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2303 - Der Duale KapitÀn

Titel: 2303 - Der Duale KapitÀn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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während der Ganschkare die beiden Hälften seines scharfen Schnabels zusammenschlug und dabei die Zunge halbierte.
    Zerberoff lehnte sich rücklings gegen die Balustrade und stellte sich vor, wie er versuchte, sich hinzusetzen. Allein der Gedanke daran bereitete dem aus zwei ungleichen Hälften zusammengesetzten Körper Schmerzen, die er umgehend an die beiden Delinquenten weitergab.
    Der Mor’Daer und der Ganschkare litten. Sie klammerten sich noch enger aneinander, als könnten sie dadurch das Leid halbieren.
    Endogene Qual wurde im rein emotionellen Bereich hervorgerufen. Für den Betroffenen gab es keinen ersichtlichen Grund und keine Ursache. Sein Inneres revoltierte, stürzte ihn in tiefe, dunkle Depression oder brennende Schmerzen, ließ seinen Körper unter dem Ansturm aus dem Innern verkrampfen.
    Der Mor’Daer schlug reflexartig die Arme zusammen, die Krallen seiner Hände bohrten sich tief in den schmächtigen Körper des Ganschkaren. Dieser spürte den Schmerz vermutlich gar nicht. Seine Augen traten unnatürlich weit aus dem Kopf, sein Schnabel mahlte und knirschte.
    Und dann war nichts mehr.
    Zerberoff verfolgte das Sterben der beiden Delinquenten, wie ihre Gefühle abstumpften, wie der Schmerz wich und die Qual blieb. Das emotionale Siechtum beschleunigte rasant, es wirkte sich auf Pulsschlag und Atemfrequenz aus.
    Der Kanonier erstickte schließlich an dem Schaum aus seinem Rachen, und der Ganschkare empfand übergangslos Hitze in seinem Kopf, bis sein Bewusstsein auslöschte.
    Schließlich hielt er inne, unterbrach seine Impulse an den Techniker und den Kanonier. Er winkte den Wächtern, die beide Leichen zur nächsten Konverterkammer schafften, wo sie ihre Energie dem Gesamtpotenzial des Kolonnen-Forts zuführten.
    Der Duale Kapitän beobachtete den Vorgang auf einem seiner Bildschirme.
    Anschließend speiste er die Bilder der Hinrichtung in das Infosystem von TRAICOON 0098 ein, damit jeder sie zu Gesicht bekam.
    Als Hinweis und als Warnung.
    In einem war sich der Duale Kapitän allerdings sicher. Renitente Wesen wie den Obertechniker fand er in seinem Kolonnen-Fort nur wenige. Die meisten verehrten ihn als gerechte und weise Instanz aus einer höheren Sphäre. Schließlich kam es aus ihrer Sicht nicht alle Tage vor, dass ein Heerführer das Kommando über ein simples Kolonnen-Fort übernahm. Es musste schon eine besondere Bewandtnis haben mit diesem Solsystem, wenn die Progress-Wahrer so etwas anordneten.
     
    7.
     
    Die Schiffsführung stellte ihnen die Unterkunft für eine Nacht zur Verfügung. So lange würden die technischen Abteilungen brauchen, um eine Bombenkette von der erforderlichen „Größe" zu bauen, die in das Ausrüstungsdeck der Dunkelkapsel passte und von zwei Siganesen und einer Mikro-Bestie problemlos transportiert werden konnte.
    Demetrius Luke ließ seiner Artgenossin den Vortritt beim Duschen. In der Zwischenzeit stellte er mit Hilfe der Servos der Kabine ein nahrhaftes Mahl mit vielen Vitaminen zusammen. Für die nächsten Tage konnten sie ein kleines Doping gut brauchen, denn die Rückkehr in das Kolonnen-Fort ließ sich nur mit einem Wort korrekt beschreiben: Todeskommando.
    Sie aßen schweigend, anschließend duschte der siganesische Resident. Später saßen sie in der Wohnecke in gemütlichen Polstern. Nichts erinnerte daran, dass sie in einem Container wohnten, den die Roboter in einem Lagerraum nahe der Hauptleitzentrale abgestellt hatten.
    „Er führt etwas im Schilde", meinte Dani Queenz nach einer Weile. Sie duftete nach Rosenöl. Betörend stieg es in Demetrius’ Nase.
    Nach einer Weile kitzelte der intensive Geruch. Demetrius Luke nieste mehrfach heftig.
    „Reginald Bull denkt gleich wieder an Verrat. Perry Rhodan hat es ihm ausgeredet. Wenn Zon Facter etwas gegen uns im Schilde führte, hätte er uns früher erledigen können. So aber ... Nein, ich vertraue ihm."
    Unter anderen Umständen hätten keine tausend Haluter sie nochmals in die Station des Chaos gebracht. In diesem Fall taten sie es für Ashlon. Er hatte sein Leben geopfert, damit sie entkommen konnten. Und das hatte er nur getan, weil sie zu neugierig gewesen waren und sich in die Falle hatten manövrieren lassen! Warum hatte die Begegnung mit Zon Facter nicht eine halbe Stunde früher erfolgen können? Es hätte Ashlon Fogel das Leben gerettet. Andererseits hätten sie dann nicht gesehen, wo überall Kolonnen-Forts platziert worden waren.
    Aber – war es das wert gewesen? Waren die

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