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2295 - Die Rückkehr

Titel: 2295 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unmöglich, sich Sol nennenswert zu nähern.
    Dass die Transformbomben und Paratronwerfer an den Schutzschirmen der Titanen scheiterten, war von vornherein klar gewesen. Doch zur Enttäuschung der Männer und Frauen gelang es nicht einmal, die mit Dissonanzgeschützen bestückten Einheiten zu einem konzentrierten Angriff auf eines der Raumschiffsmonstren über Sol zu koordinieren, denn die zwei letzten frei operierenden Kybb-Titanen ließen sich offensichtlich nicht im mindesten von dem Treiben der Defensiv-Verbände über Mars, Venus und Luna ablenken, sondern machten unermüdlich Jagd auf die terranischen Einheiten.
    Da Rhodan die Devise „Im Zweifelsfall Flucht" ausgegeben hatte, war das für beide Seiten ziemlich aussichtslos. Die Einheiten der Offensiv-Flotte versuchten blitzartige Attacken im Vorbeiflug und verschwanden sofort wieder im Linearraum, sobald sich einer der beiden Titanen näherte.
    Weil diese ihre ganze, schier unglaubliche Beweglichkeit ausspielten, ließ das meist nur wenige Sekunden Feuer zu, zu wenig, um die Schirme eines Titanen zu überladen. Andererseits hielten sich auf diese Weise die eigenen Verluste in Grenzen. „Ich fürchte, wir müssen mehr riskieren, wenn wir etwas erreichen wollen", gab Oberst Vaccon irgendwann zu bedenken.
    Doch Rhodan schüttelte nur den Kopf. „Nein. Wir machen genau so weiter."
    „Aber das führt nirgendwo hin", gab Ribald Mankor, der Zweite Offizier, zu bedenken. „Dieses Katzund-Maus-Spiel kann ewig so weitergehen."
    „Keine Sorge", beharrte Rhodan. „Das wird es nicht."
    Er sagte es in einem Tonfall, der „Ende der Diskussion" hieß, so gut kannten sie ihn inzwischen. Also wandten sich die Männer und Frauen achselzuckend wieder ihren Aufgaben zu und warfen nur noch ab und zu einen skeptischen Blick auf den Unsterblichen.
    Es war seltsam. Man konnte den Eindruck bekommen, dass Rhodan nur Augen für den Luna-Konvoi hatte.
    Rhodan hatte tatsächlich nur Augen für den Luna-Konvoi. Während er die entsprechenden Symbole auf dem Gefechtsmonitor in die Zielpositionen wandern sah, musste er unwillkürlich an das Gespräch denken, das er damals, nachdem er die entscheidende Idee gehabt hatte, mit Julian Tifflor und Monkey geführt hatte.
    Tiff hatte mit zunehmend skeptischerem Blick zugehört, Monkey dagegen unbewegten Gesichtes, mit verschränkten Armen. Mit seinen stählernen Augen und seiner glänzenden, olivfarbenen Haut wirkte der Oxtorner in solchen Momenten wie eine Statue seiner selbst. „Das ist naiv gedacht, Perry", sagte er schließlich. „Bei allem nötigen Respekt. Ich stimme dir zu - der Titan, der den Vesuv bewacht, wird sich von dort nicht fortbewegen. Aber er wird trotzdem seine Orter einsatzbereit haben und seine Waffen auch. Orter, für die Luna kein Hindernis ist, und Waffen, die eine Reichweite von drei Millionen Kilometern haben, also fast das Zehnfache der Entfernung bis zum Mond. Und du glaubst doch nicht im Ernst, dass die Kybb auch nur einen Herzschlag lang zögern werden, notfalls mitten durch Luna hindurchzuschießen? Mitten durch NATHAN hindurch, mitten durch die Mondkolonien, mitten durch den Lebensraum von Millionen von Menschen?"
    Rhodan schüttelte den Kopf, während er nach einem Stift und einem Stück Folie griff. „Sie würden nicht zögern, stimmt. Sie würden nicht einmal davor zurückschrecken, direkt durch die Erde hindurchzuschießen. Aber", fuhr er fort und begann, ein grobes Schema aufzukritzeln, das die Erde und die Bahn ihres Mondes darstellen sollte, „einmal in vierundzwanzig Stunden steht der Mond genau auf der anderen Seite der Erde und einmal pro Mondumlauf sogar in einer Himmelsposition auf der anderen Seite des Stock-Relais ..."
    Jetzt nahm Monkey die Arme auseinander und beugte sich vor.
    Rhodan wusste, dass er begriffen hatte, worauf der Plan beruhte, aber er sagte es trotzdem, einfach, weil es gesagt werden musste: „Es handelt sich um eine Zeitspanne von mindestens zwanzig und höchstens fünfunddreißig Minuten, in der der Titan den Verband nicht angreifen kann, ohne das Stock-Relais selbst zu gefährden."
    Monkey starrte auf das Stück Folie und rieb dann die Stelle, an der die Haut seines Gesichts seine künstlichen Augen berührte. Nach den emotionalen Maßstäben des Oxtorners war das eine geradezu nervöse Geste. „Gut überlegt", gab er schließlich zu. „Aber es wird trotzdem nicht so funktionieren. Der Titan braucht nur ein kurzes Manöver zur Seite zu machen, um freies Schussfeld zu

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