Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2312

2312

Titel: 2312 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
Vom Netzwerk:
Fragen übereinstimmen das ist einfach verrückt
    Jean meint bloß dass wir die Uhr erst einmal zurückdrehen müssen
    das geht nun mal einfach nicht! So funktioniert das Leben nicht Ich nehme den hier mit
    Swan
    versuch bloß nicht mich aufzuhalten! Steht schnell auf Faust zum Schlag bereit angezogen
    Zasha mit erhobenen Händen Halt halt ich widerspreche dir ja gar nicht dieses eine Mal liegst du vielleicht sogar richtig darum habe ich dich angerufen bis jetzt habe ich dabei geholfen diese Dinger aufzuspüren und als ich gehört habe dass dieser hier uns durch die Lappen gegangen ist bin ich losgegangen um ihn zurückzuholen es war ganz einfach sie sind leichtgläubig aber dann habe ich dich angerufen ich habe dich angerufen
    Z ach Z im Morgengrauen reisen wir ab
    Zasha schüttelt den Kopf du und deine Zugelaufenen schon wieder fängst du damit an Scheiße jedes Mal, wenn du hier bist
    He du hast mich gebeten herzukommen du wolltest meine Hilfe du wolltest, dass ich das tue
    Ja ja mach schon verschwind einfach
    Die Morgendämmerung hebt mich empor fragt einer wie es kommt das weiß der Künstler der mich schuf
    die Hoffnung ist ein Vogel die Vögel sind schweigsamer bei Tagesanbruch schläfriger die Verheißung des Lichts macht sie heiter eine Brise kräuselt das Vorzimmer der Dämmerung
    Folge Swan zu einem Fahrzeug zu einem Hafen, in dem eine öffentliche Fähre wartet all die Gesichter voller Leben nach innen gerichtete Augen betrachten andere Zeiten Vergangenheit oder Zukunft oder betrachten den Tag wie du
    Über den breiten Fluss der Hochwasser führt Oberfläche vom Wind muschelförmig aufgewirbelt vom Kielwasser durchfurcht gurgelnde Querströmungen der runde Bug der Fähre gleitet auf der Welle bricht sie verschlingt das zerbrochene Wasser gleitet weiter Manhattan vor ihnen von links nach rechts eine menschengemachte Klippe die Sonne ist noch nicht darüber gestiegen lange Schatten auf dem Fluss langsam in die Landebucht tuckern eine riesige Klammer, die die Fähre greift und sie zur Ruhe wiegt
    Mit den Leuten raus auf eine Plattform raus zwischen hohen Gebäuden unten Kanäle lange dünne Boote 52 Boote sichtbar 423 Menschen im Morgenschatten jetzt schon viel los
    Was meinst du? fragt Swan Kannst du als Mensch durchgehen? Kommst du zurecht?
    41 sichtbare Boote 364 Menschen wir sind die Vögel die bleiben
    ich komme zurecht
    Gut dann ab mit dir
    der Mensch küsst dich auf den Mund das Aufeinanderklicken der Eckzähne lässt euch beide erschrecken mit einem Mal wird dir die Wirklichkeit des anderen bewusst schau in die Augen ahornfarbene Iriden das linke Auge mit einem blauen Bogen unten Tu Gutes geh

Wahram
    D ie Leute hungern in zweierlei Hinsicht nach Zeit. In manchen Fällen möchten wir, dass etwas schneller eintritt: das Terraforming einer neuen Welt, die wir liebgewonnen haben, allumfassende Gerechtigkeit im menschlichen Miteinander, der Beginn eines guten Projekts. Andere Dinge sollen langsamer verstreichen: unser eigenes Leben, das Leben unserer Lieben. So oder so hungern wir nach Zeit – mehr Zeit, um Dinge zu tun, Dinge zu erleben.
    Im Alter von 113 zu heiraten ist der Triumph der Erfahrung über die Hoffnung. Man hat schon so viele Leben gelebt. Die eigenen Hoffnungen sind längst auf eine gewisse Konzentration reduziert, die man seinem Alltag widmet. Das Leben hat einen alles gelehrt, was es zu lehren hat; weitere Erfahrungen werden nur Wiederholungen sein.
    Aber niemals eine genaue Wiederholung. Das Leben ist immer allerhöchstens pseudoiterativ. Jeder Tag hat seine Besonderheiten. Wenn man Tag für Tag das Gleiche tut, als ein Ritual, um gegen das Verstreichen der Zeit aufzubegehren, den Augenblick zu bewahren, entfernt man diese Besonderheiten nicht, sondern arbeitet sie heraus. Die Tiere, unsere horizontalen Brüder und Schwestern, erinnern uns daran; jeder Tag ist ein erlebtes Abenteuer, ein Erfolg. Nichts wiederholt sich jemals. Mit jedem Atemzug saugen wir etwas von der Atmosphäre ein, schnappen wir nach Leben. Ein Hoffen auf Erfahrung. Das muss man spüren und weitermachen.
    Mit diesen Gedanken im Kopf saß Fitz Wahram im Sitzungssaal des Titan-Rats für planetare Beziehungen. Als er an der Reihe war, stellte er seinen versammelten Mitarbeitern sein Anliegen vor.
    »Man sollte meinen, dass die terranischen Nationalstaaten nach all der Zeit aus Erfahrung klug geworden wären und sich miteinander ausgesöhnt hätten, sodass sie konsistente und aufeinander abgestimmte Beziehungen zu den

Weitere Kostenlose Bücher