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2298 - Bericht eines Toten

Titel: 2298 - Bericht eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ortung ab, und ihm wurde schwindlig vor Augen. Die Verluste waren verheerend, übertrafen seine schlimmsten Befürchtungen. Und das Sterben nahm noch immer kein Ende. „Vesuv-TITAN in Reichweite!"
    Rhodan wurde klar, dass das die letzte Chance war. Wenn sie die Titanen jetzt nicht besiegten, war es endgültig vorbei.
    Er verabscheute den Satz mittlerweile, aber er sprach ihn trotzdem aus. „Wir greifen an!"
    Die Positronik errichtete ein Panoramaholo im Zentralerund.
    Nicht nur Rhodan in der Kernzelle PRAETORIAS, diesem 2500 Meter durchmessenden Kugelraumer der JUPITER-Klasse, hatte die Zeichen erkannt, auch die anderen Einheiten.
    Die wenigen, die die Schlacht überstanden hatten. Auch ohne kodierte Einsatzbefehle wussten die Geschwaderkommandanten, was die Stunde geschlagen hatte. Er nahm die Kennung der TRA-JAN wahr - Gott sei gedankt, Michael lebt noch! -, machte Todbringer mit Kyber-Neutros aus. Auf einem Detailholo ragte der Kybb-Titan bedrohlich in der Düsternis auf. „Waffensysteme hochgefahren, Schirme auf voller Leistung!"
    TITAN-09 mit Primdirektor Deitz Duarto an Bord! Gon-Os Stellvertreter, wie die Nachrichtenabteilungen ermittelt hatten...
    Das Gigantschiff nahm gezielt Einheiten der Todbringer unter Beschuss. „Voller Gefechtsstatus!", kam die Bestätigung, und dann geschah alles gleichzeitig. „Paratronschirm auf fünfundachtzig Prozent Belastung!" Vibrationsalarm durchlief das Schiff. „Tendenz steigend!"
    Eine unsichtbare Faust schüttelte an dem Schlachtschiff der JUPITER-Klasse. Die Ortung meldete einen weiteren Treffer. Ein wahres Energiegewitter umtobte die Kernzelle PRAETO-RIAS und war im Begriff, sich durch die Schirmfeldstruktur zu fressen. Der Paratronschirm konnte die Energien kaum noch ablenken. „Gegenschlag! Konventionell!" Rhodan löste den Blick nicht von den rasch wechselnden Anzeigen. „Noch keine Dissonanzkanone!"
    Zwischen dem TITANEN und dem ENTDECKER breiteten sich die Glutwolken schwerer Transformexplosionen aus. „TITAN dreht ab! Distanz erhöht sich! Feuer wird erwidert! Treffer! Belastung des Paratronschirms bei einhundert Prozent, einhundertfünf ... Schirmstruktur wird instabil, Sektorenverstärkung eingeleitet!"
    Ein grelles Flackern umtobte das Schiff. Automatisch wurde der Sichtschutz hochgefahren, sonst wäre Rhodan geblendet worden. „Ortung! Drei weitere Todbringer! Und die TRAJAN!"
    Mit angehaltenem Atem sah Rhodan auf die gigantische, organisch anmutende Riesenzelle der Kybb. Sie flog Kurs auf die anderen Titanen, ihr Schutzschirm zeigte erste Verfärbungen. „Ableiten der Energie aus den Schirmen zu den Waffenleitstellen! Dauerbeschuss!
    Dissonanzkanone!" Rhodan war sich bewusst, dass ein weiterer Treffer das Ende bedeuten konnte. Aber der Titan war langsamer geworden, feuerte kaum noch.
    Und ... er wollte ihn aus dem All blasen. Unbedingt. Das ganze Desaster, das die Titanen über sie gebracht hatten, mit seiner Vernichtung wenigstens zum Teil wieder gutmachen.
    Zorn und Hass sind schlechte Ratgeber, dachte er. Wie viele Menschen, Motana und andere Lebewesen hatten bis jetzt ihr Leben geben müssen? Vielleicht war Atlan auch schon tot, umgekommen bei den Angriffen der Bionischen Kreuzer. „Anzeichen für eine Überbelastung der Schirme des TITANEN! Er baut sie wieder auf, aber auf niedrigerem Niveau!"
    Rhodan sah, dass der Schirm unter den tobenden Dissonanzsalven stärker flackerte. Dann beschleunigte der Koloss tatsächlich noch einmal, mit 400 Kilometern pro Sekundenquadrat, einem immens hohen Wert. Doch weitere Todbringer-Einheiten fielen in nächster Nähe aus dem Linearraum. „Er wird wieder langsamer!"
    Nur rudimentär nahm Rhodan die anderen Ortungen zur Kenntnis. Außer dem Vesuv-TITANEN - dem Funkverkehr nach TITAN-09 - waren noch sechs Gigantschiffe übrig, zwei davon beschossen die vier anderen, die darüber hinaus vom Feuer terranischer Einheiten eingedeckt wurden. „TITAN-09 nimmt unter dem Dauerbeschuss seine Beschleunigung weiter zurück! Liegt nur noch bei zweihundert Kilometern pro Sekundenquadrat, bei einhundertzwanzig, bei achtzig...!"
    Die Werte der Hyperortung schnellten in die Höhe. Rhodan konnte die Veränderung optisch nicht wahrnehmen. Er registrierte lediglich einen Wert, der sehr nah an einen Hypersturm kam.
    Dann erblühte eine Supernova im Dunkel des Alls. Mit schockartigen Wellenfronten breitete sie sich aus, brandete gegen die Schirme der Zentraleinheit. „Alle Energie auf den Paratron!" Die Glutwelle raste über

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