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2300 - Vorboten des Chaos

Titel: 2300 - Vorboten des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ektopon selbst: „Minister Fogel ersucht dich, nicht mehr ›Zwerg‹ zu sagen!", donnerte sie. „Resident Luke weist zutreffend darauf hin, dass mit jeder Stunde Verspätung eine höhere Vertragsstrafe fällig wird! Und ich persönlich werde dir Trottel mit einem Desintegrator den Mund reinigen, wenn du dir nicht endlich deine schlecht riechenden Zähne putzt!"
    Dani Queenz baute sich breitbeinig auf, zur vollen Körpergroße von elf Zentimetern, und starrte zu dem Riesen hoch. Sie warf das schulterlange, pechschwarze Haar resolut zurück. In ihrem Zorn wirkte sie verblüffend schön.
    Ektopon öffnete den Mund und wollte reden.
    „Mund zu, Stinker! Bring dein Schiff in Gang, der Resident und der Minister haben Termine im Solsystem!"
    Ektopon erklärte würdevoll: „Die Mannschaft der EKTO II übernimmt keine Verantwortung für zu eng gesteckte Termine ihrer Passagiere."
    „Die Verspätung entsteht allein durch den nicht vereinbarten Zwischenstopp im Roebek-System! Seid froh, dass wir nicht fragen, was für Waren das sind, die da verkauft wurden!"
    Ektopon wurde blass. Der Hinweis auf Roebek verschloss ihm den Mund; er grinste unsicher, dann drehte er ab, nicht ohne einen Blick zurück auf die Siganesin, und trieb stattdessen mit Kasernenton seine Besatzung an.
    Ashlon Fogel richtete einen strafenden Blick auf Dani Queenz. Der Minister war ein Mann von bester Charakterschule, und er hatte nie in seinem Leben gesprochen wie sie eben, vulgär wie eine terranische Jugendliche. Doch Queenz war ein völlig anderes Kaliber als Fogel. Eine neue Generation Siganesin. Der Blick prallte ohne Wirkung von ihr ab.
    Luke, Fogel und Queenz – die Delegierten von Siga. Unterwegs in offizieller Mission, um an der Aufbaukonferenz der Völker teilzunehmen.
    Perry Rhodan hatte eine technologische Offensive angekündigt. Logisch, dass mit Ashlon Fogel ein technischer Spezialist mit ihnen reiste. Dani Queenz dagegen flog in Assistentenfunktion mit, in Krankheitsvertretung der eigentlich vorgesehenen Assistentin.
    Andere Völker hätten über eine Delegation aus drei Mitgliedern gelacht.
    Doch lange Jahre hatte das Volk der Siganesen als praktisch ausgestorben gegolten. Erst nach dem Hyperimpedanz-Schock hatten sich versprengte Siganesen aufgemacht, von überall zurück gen Heimat, mit dem wieder auflebenden Raumschiffsverkehr, so dass heute wieder ein Volk auf Siga existierte.
    Eigene Raumschiffe besaß Siga nicht.
    Noch nicht wieder. Luke und Begleitung hatten darauf verzichtet, sich von einem LFT-Shuttle transportieren zu lassen, und stattdessen Passagen an Bord eines Handelsschiffs gebucht, das ohnehin die Route flog. Mittlerweile reute Demetrius Luke die Sparsamkeit.
    Er hatte die Schule der USO hinter sich, die Perfektion der Quintechs, und empfand die Reise mit der EKTO II als ärgerliches Glücksspiel.
    Ein Schlag traf den Rumpf der Walze, kaum dass Ektopon an seinem Leitpult stand.
    „Das sind schadhafte Isolatoren", schimpfte Ashlon Fogel im Flüsterton.
    „Ich weiß", gab Luke im selben Ton zurück.
    Das Ächzen der Decks übertönte das Dröhnen der Triebwerke – die lautlos hätten funktionieren sollen. Die Besatzung war ein glatter Ausfall.
    „Wie lange noch bis Sol?", rief Dani Queenz.
    Ektopon grinste säuerlich vom Kommandantenpult. „Eineinhalb Tage.
    Wenn alles gut ..."
    Das letzte Wort ging in einem Rumpeln unter. Der Rumpf der EKTO II erzitterte.
    Luke legte seine Papiere beiseite und setzte sich auf. „Jetzt reicht es."
    Er bedeutete Fogel und Queenz, in den Sitzen zu bleiben, aktivierte das Flugaggregat, das er bei sich trug, und steuerte quer durch die Zentrale zum Kommandopult. Schwerelos verhielt er neben Ektopons Schädel.
    „Was willst du, Zwerg?"
    Luke aktivierte seinen Sprachverstärker. „Du mäßigst dich ab sofort, Kommandant! Ich habe zwanzig Jahre als USO-Spezialist in Raumschiffen Dienst getan. Deshalb werde ich von jetzt an überwachen, was die Schiffsführung unternimmt."
    „Überwachen?" Ektopon glotzte ihn fassungslos an.
    Luke gab den Blick kühl zurück. „Exakt. Zum Beispiel, wann ihr Narren eigentlich bemerken wollt, dass die EKTO II Kurs auf einen Tryortan-Schlund hält."
    „Aber ..."
    Luke deutete wortlos auf die Orterdisplays.
    Ektopon fuhr herum und blitzte seine Leute an: „Stellt fest, ob er Recht hat!"
    Die Springer an der Ortung entwickelten sekundenlang hektische Aktivität. Dann brachte einer ein kleinlautes „Anscheinend" hervor.
    „Wir hätten das auch selbst

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