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2306 - Die Kristallbörse

Titel: 2306 - Die Kristallbörse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Solomon. Ich bin bereit, für die Liga zu sterben. Deshalb bin ich beim TLD. Aber ich bin nicht damit einverstanden, für nichts und wieder nichts zu krepieren! Wenn wir in die Luft gehen, dann mit dem Howalgonium, wegen dem wir hier sind. Es ist ein Opfer, das keinen Sinn hat, versteht ihr?" Sie sah Danton an, dann die Offiziere. „Es ergibt, verflucht, keinen gottverdammten Sinn, wenn wir gleich sterben!"
    „Geht es dir jetzt besser?", fragte der Kämmerer, als sie schwieg.
    Inez atmete tief durch und sah auf ihr Chrono. 22 Minuten. Die Erpresser schwiegen. Alle schwiegen. Das Universum schwieg.
    Die Fremden warteten eiskalt ab. Sie wussten, wie es enden würde. Hatten sie den Finger schon auf dem Zündkontakt? Oder war die Sprengladung längst eingestellt und scharf?
    Und die Uhren tickten lautlos dahin ...
    „Ja", sagte sie leise. „Entschuldige.
    Ja, jetzt ist es besser."
     
    *
     
    Und noch jemand zählte die Minuten.
    Thomasz Emanuel war noch auf der Plattform. Er war den Evakuierungsaufrufen nicht gefolgt. Er hatte nicht die Stimme des Herrn gehört, die ihm sagte: Geh!
    Der Herr hatte ihm gesagt: Bleib!
    Bleib und tu Gutes!
    Emanuel hatte nicht lange darüber nachdenken müssen. Er hatte die Bedeutung erkannt und war bereit, sich dem Willen des Herrn zu beugen.
    Tu Gutes ... Sein Leben lang hatte er dies versucht. Er hatte es wenigstens geglaubt. Jetzt kannte er die Wahrheit, und sie war für ihn nicht angenehm.
    Denn er war ein Sünder gewesen. Er hatte geglaubt, Gottes Werk zu tun, und war doch nur auf Satans Pfaden gewandelt. Er hatte Gottes Trost und Wort für Geld verkauft. Nein, gebettelt hatte er nie. Doch seine Hand war offen gewesen, wenn die Menschen, erlöst von der Versuchung, ihm reichlich gaben. Wenn er ehrlich zu sich selbst war: Genau aus diesem Grund war er in der BASIS gewesen, und nun in LEprachtvoll.
    Was im Spielsalon geschehen war, dort am Tisch, war furchtbar und grausam gewesen. Fünf Menschen hatten sterben müssen, damit ihm die Augen geöffnet wurden. Doch so, wie er Satan erkannte, wenn er ihn vor sich hatte, so begriff er auch den tieferen, wahren Sinn der Tragödie.
    Der Herr hatte durch den Tod der Frau zu ihm gesprochen. Er hatte ihr nicht helfen können, und er würde keine dreißig Silberlinge von ihr nehmen können – nie mehr.
    Und niemals mehr würde er das überhaupt tun.
    Seine Seele war dunkel. Sie musste gereinigt werden, und er glaubte jetzt zu wissen, auf welche Weise das nur geschehen konnte.
    Der Herr führte ihn. Der Herr teilte die Wogen des Meers für ihn. Er schritt in Würde durch die Dornenfelder. Er bannte die Häscher, die sich ihm in den gewiesenen Weg stellen wollten.
    Es war leicht. Für den wahrhaft Erleuchteten gab es keine Schranken.
    Thomasz Emanuel ging wie auf Wolken und glitt durch eine Traumwelt, die Satan geschaffen hatte. Satan versuchte ihm seine Dämonen vorzugaukeln und ihn daran zu hindern, sein Werk zu vollenden. Es würde ihm nicht gelingen.
    Das letzte Ziel lag klar vor seinen Augen, hinter all den Schleiern, die der Teufel gewoben hatte, um ihn zu blenden. Das Goldene Kalb. Der Götze, dem er gedient hatte. Er würde es zerstören, Gottes Zorn darauf lenken und die Geblendeten, die es umtanzten, wieder zu Gott bekehren.
    Das war seine wahre Berufung.
    Thomasz Emanuel wusste, wie das Ende des Wegs aussehen würde. Aber er ging ihn mit einem Lächeln.
     
    *
     
    Da war es wieder gewesen!
    Solomon G. Gill sah zu Danton hinüber, zu seiner Partnerin, dann zu den Offizieren. Sie hatten es anscheinend nicht bemerkt. Es war kein Wunder.
    Nur er hatte es sehen können – weil er genau wusste, worauf er zu achten hatte.
    Es hatte nur den Bruchteil einer Sekunde gedauert. Holografische Projektionen waren Übertragungssysteme und daher anfällig für Störungen, wenn auch nur winzig kleine.
    Ein unmerkliches Flackern nur, viel zu kurz, um überhaupt ins Bewusstsein vorzudringen. Es konnte immer wieder geschehen. Aber es konnte kein Zufall sein, dass es ausgerechnet jetzt passierte.
    Jemand, dachte Solomon Gill, macht sich am Hauptrechner von LEprachtvoll zu schaffen!
    Es war nur die Bestätigung für das, was er schon länger befürchtet hatte.
    Er war nicht der Fantast, für den ihn Danton vielleicht hielt. Und es ärgerte ihn, dass Inez auch so zu denken schien. Er sah das Problem, mit dem sie offensichtlich konfrontiert waren, nicht von der theoretischen Warte, sondern durchaus realistisch.
    Jemand manipulierte die

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