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2288 - Notruf von Terra

Titel: 2288 - Notruf von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der Riese bewegte sich in Richtung der Labors.
    Kantiran ortete in den Korridor. Die typischen Nahbereichsemissionen mikrooptischer Erzeugnisse fehlten.
    Wenn die Echse einen Spion hinterlassen hatte, dann vielleicht in Form einer Duftfalle oder von Ähnlichem. Egal. Kantiran spurtete los. Das Signal des Freundes beendete die passive Phase ihrer Verfolgung. Qertan hatte sie bisher nicht bemerkt, aber vermutlich eine dritte Person, der seine Aufmerksamkeit galt.
    Sternenbastard, zeig, was du kannst!
    Mit solchen Sprüchen stachelte er sich gern selbst an. Sie befreiten ihn von dem übermäßigen Druck, den er manchmal in sich spürte.
    Kantiran holte auf. Als Erstes sah er den Schatten des Drons. Der hetzte auf den Haupteingang der Laborsektion zu. Die Schleuse war zu, den Grund für die plötzliche Eile des Leibwächters sah Kantiran nicht.
    Dann entdeckte er jedoch die Gestalt, die sich von links aus Richtung des nächsten Antigravschachts näherte.
    Das ist nicht Mal!
    Wieder blitzte es an seinem Armband, dreimal lang, fünfmal kurz. Der Freund war in der Nähe. Aber wo?
    Die Rüstung des Drons gab ein Krächzen von sich. Diesmal hatte die integrierte Positronik das Signal Detairs aufgefangen.
    Kantiran sah die Gestalt deutlicher, die sich näherte. Es handelte sich um einen klapperdürren Humanoiden mit eiförmigem Kopf. Er trug eine eng anliegende Freizeitkombination.
    Unter den 7100 Besatzungsmitgliedern des ENTDECKERS gab es nicht viele Aras. Das Emblem an der linken Brustseite verriet, dass es sich um einen Mediker oder Heiler handelte.
    Kantiran erkannte ihn jetzt. Prak-Noy ... Er schien die Gefahr nicht zu bemerken oder sie nicht auf sich zu beziehen. Kantiran öffnete den Mund zu einem Warnschrei.
    In diesem Augenblick blieb der Dron ruckartig stehen.
    Der Ära ging weiter. Erst als er sich der Echse bis auf fünf Meter genähert hätte, hielt er an. „Ich habe mit dir gerechnet, Qertan."
    Der Dron verriet durch keine Regung, ob ihn dies überraschte. „Lass mich hinein, Prak-Noy!"
    „Nein!"
    Der Ära zog einen Signalgeber aus der Tasche und versuchte sich mit ein paar schnellen Schritten aus der Reichweite des Drons zu bringen. Qertan beugte sich weit nach vorn, bekam den Ära am linken Ärmel zu fassen und riss ihn von den Beinen. Ein leichter, ausgesprochen behutsamer Schlag gegen den Arm - der Signalgeber flog in hohem Bogen davon. „Ich meine es ernst, Wanstschlitzer!", zischte die Echse bedrohlich.
    Kantirans Hand fuhr zum Gürtel seines Anzugs, der Zeigefinger näherte sich dem Sensor für den Traktorstrahlprojektor.
    Prak-Noy schien die Gefahr immer noch zu unterschätzen. Er riss sich los und rannte seitlich davon.
    Du begehst einen Fehler, Ära! Kantiran hätte eher einem Dutzend von Bostichs Bluthunden getraut als der Selbstbeherrschung des Drons.
    Qertan setzte nach, aber er prallte gegen eine unsichtbare Wand, die sich zwischen ihm und Prak-Noy aufgebaut hatte. Gleichzeitig tauchte Mal Detair in Kantirans Blickfeld auf. Es entlockte dem Dron einen Wutschrei. Mit aller Wucht warf er sich gegen das Schirmfeld. Die Plastikplättchen der Rüstung veränderten ihr Lied. Sie klapperten nicht mehr, sie sangen schrill und unmelodisch. Die ersten leuchteten auf und fingen an zu dampfen. „Zurück, Qertan!" Die Echse fuhr herum, starrte Kantiran böse an. Aus ihrem Mund tropfte grüner Speichel. „Du bist schwer von Begriff", knurrte Ascaris Leibwächter. „Kein Wunder, bei dem Vater!"
    Kantiran beherrschte sich mühsam. Es fiel ihm noch immer verdammt schwer, aber in diesem Fall klappte es. Er ließ sich nicht zu einem Angriff gegen den Dron verleiten.
    Prak-Noy nutzte die Gelegenheit. Er holte den Signalgeber zurück, benutzte ihn und spazierte in die sich öffnende Schleuse.
    Mal Detair wartete, bis sich die beiden Schotthälften geschlossen hatten. Er schaltete das Prallfeld ab. Qertan stand reglos mit gesenktem und leicht zur Seite gebogenem Kopf da. „Vergiss es", sagte Kantiran leise. „Die Positronik der Station lässt dich nicht ein, egal ob mit oder ohne Kodegeber. Was willst du wirklich?"
    Der Dron rührte sich noch immer nicht, verlor kein einziges Wort. Er starrte die Schleuse an, trauerte wohl der verpassten Chance nach. „Terraner wie du denken zu kompliziert", krächzte es aus dem riesigen Rachen.
    Terraner - wieder eine Beleidigung. Kantiran wollte aufbrausen, zügelte sich im letzten Moment. „Du willst also nur wissen, ob es diese Organe tatsächlich gibt oder nicht."
    „So

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