierte. Alle Schiffe, die sich im Demyrtle-System sammelten, waren von Tagg Kharzanis Werften zumindest so weit umgerüstet worden, dass sie schlagkräftig gegen die Schwadron von Graugischt vorgehen konnten. Zudem wäre es fatal gewesen anzunehmen, dass die Kybb ihre wichtigen Systeme völlig entblößt hatten.
    Ich beobachtete die rasch wechselnden Ortungsdaten und wünschte mir in dem Moment, dass ich wenigstens über ein kleines terranisches Flottenkontingent hätte verfügen können. Aber diese Konfrontation stand ohnehin noch bevor, sobald die Sternhaufen aus ihren Hyperraumkokons in die Milchstraße zurückfielen. Ich konnte nur hoffen, dass es dann für die Erde und die anderen raumfahrenden Völker kein böses Erwachen gab. Die Erhöhung der Hyperimpedanz musste allen Vorbereitungen zum Trotz auch die Liga Freier Terraner schwer getroffen haben.
    Ich wünschte, der Menschheit in jenen schweren Stunden beigestanden zu haben. Stattdessen war ich in Jamondi gestrandet gewesen und nun in Arphonie ... und auch falls die Menschen auf Terra es nie erfahren würden, auch hier kämpfte ich für meine Heimat - nicht allein für das Solsystem, nein, für die gesamte Milchstraße.
    Mit einem unwilligen Kopf schütteln verscheuchte ich diese Gedanken, die mir doch nur eine Last waren. Ich hatte früher die Gelassenheit besessen, alle die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern konnte. Warum jetzt nicht? .Hundertneun stand unverändert steif vor dem Arbeitsplatz des Vernetzers. Nicht mehr lange, dann würde ich ihn als eine meiner größten Enttäuschungen abhaken müssen. Unterstützung hatte ich mir von ihm versprochen, wenigstens brauchbare Hinweise auf Schwachstellen des Gegners. Was er momentan leistete, das konnte jeder einfache Kampfroboter ebenso gut. „Perry ..." Zephyda stand mit einem Mal neben mir. „Die Verbitterung steht dir ins Gesicht geschrieben. Du bist unzufrieden."
    Ruckartig fuhr ich zu ihr herum. „Kann jemand mit diesen Gegebenheiten zufrieden sein?", fragte ich ungewollt schroff. „Den möchte ich sehen."
    „Was die neuen Möglichkeiten der SCHWERT betrifft, bin ich zufrieden", erwiderte Zephyda. „Carya Andaxi hätte uns nichts Besseres geben können als den Vernetzer."
    So schnell wurde Skepsis also zur Begeisterung. Unter anderen Umständen hätte ich mich davon vielleicht sogar anstecken lassen. „Na schön", unterbrach ich Zephydas Redefluss. „Jetzt müssen wir die Verteidigung effizient organisieren. Mir bereitet dabei so ziemlich alles Kopfzerbrechen."
    „Jetzt und nicht später!", beharrte die Motana. „Genau um unsere Verteidigung geht es mir."
    Sie machte eine kurze Pause, als versuchte sie, meine Reaktion einzuschätzen. „Das Schiff braucht mehr denn je eine fähige Epha-Motana", sagte sie. „Nur dann können

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