Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2281 - Sturm auf Tan-Jamondi

Titel: 2281 - Sturm auf Tan-Jamondi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
watschelte herbei. „Nimm die Schildwache mit nach hinten. Ich halte hier die Stellung!"
    Ich wollte so lange wie möglich aushalten. Es verschaffte Lyressea Zeit, sich ein wenig zu erholen.
    Damit erhöhte sich ihre Chance, die Langstrecken-Teleportation lebend zu überstehen.
    Eine tote Schildwache konnten wir uns nicht leisten. Es würde bedeuten, dass nie wieder ein Schutzherr geweiht werden konnte.
    Ich löste die beiden fest aufgestellten Strahler aus und schoss durch das entstehende Loch in der Tür
     
    5.
     
    Zephyda starrte auf das Hologramm mit den Schiffen und Raumstationen. Die schwarzen Winzlinge vor der Sonnenoberfläche waren die SPURHÖFE. Wieder spürte sie den Hass, der sich in ihr aufgestaut hatte.
    Wie viele Leben habt ihr auf dem Gewissen, wie viele Völker?, dachte sie. Milliarden? Wie viele Motana mussten sterben, wie viele wurden gequält und gedemütigt, ehe ihr sie endlich sterben ließt?
    Wie viele zerstückelt und verbrannt, im Konverter zu Energie für eure furchtbaren Maschinen umgewandelt? Wie viele Föten wurden geraubt? Wie viele Bionische Kreuzer habt ihr auf Futhorn zum ewigen Sterben verurteilt? Wie viele Völker kennen wir heute nicht einmal mehr mit Namen, deren Population ihr ausgelöscht habt? Dass ihr nicht das gesamte Volk der Shoziden ausgerottet habt, ist nicht euch zu verdanken. Ihr kennt keine Gnade, ihr kennt kein Mitleid. Ihr kennt nur den Hass.
    Und jetzt werdet ihr ihn kennen lernen, wie ihr es nie für möglich gehalten habt. Wie sollte man euch jemals vergeben können für die Schuld, die ihr über 12.000 Jahre auf euch geladen habt? „Julian Tifflor möchte dich sprechen", riss Echophage die Stellare Majestät aus ihren Gedanken. „Nimmst du das Gespräch an?"
    Sie seufzte, ein langer, klagender Laut. Dann blitzten ihre Katzenaugen wieder hell und klar. „Natürlich. Mach schnell!"
    Auf dem Bildschirm tauchte der Kopf des Terraners auf. Er hob die Hand zum Gruß. „Wie geht es dir, Zephyda?"
    „Wie sollte es mir denn gehen in diesen Schicksalsstunden Jamondis?", fragte sie zurück.
    Tifflor lächelte jungenhaft, als habe man ihn gerade beim Diebstahl einer zehn Jahre eingelegten Shitak-Frucht erwischt, knapp vor dem Abendessen. „Entschuldige, das war eine ziemlich dumme Frage für jemanden, der es eigentlich besser wissen müsste."
    Zephyda erwiderte das Lächeln. Ihre etwas harsche Antwort tat ihr sofort Leid. „Nein, nein, es war eine freundliche Geste von dir, und dafür bedanke ich mich. Ich war es, die etwas... unziemlich reagiert hat. Ist alles in Ordnung bei euch?"
    „Soweit man davon derzeit überhaupt sprechen kann: ja." Ein Schatten huschte über sein Gesicht. „Qu denkst an Talan... die Erde, richtig?" Zephyda streckte tröstend die Hand aus und legte die Fingerspitzen auf den Schirm, als stünde der Terraner direkt vor ihr. Sie schalt sich eine Närrin, als ihr die Unsinnigkeit ihres Tuns bewusst wurde. „Ich weiß, wie es ist, wenn die Kybb deine Heimat bedrohen."
    Beinahe hätte sie vernichten gesagt, das Bild der brennenden Residenz von Pardahn vor ihrem geistigen Auge, sie sah ihre kleine Schwester stürzen, die Flöte aus ihren Händen kullern, den brennenden Baum, der auf sie stürzte, die gierige Glut und ... „Wir werden an eurer Seite stehen wie ihr an unserer", versprach sie schnell, ehe die Trauer zu groß werden und dem Hass neue Nahrung geben konnte.
    Tifflor nickte. „Erst das kleinere Problem, dann das titanische", bestätigte er. „Gibt es Neuigkeiten von Atlan?"
    „Die Einsatzkommandos halten sich seit über drei Stunden im Innern des SPURHOFS auf", antwortete sie, froh, dass der Moment ihrer Verwundbarkeit vorüber war. „Wir haben bisher kein Lebenszeichen erhalten."
    „Das war zu erwarten", sagte der Terraner. „Ich kenne Atlan. Wenn du nichts von ihm hörst, erzielt er Fortschritte. Vergiss nicht die außergewöhnlichen Umstände. Sie müssen sich unsichtbar machen, dürfen aber keine Deflektoren benutzen. Noch schlimmer wäre ein Funksignal zum falschen Zeitpunkt. Der Einsatz wäre dann umsonst gewesen. Wir brauchen Geduld."
    „Brennt dir die Zeit nicht auch unter den Nägeln?", erkundigte sich Zephyda in einem Aufwallen von Zorn und Enttäuschung. „Wie kannst du so ruhig bleiben?"
    „Weil es das Beste ist", gab Tifflor zur Antwort. „Und weil ich Atlan vertraue."
    „Das hat nichts mit Vertrauen zu tun. Ich kann nicht länger warten", beharrte sie. „Wir verlassen Modrum und starten die erste Phase der

Weitere Kostenlose Bücher