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2301 - Im Kolonnen-Fort

Titel: 2301 - Im Kolonnen-Fort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefun den. Nur wenige Meter entfernt arbeite ten Yong-Dreq-Kreaturen. Es war laut genug, dass nicht einmal Mikrofonfelder das Flüstern der Siganesen hätten auf fangen können. Und die Wärme im Bau stellenbereich überlagerte zweifellos ihre Spuren im Infrarotbereich.
    Aus der Deckung heraus beobachteten die Siganesen ihre Verfolger. Zehn Schlangenwesen waren es. Zwei sicher ten den Durchgang, die übrigen machten sich daran, ihre plumpen Waffen im An schlag, die Baustelle zu durchkämmen.
    Jeden Koffter nahmen sie in Augen schein. Mit stabförmigen Geräten such ten sie die Aggregate und alles andere ab.
    Die Siganesen konnten sich ausrech nen, dass sie in ihrem Versteck nicht allzu lange sicher sein würden.
    „Sie suchen nach unseren Anzugemis sionen. Ich glaube nicht, dass sie über unsere Größe Bescheid wissen." Luke wischte den Schweiß aus seinem Ge sicht. „Wir verschwinden so schnell wie möglich. Kein Koffter, nichts, was uns verraten könnte. Ab sofort sind wir nur noch zehn Zentimeter große Objekte in der Betriebsamkeit der Baustelle; klei ner als die Yong Dreq und kleiner als die Chaos-Bestien."
     
    *
     
    Mit letzter Kraft hatte Zon Facter sich in seine Wohnung geschleppt. Auf keinen Fall hatte er im Hangar sterben wollen, als wäre er nur ein von den Assassinen niedergestreckter Delinquent. Er hatte gerade noch die Tür hinter sich zufallen hören, dann waren ihm die Sinne ge schwunden. Zon Facter war ins Nichts gestürzt.
    Irgendwann schreckte ihn ein glü hendes Pochen unter der Schädeldecke auf.
    Er brauchte geraume Zeit, um sich sei ner Existenz wieder bewusst zu werden, und noch länger, sich zu erinnern, was geschehen war: Terra und der unvoll ständig ausgeführte Mordauftrag und das erste Mal, dass Assassinen nicht zu rückgekehrt waren. Zwangsläufig der Rapport beim Dualen Kapitän. Er hatte befürchtet, sterben zu müssen, aber der Herr brauchte die Mikro-Bestien noch.
    Allerdings hatte Val Rabozo den Befehl an sich gerissen.
    Seltsamerweise interessierte das Zon Facter kaum. In seinem Zustand hätte er die Bestien ohnehin nicht unter Kon trolle halten können.
    Mühsam richtete er sich auf. Schon das kostete ihn enorme Anstrengung.
    Seine Haut war mit klebrigem Schweiß überzogen.
    Grollend riss er die Handlungsarme hoch. Der Schmerz war kaum noch aus zuhalten. Zon Facter verkrallte die Fin ger um den Schädelkamm und torkelte in den Hygieneraum.
    Ein dunkel verfärbtes, verzerrtes Ge sicht starrte ihm von den Spiegelflächen entgegen. Zon Facter hatte sich selbst fast nicht erkannt. Mit zitternden Fin gern wühlte er nach einem starken Me dikament. Er schaffte es nicht, die Pa ckung zu öffnen, und dann zersplitterte die Ampulle unter seinem Griff. Blasen werfend verdampfte ein Großteil des Se rums auf dem Boden.
    Es war ohnehin zu spät. Vor seinen Augen wogte Düsternis. Er starb. Das also war der Tod. Zon Facter wusste nicht, wie er sich den Vorgang vorgestellt hatte. Sterben ... so ähnlich wie das In vitro-Wachstum, an das er keine Erinne rung hatte.
    Wirklich nicht?
    Eine sterile Umgebung, nur ver schwommen zu erkennen. Die dumpfen Geräusche lebenserhaltender Apparatu ren. Zu beiden Seiten andere wie er, ge fangen in engen Behältern, vorerst nur pulsierende Gewebeklumpen mit schwach ausgeprägten Gliedmaßen und kuppelförmigem Schädel. Alles noch weich und unglaublich verletzlich.
    Unvermittelt ein greller Schmerz. Et was drang in seinen Schädel ein, setzte sich fest, beherrschte ihn ...
    Seit seiner Rückkehr von Terra spürte er diesen Schmerz. Zon Facter lag plötz lich ruhig, nur seine Hände verkrampf ten sich noch um den Schädelkamm.
    In ihm tobte die Kralle des Laboraten, jenes winzige Implantat, das während des Invitro-Wachstums eingesetzt wurde und die Loyalität jeder Mikro-Bestie gewährleistete. Kein Träger der Kralle nahm ihre Anwesenheit über haupt wahr.
    Zon Facter jedoch spürte sie! Und er war sich mit einem Mal sicher, dass die Kralle des Laboraten ihre Funktion ein stellte.
    Keuchend lauschte er in sich hinein.
    Die Kralle starb ab, es konnte gar nicht anders sein. Diese Schmerzen, die schlimmer waren als der Tod, bedeuteten ein untrügliches Anzeichen dafür.
    Er musste den Vorgang melden, war verpflichtet, die Diener des Dualen Kapi täns über seinen Zustand zu informieren.
    Die Mor’Daer würden ihn aus Gründen der Sicherheit auslöschen. Alles andere hätte ein Sicherheitsrisiko bedeutet.
    Instinktiv verhärtete Zon Facter sei nen

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