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2288 - Notruf von Terra

Titel: 2288 - Notruf von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinausreichte. „Die Terraner haben sich zu sehr auf die TLD-Leute verlassen", erklärte er abschätzig. Er hielt es für keine gute Idee, Ascari durch die Agenten bewachen zu lassen, die sich zuvor um den Container mit der Gefangenen Bre Tsinga gekümmert hatten. „Sie lauert nur darauf, den Terranern eins auswischen zu können. Da hat deine Mutter keine Skrupel", sagte Mal.
    Kantiran verzog angewidert das Gesicht. Mal war ins größte aller Fettnäpfchen gestapft. Der Fuertone begriff es auch sogleich und senkte unbehaglich den Blick. „Entschuldige, es ist mir so herausgerutscht, Kant!"
    „Schon gut. Wir wissen beide, dass sie eine Verleugnerin und Mörderin ist, und mehr werde ich ihr niemals zuerkennen."
    Die Arkonidin hatte ihren Sohn achtzehn Jahre lang vor der Öffentlichkeit verborgen und sich ihm gegenüber verleugnet. Aber das war noch ihr geringstes Vergehen an dem „Sternenbastard", den sie nur aus der Ferne beschützt und gefördert hatte, um ihn zur Waffe gegen Perry Rhodan zu schmieden. Dieser Plan war gescheitert, weil Kantiran herausbekommen hatte, wessen Spross er wirklich war. Nicht, dass diese achtzehn Jahre nicht ausgereicht hätten, um Zorn und Enttäuschung zu empfinden, o nein. Die Wut, der Hass, die Abscheu und Verbitterung, die Kantirän in den letzten Jahren beinahe um den Verstand gebracht hatten, resultierten aus Ascari da Vivos schlimmstem Vergehen: Sie war die Mörderin Theremes, seiner ersten großen Liebe, sie hatte den Tod der blutjungen, schönen Schneiderin befohlen. Und damit hatte sie sich selbst offenbart: Seither wusste Kantiran, dass die Mascantin Ascari da Vivo, der Liebling des unsterblichen Imperators, ein Herz aus Stein besaß" und die Gedanken so kalt waren wie die eines Roboters. Es gab nichts, was ihn mit ihr verband.
    Manchmal bereute er, dass sie damals nicht gestorben war. Sie war unter den Angriffen des Tarox-Marders blutend gestürzt, und er war geflohen, voller kreatürlicher Angst, vor Schuldbewusstsein und Panik. Nie hatte er der Mörder seiner Mutter werden wollen, nein, er war nicht so wie das Ungeheuer Ascari. Er nicht.
    Mittlerweile war er sich nicht mehr ganz so sicher. Sein menschlicher Erbteil, geweckt und gestärkt durch Gucky, den Mausbiber, hatte ihn sogar davon abgehalten, Shallowain zu töten, den Kralasenen, der Ascaris Handlanger gewesen war und der seinerseits nichts unversucht gelassen hätte, Kantiran zur Strecke zu bringen.
    Trotzdem ... in den stillen Stunden der Nacht, wenn seine Gedanken unweigerlich in die Vergangenheit drifteten und er erwachte, mit tränenden Augen und bedeckt von kaltem Schweiß ... in diesen Augenblicken wünschte er sich, arkonidischer zu sein. Diejenigen zu töten, die ihm Leid zugefügt hatten, und sich wohl dabei zu fühlen, ehrenhaft und im Recht.
    Doch er konnte nicht mehr.
    Ascari da Vivo hingegen traute er alles zu, selbst zu kaltblütigem Mord war sie unbezweifelbar fähig. Sie und ihr echsenartiger Leibwächter.
    Bisher hatte sie sich ruhig verhalten, aber der Eindruck täuschte vermutlich. Kantiran kannte die Arkonidin gut genug, um sich in diesem Punkt sicher zu sein.
    In den letzten Wochen hatte er viel Zeit damit zugebracht, ihre Beweggründe auszuloten, Spekulationen zu verifizieren, eine Spur für Verrat zu finden. Ascari war schlau, sogar sehr schlau. Aber irgendwann beging sie in ihrer selbstgefälligen Überheblichkeit garantiert einen Fehler.
    Das war Kantirans Stunde, sie musste es sein.
    Wo aber lag ihre Achillesferse, der Punkt, an dem sie verwundbar war? Welche Gelegenheit würde die Mascantin beim Schopf ergreifen und wozu?
    Kantiran glaubte, dass sie ihre Stunde jetzt gekommen wähnte, da sie den Parrakhon-Sternhaufen erreicht hatten, die Residenz von Gon-O, einst von ES ebenso in einen Hyperkokon gehüllt wie Jamondi.
    Leise sagte Kantiran: „Ein altes Prinzip lautet: >Dein Feind ist auch mein Feind.< Lass uns nachsehen, was der Dron gerade tut."
    Der Fuertone aktivierte die Kommunikationseinheit. Er gab den Suchbegriff Qertan ein.
    Auf dem großflächigen Wandbildschirm beobachteten sie ihn. Er verließ den Wohnsektor in Richtung der Vergnügungsetagen. Von dort wandte er sich zur Hauptleitzentrale, schwenkte alsbald ab zur Bordklinik. „Er will zu Bre Tsinga? Nein, das ist ausgeschlossen", stellte Mal Detair fest. „Er bekommt keinen Zutritt."
    „Warte." Kantiran umklammerte sein Glas fester. Zum Glück bestand es aus polymerem Kunststoff, sonst wäre es jetzt vermutlich zwischen

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