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2300 - Vorboten des Chaos

Titel: 2300 - Vorboten des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkannte Dron, Ishkhorer und Korphyren – während er manches Volk zum ersten Mal zu Gesicht bekam.
    Formlos trat die Delegation der USO auf. Ihre Teilnahme galt als halbes Wunder: Was suchte eine Agenten-Organisation auf einem Konvent? Rhodan hatte sie dennoch dazugeholt, weil die USO Macht repräsentierte. – An der Spitze schritt ein Mann von zwei Metern Größe, mit olivfarbener Haut und Kompaktkonstitution: Monkey, der Oxtorner. Oxtorner wuchsen unter fünf Gravos Schwerkraft auf. Rhodan war kein Milchstraßenvolk bekannt, das bei Menschengröße so gewaltige Kampfkraft besaß. Hinter Monkey folgte Roi Danton. Rhodans Sohn, der seit langer Zeit zur USO gehörte, dort seine Heimat gefunden hatte und zu Monkeys Stellvertreter aufgestiegen war.
    Danton und Rhodan tauschten einen Blick. Sie konnten später reden.
    „Terraner", sprach Monkey kühl.
    „Ich sehe, deine Konferenz lässt sich bestens an."
    „Du hast nicht daran geglaubt?"
    „Ich habe als sicher angenommen, dass du scheiterst."
    Das Zustandekommen galt als wichtigster diplomatischer Erfolg der Post-Hyperimpedanz-SchockÄra. Vorausgesetzt, ein Vertrag kam zu Stande, bestimmte dies die Politik der kommenden Jahrhunderte. Weit gedacht, aber wenn ein Unsterblicher wie Rhodan keine Vision entwickelte, wer dann?
    Monkey sah sich in dem Drängen um. „Ich sehe keine Blues. Was ist mit Gatas? Was mit Apas? Was ist mit Karr und Hanen?"
    „Es werden keine kommen", teilte Rhodan im selben kühlen Ton mit. „Der Grund sollte dir bekannt sein."
    In der Eastside herrschte Völkermord, ein Verteilungs- und Vernichtungskrieg, infolge der Katastrophe von 1331.
    Die alte Ordnung war zerschlagen, und bis eine neue sich etablierte, vergingen vielleicht Jahrzehnte. Rhodan sah das Problem nüchtern an, soweit er konnte angesichts der Opfer. Die Eastside lag am anderen Ende der Galaxis, und der Konferenzerfolg hing nicht an den Blues. Man konnte sie ins Boot nehmen, wenn der Krieg beendet war.
    „Aber das sind nicht die Einzigen, die fehlen", bekannte Rhodan. „Die Haluter haben abgesagt. Sie haben keine Regierung, und sie gehören nicht zum galaktischen Völkerpool."
    „Sagen sie."
    „Gesellig waren sie nie."
    Der USO-Chef fragte: „Was ist mit Drorah?"
    „Die Akonen nehmen ebenfalls nicht teil. Mein zweiter wichtiger Misserfolg.
    Es hat nicht einmal diplomatischen Kontakt gegeben."
    Das Blaue System hatte sich mitsamt den Kolonien isoliert. Geheimdienstkreise meldeten, der Große Rat sei abgesetzt, verbannt vom Energiekommando. Drorah verweigerte jeglichen Kontakt, und das galt auch für Rhodans Konferenz.
    Monkey nickte knapp, Danton legte wie in militärischem Gruß zwei Finger an die Stirn, dann verließen beide den Saal. Die USO hatte eigene Geschäfte.
    Rhodan verschwand für eine Mahlzeit zwischendurch, zehn Minuten Atem holen, und kehrte in die Docks zurück.
    Gegen Mittag trafen Springer ein.
    Die Handelswalze DENIL XII, Heimathafen Archetz, war mehr als einen Kilometer lang. Auf Rhodan wirkte der Rumpf wie ein Patchwork-Flickenteppich, infolge Tausender Umbauten.
    Ein halbes Dutzend Kuppeln, die aus dem Rumpf ragten, enthielten nach Rhodans Meinung KNK-Geschütze.
    Woher sie das auch haben mögen. An der Kampf- und Leistungskraft der DENIL XII war nicht zu zweifeln.
    Rhodan nahm persönlich Patriarch Denilzor in Empfang: „Ich grüße dich, Rhodan!", donnerte der rotbärtige Hüne von weitem. Auf den ersten Blick freundlich, doch im Blick des Springers stand kaum verhohlen Abneigung.
    Rhodan hatte ihn mehrfach erlebt, auch auf diplomatischem Parkett. Denilzor war ein Querkopf erster Güte.
    „Ich grüße dich und deine Begleiter ebenfalls. Die terranische Regierung ist hocherfreut, dass eine Delegation der Galaktischen Händler sich die Ehre gibt."
    Denilzor legte Rhodan eine mächtige Pranke auf die Schulter, als grüße er einen Freund. Die Geste war Rhodan unangenehm, weil verlogen, und das wussten beide. „Du weißt, Terraner, mein Volk besitzt keine Regierung in eurem Sinn. Aber ich bin autorisiert, für einige mächtige Springersippen zu sprechen."
    Das Treiben dauerte den halben Tag.
    Ein LFT-Shuttlekreuzer brachte Gesandte von Oxtorne und von Swoofon; Systeme, die über keine eigene Flotte verfügten. Dilja Mowak, die Erste Oxtornerin, kam allein; der Erste Mikrotechniker von Swoofon präsentierte seinen halben Senat. Das Ara-Volk, derzeit zwar handlungsfähig, aber ohne politische Führung, schickte mit der ZENTRIFUGE II den Galaktischen

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