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2274 - Motoklon Hundertneun

Titel: 2274 - Motoklon Hundertneun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war er mit seinen Grabungen am Boden der Halle angelangt. Hier musste der Zugang sein! Ein Ausstieg, eigentlich völlig unnötig, aber von Tagg Kharzani in paranoidem Sicherheitsdenken für alle Gebäude des Planeten anbefohlen.
    Ja! Mit einem einzigen, gewaltigen Ruck seiner nahezu zerstörten Hände bog er die beiden Flügeltore aus feuersicheren Plastmetallen auseinander.
    Substanzverlust sechsundzwanzig Prozent, Energieverbrauch einundneunzig Prozent, meldeten die körperinternen Überwachungseinheiten. Alarmglocken schrillten in ihm. Aber alles konnte noch gut gehen ... „Komm!", befahl er der Medialen Schildwache, die bislang schweigend zugesehen hatte. „Geht nicht!", sagte die Frau.
    Auf dem Weg, den er freigegraben hatte, lag längst wieder heißes Metall in allen Formen.
    Kurzerhand eilte er mit weiten, langen Schritten zu Lyressea zurück, hob sie hoch und bewahrte sie an seinem noch immer riesigen Leib mit einem Schutzfeld vor der Hitze. Er stieg mit ihr über den Rand des Schachtes, umklammerte die obersten Sprossen des Notgeländers, verlagerte sein immenses Körpergewicht auf drei der schmalen Tritte und zog die Klappen mit einem letzten, kräftigen Ruck einer Hand, die bereits wieder nachwuchs, hinter sich zu.
    Rechts von ihm befand sich der Notschalter für den Schacht. Er aktivierte ihn und spürte im nächsten Moment, wie er nahezu schwerelos wurde.
    Zischend rannen ein paar Tropfen flüssigen Metalls über den Rand in den Antigravschacht.
    Nach einem Meter blieben sie in der Luft stehen, erkalteten langsam und bildeten merkwürdig anmutende Formen, bevor sie langsam in die Tiefe sanken. „Wie weit geht es hinunter?", fragte Lyressea. Ihr Angstpotenzial war geringer ausgeprägt, als er angenommen hatte. Jedes andere Lebewesen, mit dem er zu tun gehabt hatte, wäre in so einer Situation längst in Schweiß gebadet gewesen und völlig außer Stande, irgendeine vernünftige Handlung zu setzen. „Sechunddreißig ... Meter", sagte Hundertneun. Seine eigene Stimme kam ihm merkwürdig hohl vor, das Sprechen fiel ihm schwer. Das Sprechgitter war von der starken Hitze verschmolzen. Er konnte die Worte kaum noch verständlich modulieren. „Aber... wir gehen ... in Nebenschacht", sprach er weiter. „Brauche Ruhe, brauche neue ... Substanz."
    Die Mediale Schildwache nickte. Auch sie war längst nicht wiederhergestellt.
    Sie sanken weiter hinab. Auf halber Höhe fand Hundertneun das Symbol, das er erwartet hatte. Er hielt sich an der archaisch anmutenden Sprossenleiter fest und streichelte über das raue Befehlsfeld.
    Eine Röhre öffnete sich links von ihm. Sie wies waagerecht in den Berg. Wohin sie führte, konnte er bei bestem Willen nicht sagen.
    Dies war ein weiterer unsinniger Einfall des Tagg Kharzani. Wer benötigte einen Notausstieg in einer Antigravröhre? In einem meist nur von Maschinen gewarteten Lager? Als Fluchtweg -vor was? Und vor wem?
    Doch der Geist des Einen, so wusste er mittlerweile, war zerrüttet und nicht nach normalen Maßstäben zu richten.
    Hundertneun schob Lyressea vor sich in die Röhre und folgte ihr dann. Trotz seines enormen Substanzverlustes war der Durchmesser des Fluchtganges beinahe zu klein. „Pause!", flüsterte er. „Kraft gewinnen!"
    „Gute Idee!", antwortete die Frau, mittlerweile blass geworden. „Wenn du mir vorher die Schulter einrenken könntest ..."
     
    6.
     
    Rösselsprung Zephyda lieferte einen stetigen Strom beunruhigender Nachrichten.
    Der Rücksturz des Arphonie-Sternhaufens in den Normalraum stand bevor. Das Zekstra-System in Graugischts unmittelbarer Nachbarschaft löste sich soeben aus dem Hyperkokon, verdampfte geradezu und würde in den nächsten Minuten und Stunden unter hässlichen Begleiterscheinungen in der so genannten Paukenwolke nahe Terra materialisieren.
    Nur zu gut erinnerte sich Perry Rhodan an ihre Ankunft auf Baikhal Cain, als sie den umgekehrten Weg gegangen waren. Vom Hayok-Sektor aus, in Begleitung Lotho Keraetes, waren er und Atlan in den Sternenozean von Jamondi eingetaucht. „Die Kybb-Titanen kommen mit uns", murmelte Rhodan. „Du fürchtest um die Erde?", fragte der Arkonide, ohne ihn anzublicken. Er kümmerte sich um Zephyda, strich klebrige und verschwitzte Haarsträhnen aus ihrer Stirn, während die Motana in der SCHWERT war.
    Die tiefe Verbundenheit mit dem Bionischen Kreuzer war mittlerweile notwendig geworden.
    Ungeheure Datenmengen trafen seit geraumer Zeit aus allen Teilen des Arphonie-Sternennebels ein; zudem

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