Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2272 - Sturm auf Graugischt

Titel: 2272 - Sturm auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geschehen würde, nichts konnte mehr so sein, wie es gewesen war.
    Die SCHWERT jagte mit hoher Beschleunigung durch den Weltraum, nicht weit von Graugischt entfernt, als Selboo sich endlich in den Sessel gleiten ließ. Er summte nicht mehr; sein Geist verschmolz sofort mit der Todbringer-Matrix.
    Der Alarm heulte durch die SCHWERT.
    Während die meisten Motana noch wie erstarrt wirkten, als hätten sie nie geglaubt, dass dieser Moment jemals Wirklichkeit werden könnte, setzte ich mich an eines der Schaltterminals vor der kugelförmigen Holoprojektion. Ein rascher Blick zu Echophage hinüber zeigte mir die Oberfläche der Biotronik von wilden Schlieren überzogen. „Willkommen in der Schiffsführung, Motana Rhodan!" Die süffisante Bemerkung konnte sich der mitunter recht eigenwillige Bordrechner nicht verkneifen. „Gib mir die aktuellen Daten über die Flotte der Angreifer!", verlangte ich. Echophage reagierte gedankenschnell.
    Mittlerweile hatten wir es mit nicht weniger als siebentausend gegnerischen Einheiten zu tun.
    Zwischen den äußeren Planeten gingen die ersten von ihnen in den Überlichtflug. Doch sie flogen Graugischt nicht direkt an, sondern fielen zwischen den Umlaufbahnen des vierten und des fünften Planeten in den Normalraum zurück. „Also schrecken sie auch weiterhin vor einer vermeintlichen Bedrohung zurück", stellte eine Motana neben mir fest. „Sie fürchten unsere Verteidigung."
    „So ist es", bestätigte ich. „Und ich hoffe, wir können sie in diesem Glauben lassen."
    Die drei Angriffsspitzen, die schon frühzeitig erkennbar geworden waren, hatten sich nach der Überlichtetappe verdoppelt. Falls die Schiffe ihre momentane Geschwindigkeit beibehielten und nicht erneut in den Überlichtflug gingen, blieben uns knapp zwanzig Minuten, um ihrer Strategie wirkungsvoll zu begegnen. Die Kybb wussten gar nicht, welchen Gefallen sie mir damit taten.
    Mit 3500 Einheiten stellten die Schlacht-Traponder das größte Kontingent der Angriffsflotte.
    Diese wabenförmigen Kriegsschiffe maßen 500 Meter in der Höhe, ihr Durchmesser betrug sogar noch ein wenig mehr.
    Auf tausend Meter Höhe brachten es die Sektor-Wächter. Obwohl Echophage ihre Anzahl nur mit fünfhundert bezifferte, hätten sie allein Graugischt erobern können. Aber das ahnten die Kybb nicht einmal. Die Sektor-Wächter waren düstere Kolosse, gegen die sich unsere Weißen Kreuzer beinahe schon wie Spielzeuge ausnahmen.
    Hinzu kamen die Zylinderdisken von Tagg Kharzanis Garden. Hässliche, gedrungene Schiffe waren das, zweckentsprechend, aber für mich ohne jede Ästhetik. Auf mich wirkten sie wie plumpe sechsbeinige Dickhäuter. Und das keineswegs von ungefähr, denn beidseits der Diskus-Grundform mit 1200 Metern Durchmesser und einer maximalen Höhe von 700 Metern ragten jeweils sechs zylinderförmige klobige Aufbauten auf. Allein dreitausend dieser Zylinderdisken flogen Graugischt an.
    Wie grundlos nahmen sich dagegen die Weißen Kreuzer mit ihrer Rumpfhöhe von nur 86 Metern aus.
    Nicht ohne Grund hatte ich die Bionischen Kreuzer in dem Tiefseehangar mit Schmetterlingen verglichen, so zart und verletzlich waren sie mir erschienen. Angesichts der gegnerischen Kolosse traf diese Umschreibung ebenso auf die größeren Kreuzer der Shoziden zu. Damit war kein Blumentopf zu gewinnen, bestenfalls ein Aufschub, der das Leiden noch verlängerte. „Knapp dreihundert voll gefechtsfähige T-Kreuzer stehen mittlerweile zur Verfügung", meldete Echophage. „Die letzten Schiffe haben ihre Rückkehr über Hyperfunk angekündigt." Immerhin. Die Schwadron von Graugischt war also bereit, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Hinzu kamen die zweihundert eingeschränkt gefechtsfähigen Kreuzer. Am liebsten hätte ich sie weggeschickt und den Besatzungen befohlen, sich auf den anderen geheimen Welten zu verkriechen und kein Lebenszeichen mehr von sich zu geben, aber dieses Entblößen von Graugischt hätte die Angreifer nur angespornt.
    In Gedanken spielte ich die verschiedensten Varianten durch. Nur an der Ausgangsposition konnte ich nichts ändern. Wie ich es auch drehte, ob das Kräfteverhältnis bei 23 zu 1 lag oder nur bei 14 zu 1, unsere Schiffe standen auf verlorenem Posten.
    Nur noch knapp zehn Minuten. „Alle Kreuzer ziehen sich auf die äußere Verteidigungslinie um Graugischt zurück!", befahl ich. „Maximale Distanz zu Graugischt eine Lichtsekunde."
    Rückfragen trafen ein. Ich ignorierte sie, um den Kybb keine Anhaltspunkte zu

Weitere Kostenlose Bücher