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2298 - Bericht eines Toten

Titel: 2298 - Bericht eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und schickte sich an, die starre Leiche selbst aus der Kapsel zu ziehen. Sein Blick fiel auf einen merkwürdigen metallischen Gegenstand in der Hand des Toten, der das Eis darüber hellblau funkeln ließ. Er fluchte leise auf. War es doch eine Falle? „Verdammt, was ist das?"
    Bevor seine Leute die Desintegratoren benutzen konnten, erkannte er den Gegenstand und hob zur Entwarnung eine Hand. „Nur ein holographischer Datenspeicher!"
    Als er die Leiche wieder unter den Schultern fasste, knirschte das Eis über dem Arm leise und zerbrach. Die Hand des Toten öffnete sich, und ein blaues Licht ergoss sich in die Schleuse.
    Eine dumpfe Stimme erklang. „Mein Name ist Dares Aramo. Ich war auf dem ENTDECKER FRANCISCO DE OREL-LANA stationiert, und das ist meine Chronik..."
    Protokolle der Unsterblichen Perry Rhodan: Aufmarsch 26. Mai 1333 NGZ Die Uhren tickten unaufhaltsam.
    Perry Rhodan hatte den Eindruck, dass sie nicht mehr gleichmäßig schlugen, sondern immer schneller, je weiter die Zeiger vorrückten.
    Und die Uhren waren allgegenwärtig.
    Die große, altmodische Zifferblattuhr an der Rückwand der Einsatzzentrale mit der roten Markierung auf der Eins. Die kleinen Uhren mit den digitalen Anzeigen auf den Pulten der Leiter der einzelnen Arbeitsbereiche. Die Holos, die überall im Raum schwebten und von allen Seiten einsehbar waren.
    Unerbittlich tickten sie. Unerbittlich verstrich die Zeit.
    Tausend kleine Zeiger bewegten sich gleichzeitig auf eine orangefarbene Markierung zu, tausend digitale Ziffern rasteten gleichzeitig auf der 22:00 ein, und ein dumpfer Alarmton hallte durch die Einsatzzentrale, dann eine tiefe Stimme: „Zweiundzwanzig Uhr. Tminus einhundertachtzig."
    Rhodan schüttelte sich, um die Müdigkeit zu vertreiben.
    Noch zwei Stunden, dann würde der 27. Mai 1333 NGZ anbrechen.
    Der Tag X, an dem der Prozess unumkehrbar wurde, der dazu führte, dass Sol sich in eine Nova verwandelte.
    Der „Point of no return", nach dem Sol in eine unumkehrbare Kettenreaktion eintreten würde.
    Sol, die Sonne der Erde.
    Wenn es ihnen nicht gelang, bis dahin die 50 Kybb-Titanen in der Sonnenatmosphäre von ihrem Tun abzuhalten, war das Ende für das Solsystem gekommen.
    Uns, dachte Rhodan. Mir und meinen Truppen. Einen Augenblick lang lastete die Verantwortung so schwer auf seinen Schultern, dass er glaubte, sie nicht mehr ertragen zu können. Er schloss die Augen, konnte das Abbild der Sonne aber nicht von seinen Lidern vertreiben.
    Innerhalb weniger Tage würde sie explodieren, sich ihre Helligkeit um viele Größenklassen verstärken, um das Hundertfache, vielleicht sogar das Hunderttausendfache steigen. Ihr Feuerball würde sich ausdehnen und die Planeten verschlingen, einen nach dem anderen, vom Merkur bis zum Uranus. Im Lauf der nächsten Monate würde sie dann allmählich wieder zu der Größe und Helligkeit zurückkehren, die sie vor dem Ausbruch gehabt hatte, doch von ihren acht Planeten würden nur noch Schlackehaufen übrig sein, und alle Wesen, die auf ihnen gelebt hatten, waren mit ihnen verbrannt.
    Rhodan stöhnte leise auf und zwang sich, das Bild wieder zu vertreiben. Er durfte nicht daran denken. Noch konnten sie es verhindern. Sie mussten die 53 Kybb-Titanen im Sonnensystem zerstören, zumindest dafür sorgen, dass sie die Sonne nicht weiter aufheizten oder anderweitig beeinflussten.
    Eine der leichtesten Aufgaben. Rhodan lachte leise auf. Bei der Schlacht um Ferrol hatten sie entsetzliche Verluste erlitten: 14 Einheiten PRAETORIAS vom Seitenblock Ost, acht der zehn Todbringer-Schlachtschiffe, 327 LFT-BO-XEN und 49 ENTDECKER vom Typ II, dazu zahlreiche Beiboote Und bei „Kristallsturm II" noch einmal 76 ENTDECKER, 127 LFT-BOXEN und mehr als tausend Kreuzer. Das alles im Kampf gegen einen einzigen Kybb-Titan!
    Wie konnte er allen Ernstes davon ausgehen, gegen 53 dieser Riesen auch nur den Hauch einer Chance zu haben?
    Was für ein perfider Plan, dachte er voller Abscheu. Gon-O wollte an den Korpus der toten Superintelligenz ARCHETIM herankommen, der sich tief im Sonneninneren befand, und ging davon aus, dass er bei der Explosion Sols herausgeschleudert werden würde. Das Schicksal der Bewohner des Sonnensystems interessierte ihn dabei nicht im Geringsten.
    Der Terranische Resident riss sich zusammen und verscheuchte die Gedanken endgültig.
    Seine höchste Konzentration war gefordert. Er ließ den Blick kurz durch die Einsatzzentrale schweifen, sein Hauptquartier, das er im Wegasystem an Bord der

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