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2290 - Daellians Kampf

Titel: 2290 - Daellians Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Entweder Schmerz - oder die Erinnerung an das neue Gesicht, das du mir geschenkt hast. Was davon ist dir lieber ..."
    Ascari erschauderte, und fühlte sich wesentlich besser, nachdem sie ihrem Hass einen Fokus gegeben hatte. Dann wusch die Mascantin ihr Gesicht, betrieb Toilette und zog eine schlichte weiße Uniform an.
    Sie rief die Nachrichten ab, die sie während der kurzen Schlafphase erreicht hatten. Mehrere Dossiers der Schiffsleitung über die Fortschritte bei der Erforschung des minderwertigen Raumers waren dabei, einige halbherzig ausgesprochene Einladungen sozialer Natur, drei oder vier anonyme Bewunderungsschreiben - und eine als >dringend< gekennzeichnete Botschaft von Trerok, kaum eine halbe Tonta alt.
    Sie las die wenigen Worte, und dann las sie nochmals. Ihr Herzschlag beschleunigte, die Augen begannen zu tränen.
    War das ihre Chance? Konnte sie jetzt, in dieser Situation, heimlich gefasste Pläne in die Tat umsetzen? Bedächtig streichelte sie über das prunkvoll verzierte, aufgestickte Symbol des Göttlichen Imperiums über ihrem Herzen.
    Nach wenigen Momenten des Nachdenkens drückte Ascari entschlossen Daumen und kleinen Finger der Rechten aufeinander. Die beiden metallen eingefassten Fingerkuppen erzeugten ein Klimpern. Augenblicke später betrat Qertan der Dron ihr Schlafgemach. Der Echsenähnliche war seit geraumer Zeit das einzige männliche Wesen, das sich ihrem unmittelbaren Intimbereich nähern durfte. „Ja, Kleine Heißblütige?", schnaufte er.
    Unvermittelt musste Ascari lächeln, und es war ein selten freundliches Lächeln. Niemand sonst als der Dron, der sein Leben ganz und gar ihrer Sicherheit verschrieben hatte, durfte sie derart nennen. Es war eine Art von Vertrautheit oder gar ... Freundschaft, die zwischen ihnen beiden aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit herrschte. „Ich habe gute Nachrichten", sagte sie, ohne den Dron weiter in ihre Pläne einzuweihen.
    Hastig suchte sie die wichtigsten Gegenstände ihrer persönlichen Ausrüstung zusammen.
    Der Echsenähnliche rührte sich nicht von der Stelle. Wie eine Statue stand er da und harrte weiterer Anweisungen. Qertan kannte die Mascantin gut. „Trerok wurde gebeten, bei der Untersuchung dieses Wracks namens DRAGUUN mitzuarbeiten", sagte sie schließlich. „Und wo Trerok hingeht, dort sind wir ebenfalls."
    Qertan nickte in einer durch und durch arkonidischen Geste, die sie ihm mühsam anerzogen hatte.
    Wie schon öfters praktiziert, kommunizierten sie auch diesmal vermittels eines Kodes, der sich aus Betonung einzelner Wörter, Gebärden und Körperhaltung zusammensetzte. Die Terraner hatten zwar in ihrer Überwachung spürbar nachgelassen, aber dennoch nahm Ascari an, dass irgendwo in den großzügigen Räumlichkeiten ihres Quartiers Abhöranlagen versteckt gehalten wurden, auch wenn sie sie bisher nicht entdeckt hatte.
    Sie öffnete das Schleusenschott, huschte hinaus auf den leicht nach innen gekrümmten Gang und marschierte mit festem Schritt davon. Die Mascantin brauchte sich nicht umzudrehen.
    Der Dron würde nie zögern und ihr überallhin folgen - und wenn er dabei in den Tod ging. „Admiralin!", rief die kalte Stimme aus dem Sarg. „Warum verschaffst du dir das Vergnügen, mich ansehen zu dürfen?"
    Der nur rudimentär vorhandene Terraner konnte sie keinesfalls aus der Ruhe bringen. Weder durch seine zynischen Worte noch durch sein unheimliches Aussehen. „Du willst Treroks Dienste in Anspruch nehmen?", rief Ascari laut aus, sodass es alle Anwesenden in der Zentrale hören mussten. „So ist es", entgegnete Daellian. „Gibt es einen Grund, warum wir das nicht sollten?"
    „Nein." Sie lächelte und zeigte die strahlend weißen Zähne. Daellian mochte nicht auf ihren Sex-Appeal ansprechen - andere Männer der Zentrale vielleicht schon. Die wenigsten konnten ihr widerstehen, selbst wenn sie sie noch so sehr verabscheuten oder hassten. „Es freut mich, dass die Liga Freier Terraner das Hilfsangebot des Göttlichen Imperiums in Betracht zieht. Umso mehr begrüße ich es, dass ich und mein Begleiter ebenfalls an den Untersuchungen teilhaben dürfen."
    „Wie bitte?" Die Stimme aus dem Sarg überschlug sich förmlich vor Überraschung. „Trerok soll an rein wissenschaftlicher Basisarbeit mitwirken. Es geht um einen experimentellen Versuchslauf auf dem Gebiet der Aggregattechnik. Dazu werden du und dein Leibwächter nicht benötigt."
    „Ich wurde sehr vielseitig ausgebildet", entgegnete Ascäri ohne falsche

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