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2272 - Sturm auf Graugischt

Titel: 2272 - Sturm auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bieten.
    Natürlich hörten sie unseren Funkverkehr ab, anders konnte es gar nicht sein. Nur langsam zog sich das Gros der Shoziden zurück. Offensichtlich bedeutete für die meisten Kommandanten jeder Rückzug in Richtung der Wasserwelt unwiderruflich preisgegebenes Terrain.
    Ich wiederholte den Befehl in aller Schärfe. „Graugischt ist um jeden Preis zu schützen!
    Sofortiger Rückzug aller Einheiten bis auf die äußere Verteidigungslinie!"
    Der erste heftige Schlagabtausch wurde gemeldet. Das waren jedoch nur kurze Gefechte zwischen den vordersten Stoßkeilen der Kybb und den Nachzüglern der Schwadron, die jenseits des vierten Planeten postiert gewesen waren. Die weiter entfernt im System stationierten Kreuzer hatten sich bis auf wenige mit Kurztransitionen zurückgezogen.
    Innerhalb von fünf Minuten erfasste die Ortung mehr als dreißig verheerende Explosionen.
    Echophages Auswertung zeigte mir, dass acht bei diesen ersten Kämpfen zerstörten Schlacht-Trapondern der Kybb zweiundzwanzig vernichtete T-Kreuzer gegenüberstanden. Ich biss die Zähne zusammen. Mit solchen „Erfolgen" würden wir den Angreifern nicht sehr lange standhalten können. „Wir müssen raus, Perry!", drängte Zephyda über die Sprechanlage. „Wir müssen die Kybb frühzeitig stören, sonst überrennen sie uns."
    „Warum hast du mir den Oberbefehl übertragen?", fragte ich knapp.
    Sekundenlang herrschte Schweigen. „Ich hatte gehofft, du würdest jede Schwäche der Angreifer sofort erkennen", stieß die Stellare Majestät dann hervor. „Stattdessen ziehen wir uns zurück. Wir müssen unsererseits angreifen, Perry, das ist unsere einzige Chance!"
    „Aber ich sage, wann! Wenigstens so weit solltest du mich verstanden haben!"
    Ich hörte Zephyda gequält aufschnaufen. Sie unterbrach die Verbindung.
    Die Motana am Pult neben mir starrte mich aus weit aufgerissenen Augen an. Offensichtlich machte sie sich erst jetzt ihre eigenen Gedanken, und die schienen nicht weit von Zephydas Feststellung entfernt zu sein.
    Meine Schaltungen veränderten die Bildprojektion. Graugischt stand im Zentrum der von Echophage generierten Wiedergabe. Eine Kugelschale aus winzigen Leuchtpunkten umgab den Planeten in immer noch beachtlichem Abstand. Jeder dieser Punkte markierte einen unserer T-Kreuzer. Scheinbar wahllos verteilt, warteten sie auf die Angreifer, ein Bild, das auf den ersten Blick keine Besonderheiten offenbarte. Äußerst zögernd massierten sich die Verteidiger in den Bereichen, die von den Angriffsspitzen der Kybb angeflogen wurden.
    Unter diesen Umständen dachten die Kyberneten gar nicht daran, ihre Formation zu verändern.
    Sie verzögerten mittlerweile. Mit nur noch zehntausend Kilometern in der Sekunde kamen sie näher.
    Durchbruch durch die Linien der Verteidiger und den Planeten ihrerseits abschirmen, das schien die gegnerische Taktik zu sein. Ich konnte diese Überlegungen nachvollziehen. Tagg Kharzani wollte den Schutzherren-Porter und außerdem die vermeintliche Waffe gegen die Kybb-Titanen. Vielleicht sogar Carya Andaxi selbst als Krönung seines Triumphs. Ich fragte mich, was ihm das zusammen wert sein mochte. Erst wenn er das alles nicht bekam oder erkannte, dass seine Ziele nicht mehr erreichbar waren, aus welchem Grund auch immer, würde er die Wasserwelt vernichten.
    Schlacht-Traponder und Zylinderdisken waren nur noch wenig mehr als eine halbe Million Kilometer entfernt, als ich Echophage den Angriffsbefehl gab. Als Rafferimpuls leitete er den Kode an alle Bodenforts weiter.
    Sekundenbruchteile später schien die wolkenverhangene Atmosphäre von Graugischt aufzureißen. Glutende Energielanzen stachen in den Weltraum hinaus. Tausende großer und kleiner Inseln lagen in den Ozeanen des Planeten verstreut. Auf vielen dieser Eilande waren Bodenforts errichtet worden, deren Reichweite naturgemäß die der Kreuzer überstieg.
    Die Pulks der Angreifer boten ein kaum zu verfehlendes Ziel. Schon der erste Feuerschlag ließ Hunderte winziger Sterne aufflammen, die sich gedankenschnell aufblähten, aber danach innerhalb Minutenfrist in sich zusammenfielen. Zurück blieb hier und dort ein diffuses rötliches Wallen, wenn Wracks im Atombrand verglühten.
    Die optisch eindrucksvollen Thermobahnen, die im Salventakt in der Weltraumschwärze aufflammten, waren nur der geringere Anteil. Weit verheerender wirkten die paramagnetischen Strahlen und die Paramag-Torpedos der planetaren Geschützstellungen. Ihre deutlich größere Reichweite traf

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