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2272 - Sturm auf Graugischt

Titel: 2272 - Sturm auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Angriff auf Graugischt, wenn es so weit ist. Bis dahin warten wir, und es werden noch sehr viel mehr Schiffe eintreffen, sogar Sektor-Wächter. Wir werden auf größeren Widerstand stoßen, als uns diese weißen Schwingenschiffe glauben machen."
    Das Schweigen, das in der Zentrale der DRIITH Einzug hielt, zeugte von Ergebenheit und Furcht.
    Kurze Zeit später meldete der Funker eine eintreffende Bildverbindung. „... von einem der Verteidigerschiffe, Prim-Direktor. Ein weibliches Wesen, das sich selbst als Stellare Majestät Zephyda bezeichnet. Sie will mit dem Oberkommandierenden verhandeln."
    „Verhandeln?", wiederholte Deitz Duarto. „Hast du wirklich gesagt, diese Frau will verhandeln?" Die Stimme klang plötzlich nicht mehr so kalt und unnahbar, vielmehr schwang Erheiterung in ihr mit.
    Die Kybb-Giraxx in der Zentrale nahmen das als Anlass, ihrer eigenen Belustigung freien Lauf zu lassen. Es kam selten vor, dass der Prim-Direktor solche Regungen erkennen ließ.
    Aber dann erwartete er, dass seine Untergebenen sich ihm anschlössen.
    Er erwartete immer, dass sie hinter ihm standen und mit ihrem Leben für ihn eintraten. Dafür hatten sie das Privileg, an Bord der DRIITH dienen zu dürfen. „Ich werde mit dieser Frau nicht sprechen, geschweige denn mit ihr über irgendetwas verhandeln!", hallte wenig später die Stimme des Schattens durch die Zentrale. Ihr Klang war so eisig wie zuvor. „Wozu? Und worüber? -Tagg Kharzani, der Herr von Arphonie, will keine Gefangenen. Er verlangt die vollständige Vernichtung!"
    Im Ortungsbild war die Zahl der Angreifer nicht mehr zu überblicken. Vorübergehend versuchte ich, mich in den gegnerischen Befehlshaber hineinzudenken. Ganz sicher war es nicht Tagg Kharzani, aber zweifellos einer seiner fähigsten Vertrauten. Kharzani, soweit ich mir aus Lyresseas Erzählungen ein Bild von ihm machen konnte, würde das Risiko niemals eingehen, während einer Schlacht den Tod zu finden.
    Zylinderdisken und Schlacht-Traponder sammelten sich in großen Pulks. Aus drei Stoßrichtungen würden sie Graugischt angreifen und dabei mühelos die Phalanx der Weißen Kreuzer durchbrechen.
    Wollten die Angreifer erobern oder nur vernichten? Selbst diese Frage erschien mir zweitrangig. Die Folgen für die Allianz der Moral würden in jedem Fall verheerend sein. Das hatte die Vernichtung des falschen Graugischt bewiesen.
    Mit den Fingerspitzen massierte ich meine Schläfen. Etwas passte nicht zusammen, das wurde immer deutlicher. Bis vor kurzem waren alle davon ausgegangen, dass Graugischt II seine Bestimmung erfüllt hatte, von der wirklichen Welt der Carya Andaxi abzulenken. Aber jener Angriff war spontan erfolgt, und in den Reihen der Angreifer hatten sich sogar vier Kybb-Titanen befunden. Jetzt hingegen ...
    Warum dieses Zögern?
    Gab es eine von dem richtigen Graugischt ausgehende Bedrohung, die womöglich nur Kharzani selbst und Carya Andaxi bekannt war? Hatte Kharzani demnach gewusst, dass es sich bei Graugischt II um eine Attrappe gehandelt hatte?
    Ich wandte mich Hundertneun zu, der scheinbar reglos zwischen dem Platz des Beistands und der Holoprojektion verharrte. Zwei Motana starrten den Motoklon an, als könnten sie allein schon dadurch erkennen, was er vorhatte. Auch wenn die Frauen es noch nicht wahrhaben wollten, ich hielt den umprogrammierten Hundertneun für eine unserer wichtigsten Hoffnungen. In der Not frisst der Teufel Fliegen. Das war so. Was hatten wir denn sonst vorzuweisen?
    Der Motoklon verfolgte jede meiner Bewegungen mit brennendem Blick. Er hätte mich bei seinem Alleingang auf Graugischt mit seinem Motoschock fast getötet, nur dank meines Zellaktivators hatte ich überlebt, aber viele andere Bewohner der Wasserwelt hatten den Tod gefunden. Um wie viel furchterregender musste die knapp drei Meter hohe Gestalt auf die Motana wirken. Sie wollten ihn nicht an Bord, doch sie akzeptierten Zephydas Entscheidung notgedrungen. „Hundertneun", sagte ich, „wir benötigen deine Unterstützung!"
    „Was soll ich tun, Perry Rhodan?", antwortete er mit metallisch klarer Stimme. „Ich wurde geschaffen, der Allianz der Moral zu dienen."
    Ich sah mehrere Motana zusammenzucken. Das Kunstgeschöpf hatte laut genug gesprochen, dass seine Worte nicht nur auf der mittleren Ebene der Zentrale zu verstehen gewesen waren. Überaus misstrauische Blicke trafen den Motoklon. Erst zwei Wochen lag die Jagd auf Hundertneun zurück, und die Erinnerung an eine sechs Kilometer durchmessende

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