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2306 - Die Kristallbörse

Titel: 2306 - Die Kristallbörse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bist du?", fragte der Willy und hielt zwar nicht den Atem an, doch – drücken wir es mal so aus – alle Vitalvorgänge in seinem austrocknenden Körper waren zum Stillstand gekommen.
    „Hallo, Quergelqoonilaxyolqoor", sagte das Ding, das aussah wie sein Posbi, ging wie sein Posbi und die gleichen Emissionen aussandte wie sein Posbi, mit der Stimme seines Posbis.
    „Wo hast du denn nur so lange gesteckt?"
     
    *
     
    11:33 Uhr Standardzeit.
    „Noch 27 Minuten", sagte der Kämmerer, vollkommen ruhig, und das offenbar nicht nur äußerlich. Inez Hatcher sah Solomon Gill an, der gar nicht da zu sein schien, und dann wieder ihn.
    „Du meinst es ernst, oder?", fragte sie. „Du lässt es wirklich drauf ankommen. Du gibst ihnen nicht nach, du gibst ihnen nicht das Howalgonium – du riskierst tatsächlich, dass sie sich mit dem Börsen-Schatz in die Luft jagen und uns alle mit."
    „Ich bin ja bereit, ihnen entgegenzukommen", sagte Roi Danton. „Hast du das vergessen?"
    „Du hast ihnen, wenn sie aufgeben, lebendige Überstellung an die Gerichtsbarkeit von Lepso angeboten.
    Keine Übergabe des Howalgoniums, kein von ihnen geforderter freier Abzug." Sie beugte sich zu ihm vor. „Kein guter Deal. Diese Kerle sind zu allem entschlossen, das haben ihre Botschaften bewiesen. Weiß der Teufel, was sie mit dem ganzen Howalgonium anstellen wollen, aber sie sind bereit und willens, dafür zu sterben! Und genau das werden sie tun, und wir mit ihnen.
    Ich ... ich verstehe dich nicht, Roi Danton! Wie kannst du so ruhig dasitzen, während die Lunte zischt und brennt?"
    Dass sie sein Gesicht hinter der Maske nicht sehen konnte, machte sie rasend. Sie war sicher, dass er lächelte, vielleicht über sie und ihre Angst.
    Hatte er keine? War das überhaupt noch ein Mensch, der ihr da gegenübersaß? Oder schon etwas anderes?
    Von Gill hatte sie keine Unterstützung zu erwarten. Er stierte ins Leere und hing seinen überdrehten Fantastereien nach. Er hatte sich in etwas verrannt und würde vom Gegenteil nicht zu überzeugen sein, solange sich das Gegenteil nicht selber bewies. So war er. Und damit konnte er sie bis zur Weißglut reizen. Das wusste er ganz genau. Sie fand es peinlich, wenn er sich selbst zum Narren machte. Er war, bei allen dummen Sprüchen, die er draufhatte, ein hochintelligenter und fähiger Mann. Sie konnte es nicht ertragen, wenn er auf stur schaltete.
    Noch 25 Minuten!
    „Seid ihr Unsterblichen alle so?", fragte sie Danton, ohne auf die Offiziere zu achten, die ihr zuhörten. Sie waren in seine Identität eingeweiht.
    Was hatte der Mann im Sinn? Dass die Gerichtsbarkeit von Lepso korrupt war, war allgemein bekannt, das wussten auch die Erpresser. Sie sollten sich also Dantons Hintergedanken bei seiner großzügigen Geste zusammenreimen können: Wenn sie Hintermänner hatten, wovon auszugehen war, würde es diesen nicht schwer fallen, sie auf Lepso gegen Bestechung freizubekommen. Bei entsprechender Überwachung durch USO-Spezialisten würde dies die Aufnahme einer Spur ermöglichen sollen, die zu den Drahtziehern führte.
    So, glaubte sie, spekulierte Danton.
    Und das würden auch die Fremden wissen.
    „Es wird nicht klappen", fuhr sie fort, als der Kämmerer schwieg. „Wir haben es nicht mit Dummköpfen zu tun. Wenn sie das wären, säßen wir jetzt nicht in der Klemme. Also gibt es nur zwei Möglichkeiten. Sie geben auf, was sie nicht tun werden, oder sie sprengen sich mit dem Khalumvatt in die Luft und ganz LEprachtvoll dazu.
    Wir werden alle sterben – du auch.
    Oder glaubst du das nicht?"
    Er sah sie an, ruhig. Er machte sie verrückt!
    „Ich weiß, dass du viel erlebt hast", sagte sie. „Mehr, als ein Normalmensch wie ich begreifen kann. Du bist sicher schon tausendmal dem Ende noch gerade so entkommen. Vielleicht glaubst du deshalb, das müsste immer so sein.
    Möglicherweise habt ihr Unsterblichen eine etwas andere Vorstellung vom Leben und vom Sterben als wir.
    Aber ein Strahl aus dem Hinterhalt kann dich genauso schnell und sicher umbringen wie mich. Und du hast verdammt noch mal kein Recht, über mein Leben zu bestimmen – mit meinem Leben zu pokern!"
    „Inez", sagte Gill. „Hör bitte auf."
    „Entschuldige, wenn ich dich in deinen illuminatischen Gedanken gestört habe", versetzte sie heftig. „Oh, und wir tun es ja alle für Terra. Wir müssen bereit sein, für Terra und die LFT zu sterben." Sie kniff die Augen zusammen und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich sage dir was,

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