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2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel

Titel: 2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hornschnabel saß ebenfalls eine Brille, über die Zeichen- oder Zahlenkolonnen huschten.
    „Ich bin der Duale Kapitän!", zwitscherte der Vogel plötzlich. „Du kannst mich Zerberoff nennen."
    „Ja ... ähm ... angenehm, dich zu treffen", sagte Marc. Vorsichtig ging er in die Knie – nur ja keine hastige Bewegung machen, die mein Entführer als Angriff auslegen könnte! – und richtete sich schließlich auf.
    Sollte er Zerberoff die Hand geben?
    Würde dieser die Geste verstehen?
    „Bleib, wo du bist!", sagte diesmal der Schlangenkopf und nahm ihm damit die Entscheidung ab.
    Das Interkosmo klang zwar sauber und akzentfrei, war aber zweifelsohne nicht die Muttersprache seines Gegenübers. Es hörte sich an, als wäre es durch eine Positronik gezogen.
    „Wie lautet dein Name?", fragte Zerberoff.
    Verdammt! Ein Fehler, der bei einem Erstkontakt niemals passieren darf.
    Schaffe Vertrauen, heißt die erste Regel.
    Gib zuallererst einen Teil von dir her: deinen Namen.
    „Ich heiße Marc London", antwortete er laut und deutlich.
    „Du bist ein seltsamer Vertreter deiner Art", sagte der Vogelkopf des Dualen Kapitäns, dessen Körperhälfte wesentlich zarter gebaut war. „Bist du dir ... deiner Möglichkeiten bewusst?"
    Marc zögerte. „Ich verstehe nicht, was du meinst." Er musste sich zwingen, Zerberoff weiterhin anzublicken. Sein Herz pochte wie verrückt, und er meinte, sich erneut übergeben zu müssen. Die Angst überdeckte alles und drohte ihn in einen schwarzen Strudel zu reißen, aus dem er niemals wieder auftauchen würde, niemals ...
    Der Duale Kapitän schien zu überlegen. Er ging einige Schritte auf und ab – besser gesagt: Er humpelte –, bevor er sich ihm erneut zuwandte.
    „Ich werde dir nun Fragen stellen, Marc London. Eigentlich sollte ich mich gar nicht weiter mit dir aufhalten – aber du interessierst mich." Der Schlangenkopf, der diesmal sprach, zeigte eine lange, dreigeteilte Zunge. Das Zischeln klang verächtlich. „Um den Zeitverlust so gering wie möglich zu halten, werde ich sicherstellen, dass deine Antworten der Wahrheit entsprechen. Also sieh mich an!"
    Der Ton war herrisch, bestimmend. So stark, dass Marc gar nicht anders konnte, als den Dualen Kapitän anzuschauen.
    Sein Blick pendelte zwischen den Köpfen hin und her – und fuhr ins Leere. Irgendetwas hinderte ihn daran, zu fokussieren. Andererseits spürte er, dass ihn die beiden Teile des Dualen Kapitäns fest ins Auge fassten.
    Etwas griff nach ihm. Ein leichtes Kribbeln, kaum greifbar, zog sich von Fingern und Zehen aufwärts. Wie ein leichter Fieberschub, der von einer Grippe kündete. Eine Gänsehaut lief ihm über Armrücken und Oberschenkel, zog sich am Beckenansatz zu einem stechenden Schmerz zusammen.
    „Was machst du mit mir ..." Marcs Stimme versagte, war weg.
    Mein Herz! Es schlägt nicht mehr! Er wollte sich an die Brust greifen, fühlen, ob es da war – doch die Kraft, die Glieder zu bewegen, fehlte.
    Haltlos fiel er in sich zusammen. Streifen des Kribbelns waren mittlerweile langsam, schleichend, heimtückisch durch seinen Leib nach oben gekrochen, hatten Brust und Schulter und Hals erfasst, griffen nach dem Kopf ...
    ... und alles explodierte.
     
    *
     
    Marc brüllte, jammerte, heulte. So laut, dass man es kilometerweit hören musste.
    Im selben Moment kam die grenzenlose Erleichterung. Mit dem Schrei endete der Schmerz, fiel von ihm ab wie eine tonnenschwere Last.
    Er spürte sich wieder. Hastig schnappte er nach Luft, atmete gierig, achtete nicht auf den blutigen Speichelfaden, der aus dem Mundwinkel auf den eiskalten Boden tropfte.
    Er war durchnässt und durchfroren und zitterte unkontrolliert.
    Aber er lebte.
    Plötzlich hörte er wieder. Den böigen Wind, der durch Gebüsch pfiff, den empörten Ruf eines exotischen Vogels – und das zweikehlige Gejammere.
    Was passierte hier? Wie passte das alles zusammen? Wo war der Duale Kapitän?
    Stieß er dieses atonale Gekrächze aus?
    Marc hob den zentnerschweren Kopf, blickte sich um. Alles verschwamm. Bilder und Eindrücke überlagerten einander, wurden zu einer emotionalen Einheitsmasse, die ihn zutiefst erschütterte.
    Wenn er seinen Augen trauen konnte, war der Duale Kapitän verschwunden.
    Nur noch das Echo seiner beiden Stimmen durchdrang ihn und erzeugte weitere Angst- und Fluchtimpulse.
    „Ich muss weg!", flüsterte Marc. „Bevor er mich wiederfindet."
    Mit den Händen tastete er nach etwas, an dem er sich stützen und aufrichten konnte.
    Da

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