2290 - Daellians Kampf
einsatzbereit? Tatsächlich?" Daellian konnte es kaum fassen. Die Wissenschaftler und Techniker an Bord der DRAGUUN hatten ein Wunder vollbracht. 'In gewissem Sinne war es ein Triumph für ihn. Der so geschmähte Trerok hatte sowohl die theoretische Grundlagenforschung als auch den tatsächlichen Umbau der kleinen Schiffe vorangetrieben. So, wie er es gehofft hatte. Kook gab es nur ungern zu - aber ohne den Zaliter und den phobienbehafteten Timm Kammschott hätten die hochgelobten Hypertechniker Terras wahrscheinlich tagelang über Unterlagen gegrübelt. „Sowohl TOP als auch DOWN sind abflugbereit", meldete Kook und warf sich stolz in die breite Brust. „Ihr habt Hervorragendes geleistet", lobte Daellian. „Ich muss dessen ungeachtet darauf bestehen, dass ihr an Bord der DRAGUUN weiterforscht. Jedes Detail kann uns weiterhelfen und entscheidend im Kampf gegen Gon-O werden."
„Ich dachte, du wolltest die beiden Kybb-SPORNE sofort als fünfte Kolonne einsetzen?", fragte der Siganese enttäuscht. „Noch nicht. Die Einheiten der falschen Gottheit agieren derzeit zu geordnet und zu gut strukturiert. Zwei plötzlich auftauchende SPORNE ohne Einheitenkennung oder mit veraltetem Aussehen würden in der derzeitigen Lage auffallen. Wir müssen auf einen Moment der Verwirrung warten ..."
Plötzlich beunruhigt, schaltete er die Übertragung aus der DRAGUUN weg. Ein Detail aus dem Positronik-Rechnerverbund kam ihm zum Bewusstsein. Es ... es fehlte etwas!
Eine Biopon-Komponente! Unwichtig zwar; ein experimentelles Teil des Schiffsgehirns, das seit längerer Zeit inaktiv gelegt war. Und dennoch - die Lücke, die er mit seinen künstlichen Sinnen spürte, sie verwunderte ihn. Wie konnte das Element einfach aus seiner Verankerung gerissen sein, ohne Spuren zu hinterlassen?
Daellian seufzte.
Dies war bloß ein minderes Problem auf einer ziemlich breiten Palette der to dos. Eines von vielen, die ihn derzeit plagten und vollstes Interesse verlangten. Denn der Teufel steckte oftmals im Detail... „Alarm!", schallte es plötzlich durch die Zentrale.
Zum insgesamt dritten Mal innerhalb der letzten 24 Stunden.
Allerdings mit einer wesentlichen Neuerung: Diesmal wurde das Signal nicht nach wenigen Sekunden abgebrochen.
Die Ultra-Giraffe schlug an. Das klobige Gerät, so groß wie ein Haus, in einem leer geräumten Hangar aufgebaut und auf ultrahohe Frequenzbereiche des hyperenergetischen Spektrums justiert, schlug mit Amplituden aus, wie Daellian sie niemals zuvor gesehen hatte. „Die Energiepakete des 6-D-Jetstrahls haben sich in der Intensität um ein Vielfaches multipliziert", murmelte er. „Ist dies eine weitere Nachricht Kantors?"
Shabor Melli verneinte. „Das schließe ich aus. Es gibt keine wie auch immer geartete Struktur im Jetstrahl. Kein Morsezeichen, keinen Kode. Das ist pure Hyperenergie, die von Sol ins Parr-System abgestrahlt wird."
Daellian durchfuhr ein gewaltiger Schreck. Beine und Arme, die er eigentlich gar nicht mehr besaß, schmerzten mit einem Mal.
War die Sonne bereits explodiert?
Hatte Gon-Os Plan frühzeitig funktioniert? War dies die vollständige Entladung der sechsdimensionalen Impulse, die nunmehr auf den Nocturnenstock Überflossen?
Die Unruhe in der Zentrale nahm spürbar zu. Geflüster wurde zu lautem Gerede. „Die Sonne ist explodiert!", schrie jemand und schlug sich die Hände vors Gesicht.
Wellenartig wurde das Wort weiterverbreitet. Die Frauen und Männer wälzten ähnliche Gedanken wie Daellian, kamen zum selben Schluss. „Bewahrt gefälligst Ruhe!", fuhr Ranjif Pragesh dazwischen und blickte böse umher. „Wir dürfen uns auf keinerlei Vermutungen verlassen. Wir wissen gar nichts. Es kann Dutzende Gründe für diese hyperenergetischen Überladungswellen geben. Konzentriert euch lieber auf die .Arbeit! Ich will Auswertungen! Bereinigte Daten, Amplitudenmessungen, Dauer und Höhe der Wellen, mögliche Konsequenzen für das Parr-System. Und das möglichst rasch!"
Daellian mischte sich ein. „Die Forschungsteams in der DRAGUUN und auf den Service-Inseln unterbrechen ihre derzeitigen Aufgaben und kümmern sich ebenfalls um die psionischen Datenbewertungen."
Die Elitebesatzung der RICHARD BURTON reagierte umgehend auf die mahnenden Worte der beiden führenden Männer. Sofort ließ die allgemeine Hektik nach und ging in professionelle Betriebsamkeit über.
Daellian gab in Gedankenschnelle einen Befehl über seine Standleitung zur Schiffspositronik.
Umgehend tauchte er ein in die
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