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2307 - Der Psi-Korresponder

Titel: 2307 - Der Psi-Korresponder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Niedergeschlagenheit besaß eine andere Qualität. Das Attentat hatten sie verhindert, aber es nützte nichts. LORETTA-95 und LORETTA-96 waren noch immer nicht fertig gestellt.
    Dafür stand das Chaos-Geschwader vor dem ungeschützten Solsystem.
    Und dort unten im Zwiebus-Krater würde in Kürze HWG-01 hochgehen.
    Wieder sahen sie Kampfroboter, die aus einer der Dachluken der Fabrik rasten – die letzten vermutlich, die sich in Sicherheit brachten. Die Maschinen stiegen hoch über den Mond auf und explodierten.
    „Wir haben es geschafft", erklang die Stimme Residors aus den Akustikfeldern des Hangars, in dem sie sich zusammen mit Hunderten von Männern und Frauen aufhielten.
    „Genau sechs Stunden nach der Aktivierung", stellte Gucky fest.
    Freude kam trotzdem keine auf.
     
    11.
     
    Sie wussten jetzt, dass sie verloren hatten. Noch bevor die Diskusse dort draußen ihren Kurs änderten, beschleunigten und ihr neues Ziel anflogen, kam die Meldung von Luna.
    „LORETTA-95 und LORETTA-96 werden bis zum 16. März fertig. Keinesfalls früher."
    Das waren noch sieben Tage. Für Terra bedeutete es die Kapitulation oder den Untergang.
    Fawn!, dachte Perry Rhodan zerknirscht. Wir können bis zum letzten Schiff kämpfen, am Ergebnis ändert sich nichts.
    Er war nicht sicher, ob der Nukleus das verstand. Vielleicht gingen die Monochrom-Mutanten von falschen Voraussetzungen aus, verfügten über zu wenige Informationen.
    Wie auch immer, in der LEIF ERIKSSON II planten sie schon für die Zeit danach. Aber solche Planspiele gab es seit Jahren, eigentlich seit jenem Tag, als Perry Rhodan mit der Hiobsbotschaft Hismooms nach Terra zurückgekehrt war: „In der Nähe von Hangay wird eine Negasphäre entstehen."
    Davon, dass Terra zu diesem Zeitpunkt nicht mehr existierte, hatte der Kosmokrat nichts gesagt.
    Wäre die Klimaanlage nicht gewesen, in der Hauptleitzentrale des ENTDECKERS hätten sie die Luft inzwischen schneiden können.
    Perry Rhodan rechnete fest mit einer Entscheidung des Dualen Kapitäns noch an diesem Tag.
    „Es ist so weit", hörte Rhodan Pragesh sagen. „Sie nehmen Fahrt auf."
    Stumm starrten sie auf das Chaos-Geschwader, wie es in einem eleganten Bogen den Kurs wechselte, noch immer in Schnurformation. Jeden Augenblick rechneten sie in der LEIF ERIKSSON II damit, dass sich die Formation auflöste und die Diskusse sich wie Insekten auf die Planeten des Solsystems stürzten.
    Aber die Schnur pendelte weiter, ein Stück an der Position Sols vorbei.
    Und dann beschleunigten die Diskusse mit wahnwitzigen Werten. Die Kolonne schob sich auf ein Viertel ihrer bisherigen Länge zusammen und schlüpfte dann wesentlich eleganter ins Nichts, als es die Fähre TROVAGE getan hatte.
    „Der Kursvektor zielt mit hoher Wahrscheinlichkeit Richtung Hayok und Sternenozean von Jamondi", teilte der LPV lapidar mit.
    Die Männer und Frauen auf COMMAND und drunten an ihren Terminals wollten es noch immer nicht recht glauben. Beharrlich schielten sie zu den Orteranzeigen, ob die Diskusse nicht doch noch zurückkehrten.
    Sie taten es nicht. Das Schreckgespenst der Vernichtung Terras schien noch einmal abgewendet.
    „Sie gewähren uns Aufschub", murmelte Ranjif Pragesh. „Aber für wie lange?"
    Vielleicht sind wir einfach noch nicht an der Reihe, dachte Perry Rhodan sarkastisch. Vor 0098 stehen 97 andere Kolonnen-Forts und betroffene Sonnensysteme.
    Die Bedrohung verlor dadurch nichts von ihrer Bedeutung.
     
    12.
     
    Gemeinsam vertrauten sich Gucky und Marc London einer kleinen Transportplattform an, die mit ihnen ins Zentrum der LEIF ERIKSSON II schwebte.
    Die Männer und Frauen der Besatzung grüßten freundlich, mancher gratulierte Gucky zum Erfolg in der Fabrik. Dass er es nicht allein gewesen war, wen störte das schon. Er, Gucky, der Retter des Universums, hatte die Menschheit wieder einmal vor einer Katastrophe bewahrt.
    Der junge Student an seiner Seite verblasste dabei zum Statisten.
    Gucky genoss es. Es entschädigte ihn für vieles, was er in seinem Leben ertragen musste, für das elende Dasein als Einzelgänger, die schmerzhaften Erinnerungen an Vergangenes, die ihn selbst nach Jahrtausenden nicht losließen, und für die manchmal mangelhafte Verpflegung in den terranischen Schiffen.
    Trotz alledem würde er nie tauschen wollen. Dies hier war seine Heimat, hier fühlte er sich geborgen. Er lebte auf Terra als Mensch unter Menschen – das allein zählte, auch wenn ihn manche anstarrten, als sei er ein exotisches

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