Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2295 - Die Rückkehr

Titel: 2295 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und Venusbahn wieder auf, in klug gewählten Positionen, von denen aus sie in optimaler Zeit würden eingreifen können, egal was die Angreifer als Nächstes unternahmen.
    Dumm waren sie nicht, das musste man ihnen zugestehen. „Rhodan an alle Offensiv-Verbände", kam der Rundspruch, kaum dass die Einheiten zueinander gefunden hatten. „Wir nehmen Kurs auf die Sonne."
    Verhaltener Jubel in der Kommandozentrale von PRAETORIA. „Positionen der Titanen um Sol unverändert!", meldete die Ortung unaufgefordert.
    Rhodan nickte dankend. Sie dachten mit. Gut. Umso wichtiger, dass sie nicht zu früh erkannten, was wirklich gespielt wurde. Denn irgendwann mochte ein unerkannter Jünger Gon-Orbhons unter denen sein, die das Spiel durchschauten, und ab diesem „Augenblick würde das, was er vorhatte - wovon vermutlich die Zukunft der Menschheit abhing -, nicht mehr funktionieren. „Jeder Verband konzentriert sich auf einen der Titanen, die über Sol stationiert sind", fuhr Rhodan fort. „Wir wissen nicht genau, wie der Aufheizvorgang der Sonne funktioniert, aber die Tatsache, dass die gegnerischen Raumschiffe trotz unserer massiven Intervention und sogar der Zerstörung eines Titanen ihre Tätigkeit nicht unterbrechen, erhärtet den Verdacht, dass sich der Zerstörungsprozess entscheidend verzögern würde, wenn es uns gelingt, ihn zu stören. Weil wir zu wenig wissen, um hier eine optimale Vorgehensweise wählen zu können, hat jeder Verband freie Hand.
    Lasst uns alles daransetzen, einen oder mehrere Titanen aus ihrer Position zu bringen -egal ob wir sie locken, drängen oder sonst wie beeinflussen. Versucht, was ihr könnt. Und versucht, am Leben zu bleiben."
    Er schaltete die Verbindung weiter an die Orterzentrale von PRAETORIA, die die Ziele auf die Verbände verteilen würde, lehnte sich zurück, sah auf den großen Bildschirm und versuchte, so zu tun, als bemerke er die beklommenen Blicke der Zentralebesatzung nicht.
    Möglich, dass es die Sonne rettete oder ihr zumindest einen Aufschub verschaffte, wenn es glückte, die Titanen in ihrer Tätigkeit zu stören.
    Aber in Wirklichkeit glaubte Perry Rhodan nicht daran, dass ihnen das gelingen würde.
    Es kam auch nicht darauf an. Das primäre Ziel der Operation Kristallsturm II war ein völlig anderes.
     
    10.
     
    „Kommandant an alle", kam endlich eine Durchsage. „Wir haben jetzt unseren Einsatzbefehl. Wir werden Luna anfliegen und das Manöver durchführen, das wir über Tholus eingeübt haben, diesmal allerdings synchron mit allen zwölf Schiffen unseres Verbandes. Zielpunkt ist der Zwiebus-Krater auf der Mondrückseite. Alle Einsatzgruppen bitte bereitmachen. Anflug beginnt in neunzig Sekunden."
    Leutnant Bersink stand auf, reckte den stiernackigen Hals und sah prüfend in die Runde. „Ihr habt es gehört, Leute. Also, in die Raumanzüge mit euch! Und dann runter in den Hangar, in Ausgangsposition." Er hob den Gefechtsmonitor. „Übrigens greift Rhodan in diesem Moment mit allen Offensiv-Verbänden die Titanen in der Sonne an! Mit vierundzwanzig Dissonanzkanonen! Ich würde sagen, das sieht gut aus."
    Die meisten nickten bloß skeptisch und griffen einfach nur nach ihren Raumanzügen, aber einige stießen auch regelrechte Rufe der Begeisterung aus. Unter anderem Abe Muraida. „Endlich!", meinte er zufrieden. „Jetzt geht's zur Sache!"
    Derek Pander sah ihn verständnislos an. „Aber was soll dann das, was wir machen?"
    „Ein Ablenkungsmanöver", erwiderte Abe kurz angebunden, während er in das Hosenteil des Anzugs stieg. „Es sind immer noch zwei Titanen frei beweglich, das hast du ja gesehen. Und wenn wir dicht am Mond operieren, bindet sie das ziemlich, weil sie uns nicht einfach so aus dem All pusten können. Sie brauchen NATHAN nämlich noch ein paar Tage lang."
    Ross hatte seinen Anzug schon an, zog gerade den Vorderverschluss zu. „Tja", stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Jetzt heißt es tapfer sein."
    Mit einem Gefühl, als öffne sich in seinem Inneren ein bodenloser Abgrund, begriff Derek, was das bedeutete: dass sie sterben würden. Dass ihr Tod einkalkuliert war.
    So war das also, dachte Derek Pander, 49 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, Servicetechniker der Besoldungsgruppe 3 im Raumhafendienst Terrania City, während er den silbrig weißen, weichen Stoff eines Raumanzugs überstreifte, auf dessen Brust sein Name stand und an dessen Oberarmen das unverdiente Rangabzeichen, eines Sergeanten der LFT-Flotte prangte. So

Weitere Kostenlose Bücher