Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2290 - Daellians Kampf

Titel: 2290 - Daellians Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihn die Mascantin an. Stolz richtete sie sich auf, jeder Zoll eine Herrscherin. „Wir beide mögen ein gemeinsames Schicksal haben, und ich erlaube dir mehr Intimität als jedem anderen Wesen. Aber du scheinst zu vergessen, wer ich bin - und was deine Position ist."
    Der Dron ließ sich sanft auf die Beine rollen und stand sofort stocksteif. Seine kalten Echsenblicke verloren sich im Nirgendwo, als er sagte: „Entschuldigt meine Respektlosigkeit, Hochedle! Ich ersuche Euch, mich für mein Fehlverhalten zu strafen."
    Kurz dachte sie an die Neuropeitsche, die in ihrer Kabine auf der RICHARD BURTON bereitlag. Aber sie verwarf den Gedanken gleich wieder. „Deine Einsicht ehrt dich." Mit einem graziösen Wink ihrer Rechten entließ sie ihn aus der Habtachtstellung. „Das Bewusstsein deiner Schuld mag diesmal als Strafe genügen. Und jetzt geh voran. Ich möchte mich nochmals in unmittelbarer Nähe der TOP umsehen."
    „Der Bastard wurde vor kurzem dort gesichtet", warf der Dron ein. „Gemeinsam mit dem Fuertonen."
    „Suchen sie nach uns?"
    „Das brauchen sie nicht. Sie kennen unseren Aufenthaltsort."
    Kein Wunder. Die DRAGUUN war kein Schiff, in dem man sich verlieren konnte. Ihrer aller Schritte konnten mit simplen Infrarot-Meldern problemlos nachvollzogen werden. „Kantiran ahnt etwas", fügte Qertan hinzu. „Seine Instinkte funktionieren ausgezeichnet."
    „Ja - er besitzt sehr viel von mir", murmelte die Mascantin nachdenklich. „Aber leider noch viel mehr vom Terraner."
    „Verzeiht mir meine Neugierde, Hochedle - aber wird es hier enden?"
    „Das steht in den Sternen, mein schuppiger Freund." Die kurze Auseinandersetzung mit dem Leibwächter war längst vergeben und vergessen. „Ich spüre, dass es nicht mehr lange dauern wird. Und dann wird Perry Rhodan erneut ein Kind verlieren."
    Ascari betastete ihr Gesicht, als suche sie die Narben.
    Sie fühlte sie stets, auch wenn sie längst unter der Tünche einer Operation verborgen waren
     
    9.
     
    Die GRÜNER MOND verließ soeben den Hangar der RICHARD BURTON, während die AUGENLICHT weiterhin in Parkposition verblieb. Die Blutende Schildwache grüßte ein letztes Mal vom Haupt-Holo und sagte, wohl um sie alle mit ein wenig Optimismus zu impfen: „Mut, meine Freunde! Wenn alles gut geht und wir jene Geschwindigkeit erreichen, die wir uns vorstellen, erreichen wir das Solsystem um den 22. oder 23. Mai herum."
    Die Kamera schwenkte über Motana, die sich in einem merkwürdigen Zustand der Entrückung befanden. Auf ihnen würde die Hauptlast ruhen. Ohne Rast mussten sie das Schiff antreiben, vorwärts, immer weiter Richtung Milchstraße, in einem verzweifelten Kampf gegen die Zeit.
    Ein weiteres Bild zeigte den so genannten Vernetzer. Ein Wesen kybbscher Fertigung. Klein, einer Echse ähnelnd und nur dann lebendig, wenn es an seinen Arbeitsplatz gesetzt wurde, griff es als korrigierende Instanz in das Zusammenspiel der Motana ein. „Alles Gute!", rief Daellian und projizierte eine überdimensionale winkende Hand. Aus allen Teilen der Zentrale schallten der Blutenden Schildwache Glückwünsche entgegen.
    Unvermittelt drangen aus weiteren Bereichen der riesigen RICHARD BURTON Wortmeldungen in den Funkverkehr. Anfeuerungsrufe, aufmunternde Worte, Geklatsche, Gejohle, Gebrüll, Gesänge. Vom Siganesen bis zum Ertruser - jeder wollte mit der GRÜNER MOND einen Teil seiner Hoffnungen in die Heimat zurückschicken, der tapferen Besatzung des Motana-Schiffes Mut für die anstrengende Reise zusprechen.
    Hytath blickte irritiert, rang sich aber schließlich doch ein kleines Lächeln ab. „Ein merkwürdiges Völkchen seid ihr in der Tat", sagte er. „Und ein interessantes noch dazu."
    Die Funkverbindung wurde unterbrochen, und die GRÜNER MOND verschwand mit unheimlich anmutenden Beschleunigungswerten von den Ortungsgeräten.
    Hatte Daellian soeben tatsächlich den schwersten Fehler seines Lebens begangen? Er kappte jegliche Verbindung zur Außenwelt und verkroch sich in der Sicherheit seines Sargs. Vielleicht hätte er die Schildwache bitten sollen zu bleiben und stattdessen das andere Schiff zurückschicken sollen? Nein.
    Die Mission Magellan vertrug keine zwei Befehlshaber mit unterschiedlichen Herangehensweisen. Dies hier war seine Aufgabe, seine Bewährungsprobe.
    Er würde nicht versagen.
    Das Herz der Kosmopsychologin schlug. Ruhig und regelmäßig. Immer wieder tastete sie über ihre Brust und wollte es spüren.
    Es war nicht mehr ihr Herz, denn das hatte

Weitere Kostenlose Bücher