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2300 - Vorboten des Chaos

Titel: 2300 - Vorboten des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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... für dich sind fünfzig Jahre keine große Zeit. Aber für mich. Für mich ist das ein halbes Leben gewesen, und ich will mich bei dir bedanken.
    Weil ich mich immer auf dich verlassen konnte. Weil du dich um die Menschen gekümmert hast."
    „Wir sind Freunde geworden."
    „Das ist wohl so." Curtiz fuhr überraschend behände herum. Er blickte gerade und intensiv in Rhodans Augen.
    „Aber ich weiß bis heute nicht, was hinter dieser Stirn vorgeht. Wir waren immer fair miteinander, Perry, du erfährst es deshalb als Erster. Das hier wird meine letzte Amtszeit. Ich bin müde geworden. Ich muss jemand Platz machen, jemand, der jünger ist ..." Curtiz lächelte milde. „Jemand, der auch dir, mein Freund, ein bisschen mehr Widerstand entgegensetzt."
    Seine sonst so dunkle Stimme klang zerbrechlich wie Glas: „Meine letzte große Konferenz. Du willst in den kommenden Tagen Weichen stellen, die Zukunft vorbereiten, wie du sie siehst.
    Was mich daran fürchterlich ärgert, ist, dass ich diese Zukunft nicht mehr erlebe. Ich frage mich, ob man dir die Zeit lässt, eine neue Zukunft zu bauen, oder ob die Zukunft auch einen Perry Rhodan nur mit sich spült."
    „Denkst du, dass potenziell ewiges Leben eine Gnade ist?"
    Curtiz zögerte. „Vielleicht nicht.
    Aber je älter ich werde, desto mehr gewinnt der Gedanke an Reiz. Für mich ist es bald zu Ende. Aber du bleibst. Es sei denn, jemand erschießt dich."
    Rhodan trat nahe an die Fensterfront und zeigte nach Osten, wo ein Zipfel vom Goshun-See gerade noch erkennbar war. „Sieh dir die Stadt an. Vor bald dreitausend Jahren haben wir drüben am See die ersten Gebäude hochgezogen. Jeder Mensch, der eine Straße oder ein Haus baut, hat eine Vision von der Zukunft. Heute gibt es Terrania immer noch. Wie oft hat man uns den Untergang vorausgesagt, wir haben uns gefürchtet, und wir haben kämpfen gelernt. Aber wir haben neue Grundsteine gelegt, die Menschen haben Kinder gezeugt, und mit jeder Generation entstand ein bisschen mehr. Du hast eine Tochter und einen Sohn, Maurenzi. Du hast drei Enkel, nicht wahr? Wenn du verstehst, was ich dir sagen will."
    „Ja." Curtiz atmete schwer. „Wenn ich nicht mehr bin, versprich mir, dass eine der Straßen meinen Namen bekommt."
    Rhodan legte ihm die Hand auf die Schulter. „Du bist ein Mann mit Verdiensten. Ich verspreche es."
     
    *
     
    Der Luftraum füllte sich zur Frühstückszeit mit Schiffen: das Gros jener Einheiten, deren An- und Abflug nicht via Mars erfolgten.
    Aldebaran Space Port und Terrania Space Port überschritten die Grenze der Kapazität, Start- und Landefenster wurden knapp. Die größten Schiffe, die man in der Milchstraße zu bieten hatte, zogen über den Himmel; statt Beiboote aus dem Orbit herabzuschicken. Macht und Größe, dachte Rhodan. Der Albtraum jedes Sicherheitsexperten von Terra wurde Wahrheit.
    Für Sekunden stellte sich Dämmerung ein, als eine gewaltige Kontur die Sonne verdeckte: Ein Schattenriss von zweieinhalb Kilometern Durchmesser sank über Terrania Space Port nieder, mit brüllenden Impulstriebwerken.
    Kugelform und Ringwulst, das letzte Ultraschlachtschiff der GALAXIS-Klasse, das in der Milchstraße existierte. Die TRAJAN, Flaggschiff der USO, ging für wenige Minuten auf dem Space Port nieder, setzte Passagiere ab – und startete in den Orbit, um Platz zu schaffen.
    Ein Strom Regierungs-Shuttles flog im Pendeltakt. Herrscher und Regierungschefs der Völker erreichten die Residenz, etliche nach wochenlangem Flug.
    Rhodan weilte Stunden in den Docks.
    Dutzende Konferenzteilnehmer begrüßte er persönlich, andere wurden von Bull oder Homer G. Adams in Empfang genommen. Manoler und Orbeki, Hasproner und die ungeschlachten Naats. Eben traf der Gefirtar der Gefirnen ein. Der Kristallbewahrer von Rubin, der Opralant der Opral-Union, der Bundespräsident des Shomona-Bundes. Ein spinnenhaftes Wesen, nach Rhodans Erinnerung die Großfürstin von Vidaarm; alle in kurzem Abstand aufeinander folgend.
    Ordonnanzen, Stewards und Exo-Psychologen, unterstützt vom TLD, klärten den Bezug der Unterkünfte.
    Ein Arkon-Abkömmling mit Tonnenbrust winkte, und gemeint war Rhodan: der Rusuf’athor von Rusuf, Vertreter einer Fremdvolk-Enklave in der LFT. Delegationen der Andooz, der Cheborparner. Dahinter stolzierten Scü einher, mit der Anmutung riesenhafter Laufvögel. Selbst Solmothen trafen ein, in riesigen Bassins; allesamt mit Fernraumschiffen der Liga von ihren Heimatwelten aufgelesen. Rhodan

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