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2290 - Daellians Kampf

Titel: 2290 - Daellians Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bescheidenheit. „Ich bin sowohl in hypertechnischer Grundlagenforschung als auch im Maschinenbau durchaus firm, wie du sicherlich weißt. Meine Studienzeit an der Galaktonautischen Akademie von Iprasa hat mich vieles gelehrt. Zudem verlange ich nicht, in die unmittelbare Arbeit eingebunden zuwenden ..."
    „Sondern?", unterbrach sie der Flottenkommandant unhöflich.
    An Bord eines arkonidischen Schiffes wäre er dafür hart bestraft worden. „Ich möchte an der weiteren Erforschung der DRAGUUN partizipieren. Meinen Wissensfundus zur Verfügung stellen. Da und dort Ratschläge geben. Arkonidisches Wissen ist in vielen Bereichen umfassender als terranisches."
    „Was dich nicht daran hindern würde, uns auf die Finger zu schauen und ein wenig herumzuspionieren", sagte der Terraner im Sarg. „Das ist nicht akzeptabel, und das weißt du ebenso gut wie ich, Mascantin. Ich bitte dich, an Bord der RICHARD BURTON zu bleiben."
    Die Bitte, die er aussprach, war in Wirklichkeit eine Aufforderung, ein Befehl.
    Spätestens jetzt hätte sie Daellian den Wachen übergeben lassen. Wenn sie sich an Bord eines arkonidischen Schiffes, auf heimatlichem Boden, befunden hätte.
    Ruhig, mahnte sie der Extrasinn. „Wenn ich nicht erwünscht bin", sagte sie mühsam beherrscht, „wird auch Trerok keinen Finger rühren. Arkons Bürger lassen sich nicht gängeln." Stille.
    Schließlich erzeugte Daellian ein Geräusch, das an ein bronchiales Husten erinnerte.
    Wenn sie sich recht erinnerte, besaß der Mann im Sarg keine Bronchien mehr. „Also gut", ertönte, die kratzige Stimme. „Angesichts unserer Freundschaft zu Arkon erhältst du Zutrittsrecht zu allen Teilen der DRAGUUN und der drei Service-Inseln." Er machte eine kurze Pause. „Denk aber stets dran, in welche Gefahr du dich begibst. Wir sitzen sozusagen auf dem Präsentierteller. Sollten die Truppen Gon-Os überraschend im Dyon-System auftauchen, kann es bei einer Evakuierung äußerst knapp werden."
    „Glaubst du etwa, eine Mascantin scheut das Risiko?"
    „Solche Gedanken liegen mir fern, Ascari. Ich ersuche dich lediglich, das Risiko zu verinnerlichen. Solltest du übrigens... Orientierungsprobleme bekommen, sei versichert, dass sich immer aufmerksame Beobachter in deiner Nähe aufhalten werden."
    „Um mich zu überwachen, meinst du?"
    „So würde ich das nicht nennen. Man wird auf deine Gesundheit achten."
    War es Zufall, dass ausgerechnet in diesem Moment Kantiran, der Bastard, in Begleitung seines Schoßhündchens Mal Detair die Zentrale betrat?
    Sie schloss kurz die Augen und sah Bilder des Blutes.
    In ihrer Villa, spät in der Nacht.
    Sie hielt einen sündhaft teuren Krug in Händen, gefüllt mit heißem K'amana. Kantiran erschien unerwartet. Er erzählte von seiner so genannten Liebe zu irgendeinem Flittchen, das Shallowain auf ihren Wunsch hin getötet hatte. Sie musste über die lächerlichen Gefühlsduseleien ihres Bastard-Sohnes lachen.
    Plötzlich kam der Tarox-Marder von seiner Schulter auf sie zugesprungen, schnell wie ein Blitz. Ascari spürte die messerscharfen Krallen des Viechs, das sich an dem feinen Gewebe des Morgenmantels hochzog, ihr einen Finger abbiss, trotz instinktiver Abwehrbewegungen einfach nicht nachließ. Sie schrie, entsetzt und der Panik nahe, hielt die blutenden Hände schützend vor sich - vergeblich. Wie wild tobte das Tier. Kantiran stand daneben und sah zu.
    Nachdenklich irgendwie, als dächte er konzentriert an etwas gänzlich anderes. „Hol es weg", kreischte sie, „hol es weg!"
    Blut, viel Blut geriet in ihr Gesichtsfeld, und plötzlich kam der Schmerz. Das Tier fegte über sie hinweg, zerschnitt Haut und Fleisch, fauchte und biss, fauchte und biss ...
    Mehr Beherrschung!, erreichten sie die mahnenden Worte des Extrasinns. Man beobachtet dich.
    Ascari schob die Bilder beiseite, bevor sie sie gänzlich in ihren Bann zogen und verzehrten.
    Die Frauen und Männer der Zentralebesatzung der RI-CHARD BURTON betrachteten sie und Kantiran. Mutter und Sohn standen sich gegenüber.
    Lauernd, wie zur nächsten Runde ihrer persönlichen Auseinandersetzung bereit. „Ich suche Trerok auf und setze mit ihm zur DRAGUUN über", sagte sie würdevoll. Die Mascantin warf einige Blicke nach links und rechts, die, wie sie wusste, Männerherzen durchaus erwärmen konnten. Es konnte nie schaden, ein wenig Aufregung zu hinterlassen.
    Schönheit konnte, wie sie seit ihrer frühesten Jugend wusste, eine unglaublich mächtige Waffe sein. Die Tage, in denen

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