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2307 - Der Psi-Korresponder

Titel: 2307 - Der Psi-Korresponder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Genugtuung nicht erwehren. Die Taster des Giganten prüften den Raumsektor, suchten nach TRAICOON 0098 und vergewisserten sich erst einmal, dass sie auch an der richtigen Stelle herausgekommen waren.
    „Perry, wir haben Funk- und Ortungssonden in der Nähe. Sie liefern erste Detailbilder", sagte Shabor Melli.
    „Leg sie auf den Hauptschirm!"
    Die Zapfen stellten sich als aufeinander gestapelte Diskusse heraus, jeweils elf in einem Stapel. An jeder Rad-Innenseite reihten sich 34 Stapel, so dass sich eine Gesamtzahl von 748 Diskusschiffen ergab.
    Die Markierungen auf den Außenseiten der großen Scheiben und an den sichtbaren Außenflächen der kleinen Scheiben wiesen auf weitere Hangars hin.
    „Ihr solltet ein letztes Stoßgebet sprechen", sagte Ranjif Pragesh leise.
    „Keine Zeit!" Perry Rhodan richtete seine Aufmerksamkeit auf das, was Terra unternahm. Die Heimatflotte bewegte sich kaum. Ihre Verbände standen seit Wochen an strategisch optimalen Positionen, um einem Angriff von außerhalb zu begegnen. Die Schiffe waren gefechtsbereit, allerdings würde es im Fall einer Konfrontation höchstens zum Einsatz von robotischen Einheiten kommen.
    Rhodan hatte nicht vor, seine Flotte gegen das Chaos-Geschwader zu verheizen.
    Noch traf von Luna keine Erfolgsmeldung ein. Die letzten beiden LORETTA-Tender waren noch nicht im All. Und selbst dann vergingen noch Stunden, bis sie endlich ihrer Aufgabe nachkommen konnten.
    Reicht das? Oder geht jetzt alles ganz schnell?
    Perry wollte die Antwort gar nicht wissen. Noch reagierte der Koloss nicht.
    Sein derzeitiger Kurs deutete nicht auf das Solsystem. Die 748 Diskusse lagen weiter in ihren Stapeln.
    „Erste Funkmeldungen der Sonden treffen ein", meldete der LPV. „Der Gigant schickt Klartextmeldungen in Trai-Com aus."
    Durch den Kontakt mit Zon Facter und den abgehörten Funkverkehr des Kolonnen-Forts verfügten die Positroniken inzwischen über einen gut fundierten Wortschatz und eine entsprechende Grammatikplattform. Die Übersetzung bereitete keine Schwierigkeiten.
    „Kolonnen-Fähre TROVAGE ruft Kolonnen-Fort TRAICOON 0098", lautete der erste Funkspruch. Als keine Antwort erfolgte, wiederholte der Gigant seinen Ruf, diesmal mit erhöhter Sendeleistung und unter Zuschaltung des Hyperfunks.
    „Die glauben wohl, das Fort hat sich in einer Hyperraumfalte versteckt", sagte Shabor Melli.
    Eine halbe Stunde tat sich nichts. Von den ENTDECKERN in sicherer Entfernung nahm TROVAGE keine Notiz. Die Fähre ignorierte auch die Sonden, stufte sie vermutlich als ungefährlich ein.
    Noch immer erfolgte keine Antwort.
    Nach einer knappen Stunde schaltete TROVAGE ihren Sender ab.
    „Wenn die jetzt abfliegen, verspeise ich meinen Turban", murmelte Pragesh mit todernster Miene. „Man muss nur ganz fest an die Macht der Worte glauben, dann wirkt sie. Manchmal ..."
    TROVAGE stammte aus einer anderen Welt. Für sie galten keine Regeln, die Menschen aufgestellt hatten. Die ersten Diskusstapel setzten sich in Bewegung.
    Sie stiegen auf, insgesamt 44 Stück.
    Nacheinander durchstießen sie das Prallfeld und huschten hinaus ins All.
    Dort zerfielen sie in einzelne Scheiben, die wie an einer Schnur aufgereiht exakt jene Position anflogen, an der sich TRAICOON 0098 befunden hatte.
    Jetzt entscheidet es sich!, durchzuckte ein Gedanke Rhodan. Sie werden die Resttrümmer und die Restgase untersuchen und ihre Schlüsse daraus ziehen.
    Aber welche Schlüsse waren das?
    Wenn die technischen Fähigkeiten der Terminalen Kolonne TRAITOR wirklich so überragend waren, wie man es bisher vermutete, dann würden die Diskusse genau das herausfinden, was geschehen war. Das Kolonnen-Fort war von innen heraus durch eine Explosion des Projektors einer Fraktalen Aufriss-Glocke zerstört worden.
    Ein Unfall also, kein Angriff.
    Dass die Schiffe der einheimischen Intelligenz die Trümmer abräumten und zu verwerten versuchten, gehörte zu den eher normalen Vorgängen nach einer solchen Katastrophe.
    „Achtung, TROVAGE emittiert im oberen UHF- und unteren SHF-Bereich", meldete der LPV.
    Die Kolonnen-Fähre änderte in einem trägen Manöver ihren Kurs. Eine Beschleunigung des Kolosses war nicht festzustellen. Die Sonden meldeten jedoch relativistische Phänomene in der unmittelbaren Umgebung der Fähre.
    Dann verschwand sie so, wie sie gekommen war. Sie wälzte sich in das Nichts, als müsse sie sich durch eine viel zu kleine Öffnung zwängen.
    Die Kolonnen-Fähre befand sich auf dem Weg an ihr nächstes

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