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2272 - Sturm auf Graugischt

Titel: 2272 - Sturm auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesamtanzahl uneingeschränkt einsetzbarer Raumschiffe - die Umrüstungsphase ist langwierig - sah man sich gezwungen, die überwiegend allein operierenden Zed-Jets mit starker Offensivbewaffnung auszurüsten. Transformkanonen in Ultra-Kompaktbauweise, ThermoDesintegrator-Kombigeschütze und diverse Raumtorpedos sollen das Überleben der beiden Besatzungsmitglieder im Einsatz sichern und gaben der Baureihe Zletztlich ihren Namen: Zerstörer-Space-Jet.
    Die Defensivsysteme mit HÜ- oder Paratronschutzschirm entsprechen dagegen denen einer Standard-Space-Jet.
    Durch die Einsatzkonzeption ergibt sich auch der eher geringe Komfort für die Besatzung. Im Unterdeck befindet sich der einzige zur Verfügung stehende „Aufenthaltsraum" - bescheidene drei Quadratmeter Fläche mit einer geringen Deckenhöhe von einem Meter achtzig.
    Erreichbar ist diese Notunterkunft über die versenkund drehbaren Kontursitze im Cockpit und lediglich für kurze Ruhepausen jeweils eines Besatzungsmitgliedes vorgesehen - das ist spartanisch, aber zweckerfüllend.
    Technische Daten: Länge (über alles): 17,10 Meter Breite (über alles): 15,50 Meter Höhe (über alles): 5,10 Meter Text &Zeichnung: (Günter Puschmann) .
    Langsam sollte sich die SCHWERT in Bewegung setzen, einige Kilometer weit durchs Wasser gleiten und sich in sanftem Winkel erheben und in die Atmosphäre vorstoßen. Über der Nachthälfte von Graugischt würde der Kreuzer den Weltraum erreichen und sich wieder in die Phalanx der Verteidiger eingliedern. Mittlerweile waren wohl die ersten Weißen Kreuzer der Shoziden von ihren Einsätzen im Sternhaufen zurückgekehrt und in Planetennähe materialisiert. In Kürze würde auch Carya Andaxi mit dem Schutzherren-Porter starten.
    In dem Hologlobus sah ich einen Porlimschen Schatten nahe am Schiff vorübergleiten.
    Irritiert registrierte ich, dass ich mich gerade jetzt auf die Umgebung der SCHWERT konzentrierte. Befürchtete ich Störungen?
    Die Anspannung machte vor mir nicht Halt. Ich hatte dieses Gefühl lange nicht mehr so intensiv erlebt, und es erinnerte mich an die letzten Sekunden vor dem Start der STARDUST.
    Damals, mit dem ersten bemannten Flug zum Mond, hatte der Weg der Menschheit zu den Sternen seinen Anfang genommen.
    Und heute?
    Ahandaba, flüsterte es in mir. Der Name allein übte bereits einen besonderen Reiz aus.
    Das Lied der Motana verwehte ... Im gleichen Augenblick glitt die SCHWERT vorwärts, langsam erst, nur mit wenigen Metern in der Sekunde zumindest hatte Zephyda das so vorgesehen.
    In Wahrheit schrie das Schiff auf. Ein gewaltiger Ruck riss den Bionischen Kreuzer vorwärts, katapultierte ihn schier durch das Meer, und das Heulen der Absorber vermischte sich mit dem unheilvollen Dröhnen der Schiffszelle. Der Hologlobus zeigte nichts als einen Strudel entfesselter Gewalten.
    Die See kochte, als das Schiff mit brachialer Gewalt Fahrt aufnahm. Sekundenlang fürchtete ich, dass die Schwingen der jähen Beschleunigung nicht standhielten und aus dem Rumpf herausgerissen wurden. Auch die Bugfinnen mit den paramagnetischen Werfern bildeten einen Schwachpunkt. Jeden Moment musste die Bugwand zu beiden Seiten des Vernetzerplatzes bersten und das Wasser vernichtend über uns hereinbrechen.
    Das Donnern steigerte sich zum Stakkato ... ... und brach endlich ab.
    Acht oder neun Sekunden, schätzte ich, waren vergangen, als die SCHWERT wieder in Stille versank. Zephyda war totenblass geworden, und in dem Blick, den sie mir zuwarf, spiegelte sich grenzenlose Überraschung. „Unglaublich", las ich ihr von den Lippen ab, bevor sie sich mit beiden Händen übers Gesicht fuhr und sich langsam erhob.
    Eine vom Heck heranbrandende Flutwelle erfasste die SCHWERT und warf sie noch einmal nach vorne. Aber die Erschütterung war harmlos, verglichen mit dem, was wir eben überstanden hatten. „Wir haben unsere Position um mehr als fünf Kilometer verändert!", kam die Meldung aus dem unteren Teil der Zentrale. „In einiger Distanz treibt ein Porlimscher Schatten kopfunter; die Druckwelle muss ihn schier zerrissen haben."
    „Das wollte keiner von uns!" Zephyda stöhnte verhalten. Sie blickte auf den Platz des Vernetzers. „Wir haben ihn unterschätzt. Extrem unterschätzt sogar."
    „Gibt es weitere Schadensmeldungen?", fragte ich nach unten. „Möglicherweise ein zweiter Porlimscher Schatten in größerer Entfernung. Wir können das nicht genau feststellen. Es ist eine glückliche Fügung, dass sonst niemand zu Schaden gekommen

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