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2295 - Die Rückkehr

Titel: 2295 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht über solche Einrichtungen verfügt hätte. Auch Vorschrift, seit Jahrhunderten. „Achtung, Team Muraida! Verladevorgang beginnt!"
    „Moment - Derek, wo steckst du?"
    „Alles klar", hörte Derek Pander sich sagen. „Ihr könnt loslegen."
    Nur ein paar Schritte, den Kopf einziehen, sich unter einem schweren Stutzen wegducken und über Rohrleitungen steigen. Er sah noch, wie hinter ihm die ersten Aggregate hochgerissen wurden wie von Geisterhand, dann war er drin in einem Labyrinth aus Metall und Energie, in dem ihn niemand finden würde, wenn er es darauf anlegte, und in dem er auch nicht zu orten war.
    Er fand einen Sitzplatz auf einem Plastbetonblock, auf dem ein Sauerstoff-Verteiler verschraubt war, lehnte sich gegen eine abgeschirmte Rohrleitung und sah auf die Uhr. Noch neun Minuten. Noch neun Minuten, bis er sich auf den Heimweg machen konnte.
    Rhodans Gesicht blieb steinern, aber seine Augen brannten verdächtig, als er mit ansehen musste, wie erneut eine LFT-BOX im Feuer der Kybb zerbarst. Immer noch rührte sich keiner der fünfzig Titanen, die die Sonne aufheizten, doch die beiden freien Raumschiffe machten den Terranern das Leben schwer, mit immer neuen, überraschenden Manövern.
    Es war zweifellos keine geringe Leistung, derart riesige Flugkörper derart geschickt zu manövrieren, doch Rhodan war außerstande, den feindlichen Kommandanten dafür Respekt zu zollen. Was das anbelangte, war er befangen.
    Dies war kein Spiel und kein fairer Wettkampf, dies war Krieg, und sein Herz war schwer von den Toten auf ihrer eigenen Seite. Der Zähler zeigte den Verlust von inzwischen 127 LFT-BOXEN und 75 ENTDECKERN an, von den zahlreichen zerstörten Kreuzern ganz zu schweigen. Immerhin hatten sie noch keinen der PONTON-Tender verloren, diese dafür ganze 42 Schiffbrüchige geborgen, mehr oder minder schwer verletzt vermutlich.
    Und noch neun Minuten, die dem Luna-Konvoi blieben. Rhodan hätte gern mehr gewusst, aber sie hatten keine Verbindung zu den zwölf Schiffen. Er wollte nicht durch ungewöhnlich intensive Kommunikation die Aufmerksamkeit des Feindes darauf lenken, dass es sich bei dem, was die ENTDECKER auf der Mondrückseite taten, um mehr handelte als nur um ein fehlgeschlagenes Ablenkungsmanöver.
    Also hieß es, noch zu warten. Warten auf die Vollzugsmeldung. Warten, während jede Minute, die verstrich, vielen tausend Terranern das Leben kosten konnte.
    Warten und hoffen.
    Hoffen, ja. Die Hoffnung brannte in ihm, erfüllte seine Brust, ließ ihn wieder einmal verstehen, warum Menschen Daumen drückten und Stoßgebete sprachen. Er hoffte, dass der Konvoi heil zurückkam.
    Und mehr noch hoffte er, dass es der Gegenseite nicht gelingen würde, Gefangene zu machen. Das war die Schwachstelle des Plans, doch sie war nicht zu vermeiden gewesen. Ein einziger Gefangener, den die Jünger Gon-Os dem mörderischen geistigen Druck des Nocturnenstocks aussetzen konnten, um seinem Bewusstsein alle Informationen über den Einsatz auf Luna zu entreißen, würde schon einer zu viel sein.
    Wenn es Gon-Orbhon gelang, durch die Augen eines Menschen zu sehen, der gesehen hatte, was die Schiffe aus dem Zwiebus-Krater an Bord luden, war alles verloren. Dann war die gesamte Operation Kristallsturm II vergebens gewesen, und alle, die ihr Leben gelassen hatten, waren umsonst gestorben.
    Und das Sonnensystem würde nicht mehr zu retten sein
     
    14.
     
    Derek Pander ließ die blassgelben Ziffern der Uhr, Bestandteil der Multifunktionsanzeige im Verschlussteil seines rechten Handschuhs, nicht aus dem Blick. Ob das Gerät wohl in Ordnung war? Die Sekunden schienen so langsam zu zählen, wie er das noch nie erlebt hatte. Und er musste sich geradezu dazu zwingen, zu atmen. Die Aussicht, Lisha und die Kinder wiederzusehen, erdrückte ihn förmlich.
    Wenn nur jetzt nichts schief ging. Wenn nur jetzt nichts mehr schief ging.
    Der Plastbetonblock unter seinem Hintern erbebte in rascher Folge unter winzigen Erschütterungen. Es war ihm klar, was sie verursachte. Die gewaltigen Aggregate, die draußen in der Halle in rascher Folge von hochpräzisen Traktorstrahlen angehoben und in Richtung der JACQUES CARTIER davongerissen wurden, wogen selbst unter Mondschwerkraft Hunderte von Tonnen.
    Jede einzelne Maschine hatte schwer auf dem Hangarboden gelastet, und gleichgültig wie widerstandsfähig dieser war - zweifellos handelte es sich mindestens um hochfesten Plastbeton, der dem schwersten Raumschiff, das in diesen Hangar passte, mit

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