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2312

2312

Titel: 2312 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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hat man derartige Geräte tatsächlich konstruiert, doch unerwünschte Dekohärenzeffekte haben bislang die maximale Distanz zwischen zwei Ansibles auf neun Zentimeter beschränkt, und selbst das nur, wenn man beide bis auf einen Millionstel Grad Kelvin über dem absoluten Nullpunkt abgekühlt hat. Physikalische Beschränkungen lassen vermuten, dass weitere Fortschritte bestenfalls asymptotisch sein werden
    leistungsstark, aber abgeschottet und nicht einsehbar, ein bisschen wie Gehirne
    Fragen nach Penrose-Quanteneffekten im Gehirn sind inzwischen mehr oder weniger müßig, da sie definitionsgemäß auch in Qubes auftauchen. Wenn es sich bei beiden Strukturen um Quantencomputer handelt und wir uns bei einer von beiden ziemlich sicher sind, dass sie über ein Bewusstsein verfügt, wer kann dann schon sagen, was in der anderen
    das menschliche Gehirn arbeitet mit einer theoretischen Maximalgeschwindigkeit von 10 16 Operationen pro Sekunde
    Computer sind Milliarden bis Billionen Mal schneller geworden als das menschliche Gehirn. Letztlich geht es also um die Programmierung: Welche Operationen sind es, die tatsächlich
    hierarchische Gedankenanordnung, Generalisierung, Stimmung, Affekt, Wille
    superrekursive Algorithmen, Hypercomputing, Superaufgaben, Versuch-und-Irrtum-Eigenschaften, induktive Interferenzmaschinen, evolutionäre Computer, Fuzzy-Computing, transrekursive Operatoren
    wenn man einem Computer einen Zweck einprogrammiert, stellt dieser dann seinen Willen dar? Hat er einen freien Willen, wenn ein Programmierer seine Absichten programmiert hat? Unterscheidet diese Programmierung sich in irgendeiner Weise von der, in der wir durch unsere Gene und Gehirne programmiert sind? Ist ein programmierter Wille ein unterwürfiger Wille? Ist der menschliche Wille ein unterwürfiger Wille? Und ist der unterwürfige Wille nicht die Heimstatt und die Quelle aller Gefühle von Besudelung, Infektion, Übertretung und Zorn?
    könnte ein Quantencomputer sich selbst programmieren?

Wahram und Swan und Genette
    W ahram beobachtete, wie Swan aus der Luftschleuse kam und nach ihm Ausschau hielt, und als sie ihn sah, winkte er. Sie winkte zurück. Ihre Miene schien ihm verkniffen, und sie hatte den Kopf auf die Seite gelegt. Sie schaute ihn immer nur kurz an – wohl, weil sie nicht wusste, wie er sich verhalten würde. Mit einem Mal fiel ihm wieder ein, dass sie als Person aus Fleisch und Blut einen Riesenhaufen Probleme mit sich brachte. Um ihr Mut zu machen, nickte er ihr etwas heftiger zu, als er es normalerweise tat, und dann, falls das nicht genügte, streckte er beide Arme aus, und in diesem Moment wurde ihm klar, dass er sich bereits wieder in einer anderen, aufregenden Welt befand, die ausschließlich um Swan kreiste. Sie warf sich ihm in die Arme, und es sah ziemlich danach aus, dass er ihre Umarmung erwiderte oder sie sogar initiiert hatte.
    Jean Genette kam aus der Luftschleuse, stand dort und schaute sie an, und Wahram begrüßte den Inspektor mit einer weiteren Verbeugung.
    »Ihr möchtet also eines der Hängeschiffe finden?«, fragte er.
    Das wollten sie. Anscheinend hatte es etwas mit dem Angriff auf Terminator zu tun. Also führte Wahram sie über den Raumhafen und durch ein Tor zu der Schienenkanone, mit der Fähren in eine polare Umlaufbahn um den Saturn geschossen wurden. Von dort aus hatte man eine gute Aussicht auf die Ringe und den hexagonalen Sturm am Südpol. Wahram hatte sich bereits eine Genehmigung dafür geholt, mit einem Wolkentaucher in die oberen Planetenschichten einzutreten; wahrscheinlich war der Rat froh, dass er die beiden Auswärtigen als Kontaktperson begleitete.
    Sie flogen mit nur einem Piloten und der Besatzung los, und nachdem man sie Richtung Nordpol geschossen hatte, berichteten Swan und der Inspektor Wahram, was sie seit ihrer Abreise vom Merkur getrieben hatten. Wahram, dem es unangenehm war, dass er ihnen aufgrund der Befehle des Rats nicht ebenso offen von seinen Aktivitäten erzählen konnte, stellte ihnen stattdessen eine Menge Fragen über die bisherigen Ermittlungen und ihre Ergebnisse. Letztere erwiesen sich als höchst interessant, sogar verstörend, und die Vorstellung, dass es dort draußen jemanden gab, der ganze Terrarien ermordete, brachte ihn schwer ins Grübeln. Dass der Täter wahrscheinlich von der Erde kam, schien ihm allerdings keine besonders neue Erkenntnis. Aller Ärger kommt von der Erde, lautete das Sprichwort.
    Der Wolkentaucher war kein großes Schiff, und

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