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2295 - Die Rückkehr

Titel: 2295 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück. „Drück auf den Knopf, Ross!"
    Die Sicherung erwartete entweder einen Schlüssel oder einen Kode. Weder das eine noch das andere besaßen sie, aber sie hatten die Zugangssperre mit der Schiffspositronik kurzgeschaltet. Was die genau tat, wusste Derek auch nicht. Ob die alle in Frage kommenden Kodes besaß? Möglich. Auf jeden Fall funktionierte es. Er spürte den Boden unter seinen Füßen beben, als sich der geriffelte Stahl mit überraschender Geschwindigkeit aufschob.
    Im Inneren der Hangarhalle ging eine Notbeleuchtung an, kärgliche Lichtelemente, in deren Schein man praktisch nichts sah, außer dass die Halle voll stand mit irgendwelchen riesigen Maschinen. „Zentrale!", rief Abe. „Wir haben die Tore offen."
    „Danke, Team Muraida", kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen. „Wir, ahm ... wir brauchen aber noch Markierungen für den Traktor-Leitstrahl. Nicht, dass wir die Hangardecke einreißen oder so was."
    „Für euch tun wir doch alles. Was braucht ihr? Torinnenkante, oben, unten, die Seiten?"
    „Ja, genau, und hintere Hangarwand bitte."
    „Alles klar", flötete Abe. „Dauert nur zwei Minuten."
    „Wir nehmen es gerne auch schneller, Schätzchen", flötete die Frau aus der Einsatzzentrale zurück.
    Derek war schon in die Halle hineingegangen und nahm das erste Aggregat in näheren Augenschein. Es stand auf einer Großpalette festgezurrt, gute alte Olymp-Norm, und hatte die Ausmaße eines mittleren Wohnblocks. Derek leuchtete daran hoch, erkannte kugelförmige Speichereinheiten, massive Verbindungselemente... Ein Hochenergiekonverter. Die Art, wie man sie für Geschütze verwendete. Bloß, dass dieses Bauteil absolut irreale Ausmaße hatte. Was um alles in der Welt sollte das sein?
    In diesem Augenblick spürte er wieder die Faszination für große Maschinen, die ihn dazu gebracht hatte, seinen Beruf zu wählen. Seit er denken konnte - genauer gesagt, seit ihn Onkel Ferdrik einmal auf eine Besichtigungstour durch eine der lunaren Werften mitgenommen hatte -, faszinierten ihn die schweren, riesenhaften Aggregate, wie man sie in Großraumschiffe einbaute. Triebwerke, die imstande waren, wahre Stahlgebirge zu den Sternen zu tragen. Konverter, die Energien bändigten, die denen einer Sonne gleichkamen. Er wurde es nie müde, mehr über diese Maschinen zu erfahren, sie verstehen zu lernen, sie in optimale Funktionsbereitschaft zu versetzen ... „Wir haben noch elf Minuten!", rief Leutnant Bersink mit einer Anspannung in der Stimme, die die Lautsprecher zum Klirren zu bringen schien.
    Dies war der Moment, in dem alles zusammenkam. Die Erinnerung an Lisha und die Kinder. Die Erinnerung an seinen Beruf. Die Erinnerung an Onkel Ferdrik, der ihm wie ein Vater geworden war. Die Erinnerungen an Terrania City, die Stadt, die so groß und vielfältig war, dass ein Leben nicht ausreichte, um sie jemals ganz kennen zu lernen.
    Und all das war in diesem Augenblick, erkannte Derek Pander, nur einen Katzensprung entfernt! In Reichweite!
    Wieso war ihm das nicht schon eher eingefallen? Hier und jetzt, an diesem Ort, in diesem Moment, war er so gut wie zu Hause. Alles, was er zu tun brauchte, war, sich hier irgendwo zu verstecken und abzuwarten, bis die Schiffe wieder starteten, was sie spätestens in elf Minuten tun würden, notfalls auch ohne ihn.
    Danach musste er nur irgendwie Zugang zu den lunaren Anlagen finden, was von einem Ladehangar aus kein Problem sein würde, und sich unter die normale Besatzung Lunas mischen. Sein Raumanzug würde ihn nicht verdächtig machen, nicht einmal seine Uniform: Aufgrund der überstürzten Flucht der Heimatflotte mussten zahllose Soldaten zurückgeblieben sein, weil sie Landgang, Heimaturlaub oder dergleichen gehabt hatten.
    Derek Pander setzte sich in Bewegung, ging tiefer hinein in den Hangar, entfernte sich von den anderen. Es geschah wie von selbst, als hätten ihm seine Beine die Entscheidung abgenommen.
    Sein Inspektorenausweis war immer noch gültig, und er gestattete ihm freie Benutzung aller Transportmittel im Großraum Erde. Er brauchte bloß eine Erdfähre zu besteigen, und keine zwei Stunden später würde er bei Lisha und den Kindern sein. Heute noch! Nachher!
    Er ging weiter, immer weiter. Abe war beschäftigt, Ross auch. Da, das sah gut aus.
    Das übliche Tohuwabohu an Röhren, Zuleitungen, robotgesteuerten Verbindungskabeln; alles, was man so brauchte, wenn man Raumschiffe in Hangars betankte, wartete, auf Vordermann brachte. Kein Hangar, der

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