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2302 - Die Mikro-Bestie

Titel: 2302 - Die Mikro-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weshalb sie sich derart in Rage redete. „Ich werde den Versuch riskieren."
    „Nein!", widersprach Demetrius Luke schneidend, und Dani Queenz glaubte in dem Moment zu wissen, dass sein Gesicht versteinerte. „Wenn jemand mit einem Koffter losfliegt, dann werde ich das sein."
    „Falls du in einer Glutwolke endest, sind Ash und ich aufgeschmissen."
    „Jeder ist ersetzbar", sagte Luke betont.
    Dani Queenz kniff die Brauen zusammen. Sie war versucht, die Helmfolie wieder nach vorne zu ziehen, um den Mann sehen zu können. Das Gefühl, nur ins Leere zu reden, behagte ihr nicht.
    Da war ein Rascheln, und sie glaubte, einen flüchtigen Hauch wahrzunehmen. Im nächsten Moment spürte sie eine Berührung an ihrem linken Oberarm und eine zweite Hand an ihrer rechten Schulter. Ihr Atem ging heftiger, und ihre Lippen bebten, als diese zweite Hand ihr Kinn streifte und sich gleich darauf über ihre Wange legte.
    „Jeder ist ersetzbar", wiederholte Demetrius Luke leise. „Du bist es für mich nicht, Dani. Es reicht schon, wenn Ash beide Augen auf dich geworfen hat. Er ist mein Freund."
    „Der Minister ..." Dani Queenz redete nicht weiter. Aber sie schüttelte den Kopf und griff nach Lukes Hand, umschloss seine Finger mit ihren und wollte die Hand sanft von ihrer Wange lösen, da wurde Demetrius’ Griff fordernder. Er zog sie an sich. Seine Hand an ihrem Arm glitt in ihren Nacken und ließ nicht zu, dass sie sich sofort wieder von ihm löste.
    „Ich wünschte, alles wäre anders gekommen und wir befänden uns inzwischen wieder auf dem Rückflug in diesem Springerkahn ..."
    „Dann müssten wir nicht weniger um unser Leben bangen." Das hatte flapsig klingen sollen, doch das Gegenteil war der Fall.
    Warum reden wir über den Tod?, dachte Dani betroffen. Warum müssen wir hier sein und nicht auf dem Rückweg nach Siga?
    Luke war ihr jetzt so nahe wie nie zuvor. Dani Queenz spürte seinen Atem im Haar, dann seine Lippen auf der Stirn. Komm schon!, dachte sie. Das ist nicht die richtige Zeit und nicht der Ort, aber ohne Gefühle wären wir Siganesen längst ausgestorben.
    Ein Unsichtbarer küsste sie. Dani brauchte nicht einmal die Augen zu schließen. Aber sie träumte ohnehin von Demetrius Luke.
    Zaghaft erst, dann umso stürmischer erwiderte sie den Kuss. In dem Moment vergaß Dani Queenz sogar, dass sie unter dem Rumpf eines Raumschiffs der Chaosmächte standen. Das war egal geworden.
    Sie schlang ihre Arme um Lukes Nacken, als wolle sie ihn nie wieder loslassen. Niemand konnte sie beide sehen.
     
    3.
     
    Ashlon Fogel fühlte sich nicht wohl.
    So ähnlich, sagte er sich, musste ein Reptil empfinden, das kurz davor stand, seine alte und zu eng gewordene Schuppenhaut abzustreifen. Ein mühsamer und Kraft raubender Prozess war das, aber an dessen Ende stand eine neue Beweglichkeit.
    Er hatte den Helm geschlossen und den Deflektor aktiviert. Mit den Fingerspitzen streifte er über die Wand.
    Deutlich spürte er die Fuge und würde sie jederzeit wiederfinden.
    Der Helmempfang blieb stumm.
    Nicht einmal Störgeräusche drangen durch. Der Minister regelte die Empfangsreichweite höher. Nichts. Er hatte gehofft, sich in Demetrius’ und Danis Gespräche einschalten zu können, aber beide schwiegen. Oder ... Den Gedanken brachte er nicht zu Ende. Immerhin war es ihm zu ruhig für die Befürchtung, dass Mor’Daer oder diese kleinen Bestien zugegriffen haben könnten. „Der Hangar liegt im Dornröschenschlaf", hätten Terraner wohl gesagt. Nicht einmal ein Gleiter war zu sehen.
    Das Kolonnen-Fort TRAICOON 0098 schien momentan der friedlichste Ort in der Milchstraße zu sein. Zumindest dieser Hangar, dessen offene Längsseite den Blick hinaus in den Weltraum erlaubte. Außenschotten hatte Fogel bei keinem der vielen Hangars entdeckt. Zweifellos hielten überall semipermeable Energiemembranen auf Prallfeldbasis die Atmosphäre zurück, ermöglichten aber zugleich festen Körpern jeder Art ein müheloses Durchdringen.
    Von den Arbeiten an dem Fort, die im Außenbereich langsam endeten, konnte Fogel von seinem Standort aus nichts erkennen. Er sah auch nur einige wenige Sterne und nicht einmal das fahle Band der Milchstraße.
    Der größte Lichtpunkt von allen musste Sol sein, die Heimatsonne der Terraner und damit auch der Vorfahren der kleinen Menschen von Siga. Es war Zufall, dass der Hangar ausgerechnet auf Sol ausgerichtet war. Eine Eigenbewegung des Kolonnen-Forts hatte Fogel jedenfalls bislang nicht angemessen.
    Nach wie

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