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2312

2312

Titel: 2312 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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dass man sie zerlegt. Die Qubes wussten nicht, was sie davon halten sollten, und manche von ihnen ver hielten sich seltsam, als sie auf freiem Fuß waren. Vielleicht waren sie defekt, ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln. Wie dem auch sei, diese Person in dem Labor hat sie Lakshmis Zugriff entzogen! Verdient sie also auch das Exil? Und verdienen die schadhaften Qubanoiden, die sich davongemacht haben, das Exil?«
    Genette runzelte die Stirn und versprach, dass man sich der Sache annehmen würde.
    Das stellte Wahram nicht zufrieden. Zusammen mit Genette und Alex hatte er sich von Anfang an mit dem Problem der seltsamen Qubes befasst, und jetzt hatte er das Gefühl, an den Rand gedrängt zu werden. In seinem Rollstuhl fuhr er zu einem Treffen der Interplan-Ermittler mit anderen Gruppenangehörigen, bei dem die Lage besprochen wurde, und setzte sich erneut für die Unschuldigen ein, die man zusammen mit den anderen festgenommen hatte. Letztlich war die Entscheidung zwar nicht einstimmig, aber es fand sich eine klare Mehrheit dafür, alle Qubanoiden ins Exil zu schicken; den Laborassistenten, der die defekten Qubes freigesetzt hatte, würde man dagegen hierbehalten. Wie sich herausstellte, hatte er die Qubes nicht nur gehen lassen, sondern sie auch fachgerecht aus allen Laboraufzeichnungen gelöscht. Als Genette Wahram davon erzählte, klang es, als sei der Umstand, dass der Assistent die Sache so gewieft bewerkstelligt hatte, ausschlaggebend für die Begnadigung gewesen. Wahram, der nach wie vor ganz und gar nicht zufrieden war, ließ die Sache dennoch auf sich beruhen. Der Laborgehilfe von der Venus, der kaum älter war als der Bowls-Spieler, durfte gehen. Und die armen fehlerhaften Qubes waren unter ihresgleichen vielleicht besser dran.
    Als es dann so weit war, saß Wahram im Aussichtszimmer des Interplan-Kreuzers und sah zusammen mit den anderen zu, wie ein Fusionsreaktor aufloderte und Erstes Viertel von Nix seine Reise zu den Sternen antrat. Es sah aus wie ein ganz normales Terrarium, höchstens ein wenig größer. Ein Großteil seiner Masse bestand aus Eis, und von außen ähnelte es einer Eisskulptur, die eine Art großen weißen Delfin darstellte, der vor einem Schwanz aus Licht daherflog.
    »Was ist mit den Leuten, die es gebaut haben?«, fragte Wahram. »War das nicht ihr Raumschiff?«
    »Wir müssen es ersetzen. Sie beabsichtigen, vier davon als eine Art Flotte loszuschicken, also machen wir ihnen ein weiteres aus Hydra. Wir können auch ein Stück von Charon nehmen, wenn nötig. Sodass sie nach wie vor ihre vier Schiffe haben.«
    Wahram ließ nicht locker. »Ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll.«
    Genette schien das nicht weiter zu kümmern. »Etwas Besseres hätten wir nicht tun können, fürchte ich! Es war schwer, all das offline und bei völliger Geheimhaltung zu regeln. Wirklich eine raffinierte kleine Operation, wenn du mich fragst. Erstaunlich, was man mit Papier und synchronisierten Uhren alles hinbekommt. Jeder, der daran beteiligt war, musste absolute Geheimhaltung wahren und den Menschen, die er oder sie in unserem Netzwerk kannte, bedingungslos vertrauen, und zwar in allen Fällen zu Recht, damit die Sache funktionieren konnte. Wenn man darüber nachdenkt, ist das eine ganz schöne Leistung.«
    »Stimmt«, sagte Wahram, »aber wird das genügen?«
    »Nein. Das Problem bleibt bestehen. Das hier verschafft uns lediglich eine Atempause.«
    »Und … du bist dir sicher, dass ihr alle erwischt habt?«
    »Ganz und gar nicht. Aber es sieht danach aus, als wäre die Anlage auf der Venus die einzige gewesen, die Qubanoide hergestellt hat, zumindest geht Wangs Qube davon aus. Außerdem wissen wir genug über ihren Energieverbrauch und den Eingang von Rohmaterialien, um abzuschätzen, wie viele sie höchstens angefertigt haben können, und fast so viele haben wir auch. Vielleicht treiben sich dort draußen noch ein oder zwei herum, aber wir glauben, dass es zu wenige sind, um Schaden anzurichten. Vielleicht gibt es noch mehr von den Defekten, die dieser junge Laborgehilfe freigelassen hat. Wie dem auch sei, wir werden versuchen, sie einzufangen, falls sie dort draußen sind.«
    Was bedeutet, dachte Wahram, dass es jetzt in diesem Moment irgendwo im Sonnensystem vielleicht Maschinen in Menschenform gab, die sich in den Schutz der Menge geflüchtet hatten und versuchten, sich ihre Freiheit zu bewahren, während ein Röntgenapparat oder ein anderes Überwachungsgerät genügte, um ihre

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