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2295 - Die Rückkehr

Titel: 2295 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorrecht seiner Position -einen Gefechtsmonitor vor sich, ein klobiges, schlagfest verpacktes Terminal, auf dem in konstantem Strom Meldungen, Flottenkonstellationen und dergleichen abliefen. Man brauchte einen Lehrgang, um zu kapieren, was all die Symbole und Diagramme zu bedeuten hatten; Derek hatte ihm anfangs eine Weile über die Schulter geschaut, es aber schließlich aufgegeben. „He, Leutnant!", rief jemand von der Kampfgruppe. „Gibt's was Neues?"
    Bersink ließ den Blick nicht von dem Monitor. „Das wird nichts", meinte er nach einer Weile, als Derek schon zu dem Schluss gekommen war, dass er die Frage überhört hatte. „Scheiße noch mal. Die Verbände, die über Sol angreifen, haben schon fünfzehn Schiffe verloren, und die Titanen rühren sich nicht einmal von der Stelle.
    Knallen unsere Schiffe bloß ab wie auf dem Schießstand."
    Abe hörte auf, seine Fingernägel in die Form ihres Lebens zu feilen. „Ich versteh nicht, warum Rhodan nicht alle Kräfte auf einen Punkt konzentriert", ließ er sich vernehmen. „Ist doch klar, dass die einzelnen Verbände zu schwach sind, zu klein ...
    Die erreichen nichts. Die ganze Flotte auf einen der Titanen über Sol und die TRAJAN mit dem Dissonanzgeschütz vorneweg - so würd' ich das machen."
    Aus dem Hintergrund kam Gelächter. „Wählt Abe! Wählt Abe! Wählt Abe zum Residenten!", skandierten ein paar Leute, die sich köstlich zu amüsieren schienen. „Idioten", meinte Abe Muraida nur verächtlich und steckte seine Nagelfeile weg.
    In diesem Augenblick heulte Leutnant Bersink auf. „Ja!", schrie er. „Ja! Leute, wir haben den ersten Titanen geknackt! Da! Weggeputzt, die haben ihn weggeputzt...!"
    Im Nu war er von Männern und Frauen der Einsatzgruppe umringt, die alle einen Blick auf den Monitor werfen wollten. Derek Pander blieb, wo er war, erstarrt vor ...
    Ja, was? Unglauben? Ja. Es kam ihm absolut unfassbar vor, dass dieser Wahnsinn, dieses gigantische Sterben am Ende doch einen Sinn, einen Nutzen haben sollte.
    Natürlich hatte er im Geschichtsunterricht in der Schule gelernt, mit welch waghalsigen Manövern Rhodan die Menschheit bisweilen gerettet hatte und was für irrsinnige Glücksfälle immer wieder eine entscheidende Rolle gespielt hatten. Die Hypnokurse hatten ihm die Jahreszahlen ins Hirn gehämmert, und über die Blueskriege hatte er sogar ein Referat gehalten, sein erstes, mit zwölf Jahren. Und trotzdem... trotzdem war etwas in ihm, was nicht glauben konnte, dass es diesmal, da er selbst mitten dabei war, wieder einmal gut ausgehen würde. Nein. Einen Gegner wie diesen hatte die Menschheit noch nie gehabt. An Gon-Orbhon würde Rhodan scheitern.
    Derek Pander holte tief Luft, gegen einen Widerstand, der sich wie ein stählerner Reif um seinen Brustkorb zu schließen schien. Dass er in dieser Situation nicht bei Lisha war, zerriss ihm fast das Herz1. „Das war überhaupt nicht die TRAJAN", hörte er jemanden rufen. „Hey, seht ihr das? Vierundzwanzig Dissonanzwaffen! Wir haben vierundzwanzig von diesen verfluchten Dingern, Leute!"
    „Zeigt es ihnen!", schrie jemand anders. „Gleich noch mal!"
    Doch Rhodan erwog nicht eine Sekunde lang, den Beschuss fortzusetzen. Er befahl Fluchtkurs für alle Einheiten, und im selben Moment erbebte die Zentrale schon unter dem fernen Donner der Triebwerke PRAETORIAS.
    In den Augen des Ersten Offiziers glühte Kampffieber. „Resident ... sie sind noch in Feuerreichweite! Eine Minute, und wir können vielleicht noch einen erledigen..."
    „Nein, Oberstleutnant", schüttelte Rhodan den Kopf. „Wir werden uns nicht in Versuchung führen lassen."
    Die TRAJAN verschwand gerade im Linearraum. Sie hatte kein einziges Mal ins Gefecht eingegriffen, hatte nur als Lockvogel fungiert - eine gefährliche Rolle, die sie jedoch kein zweites Mal würde spielen können. Sie hatten erreicht, was sie hatten erreichen können.
    Die übrigen beiden Titanen brachen mit atemberaubenden Beschleunigungswerten aus ihren bisherigen Kursen aus und stürmten auf die Offensiv-Verbände zu, die bereits mit Vollschub davonrasten, jedes Schiff in eine andere Richtung. Viele waren nicht schnell genug. Rhodans Augen verengten sich unwillkürlich, als er terranische Schiffe reihenweise im Feuer der monströsen Angreifer detonieren sah. Die Zähler des Gefechtsmonitors zählten die Verluste mitleidlos hoch; über Intraterrestrische Sonde Diese mannshohen Sonden dienen zur Erforschung vulkanischer Aktivitäten und können bis tief ins

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