Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2295 - Die Rückkehr

Titel: 2295 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sicherheitsfaktor einhundert standhielt -, er wurde dadurch doch minimal eingedrückt. Diese winzigen Druckverformungen, die sich nun ausglichen und sich wie Wellen fortpflanzten, waren es, was er spürte.
    Problematisch würde es erst werden, wenn die Erschütterungen aufhörten. Denn das hieß, dass die Halle leer war, und dann würde Abe und Ross auffallen, dass er nicht da war.
    Würden sie nach ihm suchen? Natürlich würden sie das. Man ließ keine Ka' meraden im Stich, das war ehernes Gesetz der Raumflotte. Sein Verschwinden mochte heißen, dass er in Schwierigkeiten war: Dann würden die Leute von der CARTIER alles tun, um ihn herauszuhauen. Es mochte heißen, dass er tot war: Dann würden sie versuchen, seinen Leichnam zu bergen. Und selbst wenn man sonst nichts auszurichten vermochte, würden sie alles Erdenkliche unternehmen, um zumindest Klarheit über sein Schicksal zu erlangen.
    So war es immer gehandhabt worden, unzählige Berichte und Geschichten erzählten davon.
    Doch sie würden die Mission daran nicht scheitern lassen. Sie würden alles tun, was Menschen möglich war, doch sie würden starten, wenn es Zeit dazu war.
    Und sie hatten nur noch sieben Minuten. „Abe! Sag mal, wo steckt Derek eigentlich?"
    „Auf der anderen Seite des Tors doch, oder? Dachte ich."
    „Ich seh ihn nicht."
    „Ich auch nicht. Derek? Hallo?" Räuspern. „Abe Muraida an Derek Pander - bitte melden!"
    Er konnte sie hören. Es rauschte ein bisschen, was kein Wunder war, wenn man bedachte, was um ihn herum an Energien und Signalströmen verlief, aber ansonsten hörte er sie klar und deutlich. Die Uhr zeigte noch fünf Minuten. Eine davon brauchten sie, um noch einigermaßen sicher an Bord zurückzukommen. Blieben vier.
    Auch die würden vergehen. „Vielleicht hat ihn jemand von da oben erwischt", mutmaßte Abe. „Einer der Schützen."
    „Die sind doch alle paralysiert, dachte ich."
    „Es gibt Leute, die sich von einer Paralyse ziemlich schnell erholen. Vor allem, wenn es sie nicht voll erwischt hat."
    „Okay. Aber dann müsste er doch irgendwo herumliegen, oder?"
    „Ja, verdammt. Oder er spielt blöde Spielchen mit uns. Hey, Derek, es reicht! Komm raus, wir müssen zurück an Bord!"
    Richtig, dachte Derek Pander. Noch vier Minuten und sechsunddreißig Sekunden bis zum Start.
    Schon erstaunlich: Die Verladeeinrichtung, an der er mitgearbeitet hatte, hatte den gesamten Hangar innerhalb von sechs Minuten geleert. Das war ziemlich sicher Rekordzeit. Derek Pander spürte einen Stolz, der ihm selbst reichlich unangemessen vorkam. Aber warum nicht? Immerhin hatte er einige entscheidende Ideen beigesteuert. Ohne ihn hätten sie es zumindest schwerer gehabt.
    Oder jemand anders hätte schließlich die entscheidenden Ideen gehabt. Das wusste man nie so genau. Wenn man es recht bedachte, kam es heutzutage auf den Einzelnen ja eigentlich nicht mehr an. „Team Muraida an Zentrale." Das klang jetzt amtlich. Und nervös. „Vorrangmeldung. Wir haben einen Mann verloren."
    „Hier Zentrale. Bitte spezifizieren: Handelt es sich um einen Todesfall? Was ist die Todesursache?"
    „Negativ, Zentrale. Ein Mann ist abgängig. Es handelt sich um Sergeant Derek Pander. Wir wissen nicht, wo er ist."
    Sekundenlange Pause. Bei der fiebrigen Hektik, die in der Einsatzkommunikation herrschte, geradezu das Äquivalent einer Kaffeepause mit anschließender Mitarbeiterkonferenz. Dann meldete sich eine andere Stimme, die Stimme eines Mannes: „Hallo, Team Muraida. Frage: Kann der Vermisste in den Traktionsbereich geraten sein?"
    Jetzt klang Abe ungehalten. „Himmel, wie soll ich das wissen?"
    „Stimmt. Moment ..." Eine weitere Sekunde, dann: „Die Traktionssteuerung meldet keine Unfälle. Der einzige Unfall des Einsatzes ist ein Leichtverletzter an Bord der SEMJON DE-SCHNJEW."
    Abe stieß einen unwilligen Laut aus. „Dann bin ich mit meinem Arkonidisch am Ende."
    Mit einem vernehmlichen Krachen schaltete sich eine andere Stimme dazwischen.
    Es war Leutnant Bersink. „Abe? Ross?", bellte er. „Lasst gut sein. Zurück an Bord mit euch. Die Ladearbeiten sind so gut wie beendet; wir starten jeden Moment."
    Ja, dachte Derek und atmete aus. Geschafft. Er ließ den Kopf nach hinten sinken, bis der Helm die Rohrleitung berührte und ein sanftes Summen zu hören war, verursacht zweifellos durch was auch immer sich in der Leitung abspielte. Es klang beinahe, als sängen irgendwo ganz weit weg die Engel.
    Im nächsten Augenblick hörte er das Signal, das

Weitere Kostenlose Bücher